xMHx - Fussball 1. Bundesliga: Eintracht Frankfurt - Bayer 04 Leverkusen am 15.10.2022 im Deutsche Bank Park in Frankfurt Anzeigetafel / Videoleinwand mit dem Video Assist Logo *** xMHx football 1 Bundesliga Eintracht Frankfurt Bayer 04 Leverkusen on 15 10 2022 at Deutsche Bank Park in Frankfurt scoreboard video screen with the video assist logo MH

VAR-Diskussionen nach Dortmund-Sieg in Frankfurt

via Sky Sport Austria

Nach dem Spitzenspiel der deutschen Fußball-Bundesliga am Samstag ist in den Gängen des Frankfurter Stadions viel gesprochen worden. Zum einen analysierten die Profis von Borussia Dortmund ihren 2:1-Sieg mit Spektakel, Glück und dem überragenden Tormann Gregor Kobel nüchtern und erleichtert, zum anderen polterten die Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt gegen das Schiedsrichter-Team und den Videobeweis.

„Wenn wir diesen Videoassistenten haben, dann nutzt ihn halt. Wenn ihr ihn nicht nutzt, mein Gott, dann lasst es sein, stampft den Keller ein“, forderte Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche. Im Kern ging es um einen Schubser von Ex-Salzburger Karim Adeyemi in der 42. Minute von hinten gegen den einschussbereiten Jesper Lindström, den Schiedsrichter Sascha Stegemann nicht mit einem Elfmeter geahndet, sondern wegen des folgenden Handspiels von Lindström auf Freistoß für den BVB entschieden hatte. Ein offensichtlicher Fehler, wie auch die Dortmunder Profis zugaben.

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Dass Stegemann diesen im Sky-Interview zugab, machte die Lage aus Frankfurter Sicht nicht besser. „Wenn ich jetzt die Bilder mit den entsprechenden Kameraperspektiven sehe, muss man klar konstatieren, dass es einen Strafstoß für Eintracht Frankfurt hätte geben müssen“, sagte der Referee. Auf dem Feld habe er aber kein klares Foul erkennen können und dies auch dem Videoassistenten in Köln gesagt. „Dort wurde die Situation überprüft und als nicht klar und offensichtlich falsch eingestuft. Deswegen lief das Spiel am Ende des Tages weiter.“

Im „Doppelpass“ am Sonntag bei Sport1 meinte er: „Der Check-Prozess wurde zu früh abgebrochen.“ Ob es ein Foul gewesen sei, sei nur anhand von vier Kameraperspektiven entschieden worden, dies sei ein Fehler gewesen. „Ich weiß, wie schwierig dieser Job ist. Es ist so, dass wir sagen müssen, da haben wir einen klaren Fehler gemacht. Das tut uns auch leid.“ Am Montag soll es eine konstruktive Aufarbeitung zwischen ihm und Videoreferee Robert Kampka geben.

Während der BVB dank des glücklichen Siegs durch Tore von Julian Brandt (21.) und Jude Bellingham (52.) den Anschluss an die Bayern wahrte, kamen bei Frankfurt viele negative Gefühle zusammen. Verärgerung über vergebene Chancen, Enttäuschung über die Niederlage trotz starker Leistung und ganz besonders der Frust über Stegemann und das Personal in der Kölner VAR-Zentrale. „Jeder hat die Situation gesehen, es ist ein klarer Elfmeter. Der Schiedsrichter wurde hier im Stich gelassen“, sagte Trainer Oliver Glasner. „Ich hoffe, es kommt dann wieder in die andere Richtung zurück.“

Die einzig hörbare Stimme, die Stegemanns Entscheidung stützte, war Sünder Adeyemi selbst. „Für mich gar kein Foul. Ich weiß nicht, gefühlt war ich Körper an Körper mit ihm. Deswegen fand ich, dass es richtig vom Schiedsrichter war“, sagte der Stürmer, dem Wut und Frust des Gegners nach eigener Aussage „eigentlich total egal“ waren, bei Sport1. Die Spieler und Chefs der Eintracht, denen auch die zahlreichen vergebenen Chancen von Torschütze Daichi Kamada (26.), Lindström, Mario Götze und Randal Kolo Muani massiv nachgingen, sahen darin die spielentscheidende Szene. „Wir sind die Leidtragenden, an anderen Spieltagen sind es andere. Wir schwächen die Souveränität auf der einen Seite und kommen dann nicht zu einer gerechten Betrachtung. Dem muss man sich mal stellen“, sagte Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann.

Das sportliche Spektakel geriet so zur Nebensache. Der Europa-League-Sieger war nicht nur auf Augenhöhe mit dem BVB, sondern über weite Strecken eine Klasse besser. Der überragende Kobel entschärfte zahlreiche Eintracht-Chancen. „Über das Ergebnis bin ich enttäuscht, aber sehr glücklich mit dem Auftritt“, sagte Glasner, der nun den Fokus auf das Champions-League-Gruppenfinale bei Sporting Lissabon am Dienstag legt. Ein Sieg – und die Eintracht überwintert in der Königsklasse.

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(APA) / Bild: Imago