VfB Stuttgart findet Nachfolger für Trainer Korkut

Markus Weinzierl soll den VfB Stuttgart zum Klassenerhalt führen. Der 43-Jährige wird beim Schlusslicht Nachfolger von Tayfun Korkut.

Der VfB Stuttgart hat im zweiten Anlauf doch noch seinen Wunschtrainer bekommen. Markus Weinzierl tritt bei den Schwaben die Nachfolge des am vergangenen Sonntag entlassenen Tayfun Korkut an und soll das Tabellenschlusslicht schnell wieder in die Spur bringen. Beim fünfmaligen deutschen Meister erhielt der 43-Jährige, der erstmals am Mittwoch das Training leitet, einen Vertrag bis 2020.

„Ich freue mich sehr auf die Aufgabe. Der VfB ist ein großer Verein, der sich momentan in einer sportlich schwierigen Situation befindet. Dennoch bin ich vom Potenzial der Mannschaft und des Vereins überzeugt. Ich habe die Bundesliga in den vergangenen Monaten intensiv beobachtet und brenne darauf, die Arbeit mit meiner neuen Mannschaft zu beginnen“, sagte Weinzierl in einem offiziellen Statement.

Auch Sportvorstand Michael Reschke äußerte sich nach schweren Tagen optimistisch: „Mit Markus Weinzierl haben wir einen absolut erfolgshungrigen Trainer verpflichtet, der die Bundesliga genau kennt und weiß, auf was es in unserer Situation ankommt. Wir sind davon überzeugt, mit Weinzierl den richtigen Trainer für unseren VfB verpflichtet zu haben. Er wird unsere Mannschaft entscheidend weiterentwickeln.“

Weinzierl stand am Neckar bereits nach dem Aus von Aufstiegs-Trainer Hannes Wolf (37) Ende Januar ganz oben auf der Wunschliste. Der gebürtige Straubinger stand zu Jahresbeginn aber noch bei seinem Ex-Klub Schalke 04 unter Vertrag und deshalb nicht zur Verfügung. Weinzierl, der seit 15 Monaten ohne Job war, wird erstmals am 20. Oktober gegen Spitzenreiter Borussia Dortmund auf der VfB-Bank sitzen.

Stuttgart hatte nach dem 1:3 am vergangenen Samstag bei Hannover 96 die Reißleine gezogen und Wolf-Nachfolger Korkut nach nur einem Sieg aus sieben Ligaspieler vor die Tür gesetzt. Der frühere Nationalspieler und langjährige VfB-Profi Andreas Hinkel hatte interimsmäßig übernommen, kann sich nun aber wieder voll und ganz auf seine Ausbildung zum Fußballlehrer konzentrieren. Zuletzt hatte Hinkel beim VfB hospitiert, möglicherweise wird er unter Weinzierl weiter auf dem Trainingsgelände der Stuttgarter Erfahrungen sammeln.

Zu Wochenbeginn hatte es noch nicht nach einer schnellen Lösung ausgesehen. Die Trainersuche beim VfB Stuttgart sei „kein Wettrennen“, hatte Reschke gesagt, doch da waren die Gespräche mit Weinzierl wohl schon weit gediehen. Präsident Wolfgang Dietrich hält Weinzierl für den idealen Mann: „Wir haben in einer für den VfB Stuttgart alles andere als einfachen Situation mit der nötigen Sorgfalt gehandelt und gleichzeitig zeitnah die Weichen für einen sportlichen Neustart gestellt. Es freut uns, dass wir mit Markus Weinzierl einen erfahrenen und zugleich ambitionierten Cheftrainer verpflichten konnten.“

Weinzierl erwartet bereits in der Länderspielpause viel Arbeit. „Es geht darum, die Mannschaft zu stabilisieren. Speziell in der Offensive müssen wir erfrischender und torgefährlicher spielen“, sagte Reschke und der ehemalige Meistertrainer Christoph Daum sagte der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten sinngemäß dasselbe: „Die Mannschaft ist Tabellenletzter, und das sicher nicht ohne Grund. Sie braucht wieder eine klare Struktur und Stabilität.“

(SID)

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