Verstappen holt Pole in Mexiko

Max Verstappen nimmt das Heimspiel seines Red-Bull-Teamkollegen Sergio Perez am Sonntag (21.00 Uhr MEZ/live auf Sky) in Mexiko aus der Pole Position in Angriff. Der alte und neue Formel-1-Weltmeister verwies am Samstag im Qualifying in Mexiko-Stadt die beiden Mercedes-Piloten George Russell und Lewis Hamilton um je drei Zehntelsekunden auf die Plätze. Perez kam nicht über Rang vier hinaus, Carlos Sainz als bester Ferrari-Pilot nicht über Rang fünf.

Vorjahressieger Verstappen könnte mit einem Erfolg im stimmungsvollen Autodromo Hermanos Rodriguez einen neuen Rekord für die Anzahl der Saisonsiege aufstellen. Mit bisher 13 Triumphen liegt der Niederländer gleichauf mit Michael Schumacher 2004 und Sebastian Vettel 2013. In dieser Saison gibt es allerdings deutlich mehr Rennen. „Es ist ein sehr langer Weg bis zur ersten Kurve, also brauchen wir einen guten Start“, weiß der 25-Jährige. „Aber wir haben ein schnelles Auto – und das ist das Wichtigste.“

Verstappen holte die 19. Pole Position seiner Karriere, die erst sechste in dieser Rekordsaison. Dabei hatte Hamilton in den ersten beiden Quali-Abschnitten jeweils noch die Bestzeit erzielt. Im Finale hatte er mit technischen Problemen zu kämpfen. Seine erste Zeit zählte nicht, am Ende landete der siebenfache Weltmeister im Qualifying erstmals seit der Sommerpause knapp hinter seinem englischen Landsmann und Teamkollegen Russell.

Startplatz drei ist in Mexiko aber ein gutes Omen. Der Windschatten hin zu Kurve eins kann helfen. Die beiden jüngsten Auflagen des Rennens auf 2.240 m Seehöhe wurden von dieser Position aus gewonnen. „Als Zweiter oder Dritter zu starten ist gar nicht so schlecht“, meinte Mercedes-Teamchef Toto Wolff auf Sky. Sein Team brachte einen neuen Frontflügel zum Einsatz, der zuletzt in Austin noch nicht zugelassen worden war.

Im Freien Training war Russell der Schnellste. „Wir haben einen Schritt zurück gemacht zum Qualifying. Da haben wir vielleicht ein bisschen zu viel herumgeschraubt“, meinte Wolff. Zudem spülte es Russell in seiner letzten schnellen Runde zu weit nach außen, die Zeit hätte daher nicht gezählt. Der 24-Jährige entschuldigte sich über Funk für seinen Fehler. „Das Team hätte sich heute mehr verdient gehabt.“

Vor den frenetischen Heimfans mehr erhofft hätte sich auch Perez. Der 32-Jährige aus Guadalajara fährt nicht nur um den ersten Heimsieg seiner Karriere, er kämpft auch noch um den Vizeweltmeistertitel. Drei Rennen vor Schluss fehlen dem Mexikaner zwei Punkte auf Ferrari-Mann Charles Leclerc, der hinter Valtteri Bottas im Alfa Romeo nicht über Startplatz sieben hinauskam. Die ersten beiden Endränge in der Fahrer-WM hat Red Bull in seiner F1-Geschichte noch nie belegt.

Für ein Kuriosum sorgt die Höhenluft von Mexiko auch: In den vergangenen elf Rennen in der Metropole – von 1989 bis 1992 sowie seit der Rückkehr der Königsklasse 2016 – standen elf verschiedene Fahrer auf Pole Position. Im Vorjahr war es Bottas im Mercedes gewesen.

(APA)/Bild: Imago