Veith passt in Sölden und fliegt früher nach Amerika

Mit Anna Veith fehlt den ÖSV-Damen beim Weltcup-Auftakt eine der Besten. Die Sölden-Siegerin von 2014 ist nach ihrer neuerlichen Knieverletzung noch nicht rennbereit, stattete dem Ötztal dennoch einen Besuch ab. Dabei verriet die 30-Jährige, dass sie schon am 7. November und damit früher als sonst nach Nordamerika fliegt und sich beim Comeback zunächst auf Riesentorlauf und Super-G konzentriert.

„Ich hatte zu wenig gute Skitage, um schon Rennen fahren zu können“, erklärte Veith am Donnerstag beim PR-Termin ihres Ski-Ausrüsters Head in Sölden. Körperlich sei sie aber schon fitter als vor der Verletzung. „Insgesamt ist es halt noch ein Auf und Ab. Nach einer so schweren Verletzung muss man aber mit so etwas einfach rechnen“, ergänzte die Olympiasiegerin (2014) und dreifache Weltmeisterin, die sich im Jänner im Training erneut einen Kreuzbandriss zugezogen und erst vergangenen Juni die Fortsetzung ihrer Karriere verkündet hatte.

Abfahrt für Veith vorerst kein Thema

Veith muss im Training immer noch dosieren und will sich in ihrem nächsten Comeback-Winter vor allem auf ihre Kerndisziplinen Riesentorlauf und Super-G konzentrieren. Die Renn-Rückkehr sei für den Riesentorlauf in fünf Wochen in der US-Station Killington geplant, so die Salzburgerin. „Lieber würde ich natürlich schon hier in Sölden fahren, aber es geht halt noch nicht.“

Veith wird zudem die Abfahrt bis auf weiteres auf der Seite lassen. In Lake Louise will sie sich ganz auf den Super-G konzentrieren und nicht einmal das eine oder andere Abfahrtstraining bestreiten. „Abfahrt nimmt einfach zu viel Zeit in Anspruch. Ich konzentriere mich lieber auf meine Stärken“, erklärte die zweifache Weltcup-Gesamtsiegerin. „Die Zeit, die ich dadurch gewinne, investiere ich besser ins Super-G-Training. Ich brauche die Kilometer auf dem Ski, auf dem ich Rennen fahre.“

Teamkollegin Liensberger fehlt ebenfalls beim Auftakt

Dass Katharina Liensberger wegen des aktuellen Materialstreits in Sölden fehlt, hat Veith mitbekommen. Die Salzburgerin hat seinerzeit selbst einige harte Sträuße mit dem Skiverband ausgefochten. „Für eine Meinungsabgabe kenne ich zu wenige Details“, winkte Veith bezüglich Liensberger ab. „Manchmal muss man sicher anecken und ich habe Verständnis, wenn man sich für etwas Gutes einsetzt“, so Veith. „Es gibt aber auch Regeln, die für jeden gelten.“

Im Gesamt-Weltcup sei US-Star Mikaela Shiffrin wohl weiterhin die große Favoritin und eher nicht zu schlagen, glaubt Veith. „Ich würde mich freuen, wenn es wenigstens ein bisschen enger zugeht im kommenden Winter. Aber das wird schwer.“

(APA)

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