Truppe in Schladming nächster Corona-Ausfall im ÖSV

„Sehr schade, dass es nun auch sie erwischt hat.“ Katharina Liensberger litt in Schladming mit Teamkollegin Katharina Truppe, die wegen eines positiven Corona-Tests die spektakuläre Frauen-Premiere am Dienstagabend auf der Planai verpasst. „Mittlerweile haben schon sehr viele auch von uns coronabedingt Rennen auslassen müssen. Ich hab’s ja selbst erlebt, wie weh es tut, deshalb ein Rennen vor dem Fernseher ansehen zu müssen“, erinnerte die Vorarlbergerin an ihr eigenes Pech.

Die Vorarlbergerin hatte wie Rennsportleiter Christian Mitter noch vor dem Jahreswechsel selbst wegen eines positiven Corona-Tests Rennen auslassen müssen. Auch ÖSV-Fahrerinnen wie Franziska Gritsch und Magdalena Eger oder zuletzt in Kranjska Gora auch Stephanie Brunner haben aus gleichem Grund bereits passen müssen.

Mitter geht das einerseits nahe. Er sieht aber auch wenig Möglichkeiten, dem zu entkommen. „Im Vorjahr haben wir die ganze Saison ohne Covid-Verlust durchgebracht. Jetzt geht es dahin. Wir haben aber auch brutal viel getestet“, erklärte der Coach und verwies auf über 150 Tests über Weihnachten.

Besser jetzt Corona als kurz vor Olympia?

Teilweise habe man Läuferinnen sogar freiwillig „rausgefischt“. Also auch solche getestet, die gar nicht zu Rennen fahren mussten. „Die Zahlen entsprechen der allgemeinen Gesellschaft, wir sind ein Spiegel davon“, ist Mitter überzeugt. „Mich schreckt das deshalb gar nicht so. Bitter ist, wenn am 25. (Jänner, Anm.) ein positiver Fall kommt“, verwies der Damenchef auf eine Situation, in der Freitesten oder Genesen rechtzeitig vor Olympia kaum noch möglich sein würde.

Katharina Gallhuber hatte noch nicht Covid. „Es ist immer bitter, wenn es eine erwischt“, bedauerte auch sie den Ausfall von Truppe. „Ich versuche das auf die Seite zu schieben und halte mich an die Maßnahmen. Alles andere liegt nicht in meiner Hand“, erklärte die Niederösterreicherin und gestand: „Ich bin schon immer ein bissl nervös, wenn ich meine Tests aufmache.“

Besser schon jetzt Corona gehabt zu haben als zeitnah zum Saison-Höhepunkt Olympia im Februar, ist für viele das wenig Gute am Schlechten. „Es gibt aber nie einen wirklich guten Zeitpunkt für sowas“, weiß Liensberger aus leidvoller Erfahrung. „Ich hatte nach dem guten Beginn in Sölden einen schwierigen Saisonbeginn. Mich hat es gesundheitlich lange gehabt und dann kam auch noch Corona. Das zehrt. Auch heute noch.“

Corona einmal gehabt zu haben, sei einerseits erleichternd. „Aber sicher weiß man nie wirklich, was kommt. Wichtig ist daher, dass jeder gut auf sich schaut“, empfiehlt Liensberger. Gallhuber ist bewusst: „Am besten ist, wenn man’s nie einfangt. Ich werde alles dafür tun.“

(APA)/Bild: GEPA