Ukraine gewinnt emotionales Benefizspiel in Gladbach

Die ukrainische Nationalmannschaft und Borussia Mönchengladbach haben in einem emotionalen Benefizspiel ein fußballerisches Zeichen gegen den Krieg gesetzt. In der ersten Partie der Ukraine seit Beginn der russischen Invasion in das Land standen Solidarität und konkrete Hilfe im Mittelpunkt. Die meisten der 20.223 Zuschauer feuerten beide Mannschaften am Mittwoch beim 2:1 der Ukraine im Borussia-Park mit Applaus und Gesängen an.

Unter den Fans waren zahlreiche Ukrainer, die umsonst dabei sein durften. Vor der Partie stellten sich die Gladbacher Profis und Ukrainer für ein gemeinsames Bild mit blau-gelben Fahnen und einem Banner mit dem Schriftzug „Stop War“ auf. Von den Rängen gab es dazu Standing Ovations. Ein riesiges Trikot mit den Umrissen des ukrainischen Staatsgebiets bedeckte Teile des Gästeblocks.

 

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Fantrennung war nicht nötig. Die Zuschauer sangen für beide Mannschaften. „Ukraine Olé“ und „Mönchengladbach Olé“ erklang im Stadion. Als Mychajlo Mudryk die Gäste früh in Führung brachte, war nur Jubel und kein Unmut zu hören. Das zweite ukrainische Tor gelang Oleksandr Pichalonok. Den Treffer für Gladbach, den Club von ÖFB-Teamspieler Stefan Lainer und Trainer Adi Hütter, erzielte Conor Noß.

Die Partie soll der Ukraine auf zwei Ebenen helfen. Der komplette Geldgewinn kommt Menschen zugute, die unter dem Krieg leiden. Aber auch sportlich hatte die Begegnung Bedeutung. Nationalspieler, die vor dem Krieg in ihrem Heimatland gespielt haben, fehlt die Wettkampfpraxis.

Die Auswahl soll am 1. Juni das Halbfinale des WM-Play-offs in Schottland bestreiten. Gewinnt die Ukraine die Begegnung, spielt sie vier Tage später gegen Wales um die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Katar. Vor dem Anpfiff sprach der ehemalige Box-Weltmeister Wladimir Klitschko in einer Videobotschaft zu den Zuschauern. „Wir danken euch alle für eure großartige Hilfe“, sagte der Bruder des Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko. „Bitte denkt an uns, bitte bleibt weiter bei uns und spendet weiter für uns.“

(APA/dpa)

Artikelbild: Imago