Überragender Finnbogason schießt Augsburg zu wichtigem Sieg

Mit dem neuen Co-Trainer Jens Lehmann und dank eines Dreierpacks des herausragenden Alfred Finnbogason hat der FC Augsburg seine Negativspirale gestoppt. Nach zuletzt zehn Bundesliga-Spielen ohne Sieg setzten sich die abstiegsgefährdeten Schwaben vollkommen verdient und ungefährdet mit 3:0 (2:0) gegen den FSV Mainz 05 durch.

Augsburg verschaffte sich damit etwas Luft im Tabellenkeller, während die enttäuschenden Mainzer den Anschluss an die internationalen Ränge verpassten.

Bei Dauerschneefall zeigte der Isländer Finnbogason bemerkenswerte Coolness und auch Feingefühl. Der Torjäger verwandelte erst zwei Handelfmeter in der 8. Minute und in der 34. Minute (nach Videobeweis) eiskalt und setzte dann gekonnt mit dem Außenrist in der 54. Minute einen dritten Treffer drauf. Damit ebnete er den Weg zum ersten Bundesliga-Heimsieg des FCA seit Ende September und dem überhaupt ersten Erfolg seit Ende Oktober.

Ausgburg-Trainer Baum erleichtert

„Es ist ein Wahnsinn, dass meine Mannschaft nach einer so turbulenten Woche so eine Leistung bringt. Das spricht für den Charakter der Mannschaft“, sagte FCA-Trainer Manuel Baum nach dem Schlusspfiff erleichtert bei Sky.

Augsburg verdiente sich die wichtigen drei Punkte mit Entschlossenheit und großer Bereitschaft. Lehmann, der seinen Platz auf der Augsburger Bank erst einige Sekunden nach dem Anpfiff eingenommen hatte, verfolgte das Geschehen neben Manager Stefan Reuter überwiegend zurückhaltend. Es war Lehmanns erster Bundesliga-Auftritt in offizieller Rolle, seit er im Mai 2010 letztmals im Tor des VfB Stuttgart stand.

Gregoritsch mit zwei guten Chancen vor der Pause

Augsburg war von Beginn an die aktivere Mannschaft, die frühe Führung daher auch gerechtfertigt. Bei den Hausherren war zwar eine gewisse Nervosität angesichts der brisanten sportliche Lage unverkennbar, doch vor allem mit Kampf und Physis, aber auch spielerischen Elementen in der Offensive, machte der FCA dies auf schmierigem Untergrund wett. Von den Mainzern kam zunächst gar nichts, der erste Durchgang war indiskutabel.

Neben den Treffern von Finnbogason hatte der FCA vor der Pause noch gute Möglichkeiten durch Michael Gregoritsch (11., 32.) und Andre Hahn (35.). Mainzer Chancen vor dem Wechsel: nahezu Fehlanzeige. Das Missgeschick von Danny Latza, der mit einem Teamkollegen zusammenprallte und verletzt raus musste, passte zum Gesamteindruck.

Turbulenzen nicht anzumerken

Den Schwaben war auch wenig von den Turbulenzen anzumerken, die die Tage vor dem Spiel geprägt hatten. Während Lehmanns Verpflichtung ein bunter Farbtupfer war, hatten die Suspendierungen von Martin Hinteregger und Caiuby für große Aufregung gesorgt. Gegen Mainz aber hatte der FCA bereits in der zweiten DFB-Pokalrunde zu Hause gewonnen.

Die Rheinhessen von Trainer Sandro Schwarz, mit zwei Siegen in die Rückrunde gestartet, übernahmen Anfang des zweiten Durchgangs etwas mehr Initiative. In diese Phase hinein setzte jedoch der FCA einen Klassekonter, den Finnbogason überragend vollendete. Danach fanden die 05er nicht mehr ins Spiel zurück und hätten auch noch höher verlieren können.

(SID)

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