VIDEO: Rückpass – Der Blick ins Archiv: Brutalo-Foul von Didulica an Lawaree

Verletzungen und Fouls gehören im Fußball ja mehr oder weniger dazu. Doch Szenen, wie jene, die am 26. Mai 2005 stattfand, sollten auch im Fußball nicht vorkommen. FAK-Tormann Didulica verletzte mit einer „Kung-Fu-Attacke“ seinen Gegenspieler Axel Lawaree schwer.

Der 100. Erfolg der Austria im 272. Wiener Derby vor 46.000 Zuschauern im Happel-Stadion war getrübt von einer besonders unschönen Szene. In der Hauptrolle: Joey Didulica. Der Kroate sprang – ähnlich wie schon im UEFA-Cup-Achtelfinale gegen Saragossa – Rapid-Stürmer Axel Lawaree an der Strafraumgrenze mit dem Knie voran ins Gesicht und sah zu Recht die Rote Karte.

Axel Lawaree erlitt einen Nasenbeinbruch und wurde noch am selben Abend operiert. Laut Austria-Pressesprecher Christoph Pflug hat sich Didulica nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch in der Kabine noch während des laufendes Derbys bei Axel Lawaree entschuldigt.

Urteil wegen fahrlässiger Körperverletzung

Das Foul blieb für den ehemaligen Austria-Torhüter nicht ohne Folgen. Er war der erste Fußballer in Österreich, der wegen eines Foulspiels von einem Strafgericht verurteilt wurde. Joey Didulica wurde im Wiener Straflandesgericht wegen fahrlässiger Körperverletzung in erster Instanz schuldig gesprochen.

Richterin Bettina Neubauer verhängte über den Tormann eine Geldstrafe von 60.000 Euro oder 60 Tage Ersatzfreiheitsstrafe. Die Hälfte der Strafe wurde unter Setzung einer dreijährigen Probezeit auf Bewährung ausgesetzt. Axel Lawaree bekam ein Schmerzensgeld von 1.000 Euro zugesprochen. Auch der Bundesliga-Strafsenat verurteilte ihn zu einer Sperre von acht Spielen.

Über zwei Jahre nach der brutalen „Attacke“ wurde der Torhüter jedoch nach einer Berufungsverhandlung freigesprochen.

Die Stimmen nach dem Spiel:

Andreas Herzog (Österreichs Rekord-Nationalspieler): „Das kann der Didulica vielleicht machen, wenn er in Australien mit den Kängurus boxt. Aber so etwas gehört nicht auf den Fußball-Platz.“

Ernst Dospel (Austria-Kapitän): „Ich habe Joey (Didulica) schon vorher beruhigen wollen. Das war nicht in Ordnung und jetzt schon das zweite Mal, das werden wir besprechen müssen. Ich wünsche dem Axel Lawaree gute Besserung. Er hat jetzt ein großes Veilchen beim Auge – darüber wird er sich nicht besonders freuen. Der Joey ist, wenn man ihn kennt, kein einfacher Typ, doch heute ist er zu weit gegangen.“

https://www.skysportaustria.at/rueckpass-der-blick-ins-archiv-best-of-peter-pacult/

Josef Hickersberger (Rapid-Trainer): „Lawaree schaut aus, wie wenn er gegen Mike Tyson zehn Runden geboxt hätte. Das war nicht notwendig. Wenn das keine Rote Karte ist, dann gibt es keine Rote Karte.“

Tor: 0:1 (36.) Rushfeldt

Die damaligen Derby-Aufstellungen:

Rapid: Payer – Markus Hiden, Burgstaller, Feldhofer, Korsos – Hofmann, Martinez, Hlinka, St. Kulovits (56. Kincl), Ivanschitz (77.Sturm) – Lawaree (83. Kienast)

Austria: Didulica – Dospel, Afolabi, Papac – Sionko, Kiesenebner, (21. Troyansky), Blanchard, Mila (83. Safar), Kitzbichler (57.Dosunmu) – Vastic, Rushfeldt