VIDEO: Rückpass – Der Blick ins Archiv: Heute vor 14 Jahren – Meisterfeier des FK Austria Wien

„We are the Champions“-Gesänge, Sektduschen und tausende Fans die ihre Mannschaft feiern. Weit und breit keine Spur von Social Distancing. Ein Bild, das wir uns in der aktuellen Zeit nur schwer vorstellen können. Deswegen blicken wir gerne noch einmal zurück. Heute vor exakt 14 Jahren hieß es für die Wiener Austria: „It’s Party Time“.

Am 06. Mai 2006 krönte sich der FK Austria Wien zum 23. Mal zum österreichischen Fußball-Meister. Das Heimspiel der 35. Runde gegen Wacker Tirol wurde zur erwarteten Meisterfeier. Nach einem hart erkämpften 2:1-(1:1)-Sieg bekamen die Violetten den begehrten Teller überreicht. Eine Runde vor Schluss wiesen die Austrianer sieben Punkte Vorsprung auf Salzburg (1:2-Schlappe zu Hause gegen Pasching) auf.

In Wien-Favoriten war alles für die programmierte Meisterparty angerichtet. 11.500 euphorische Fans waren im ausverkauften Horr-Stadion in freudiger Erwartung, die Liga-Vertreter hatten den Meisterteller mit im Gepäck.

Nach vorsichtiger Anfangsphase setzte sich der mit Saisonende wohl scheidende, aber dennoch seit Wochen groß aufgeigende Sionko in Szene. Der Tscheche tankte sich auf der rechten Seite kraftvoll durch und zog aus 18 Metern mit links ab, der Ball wurde von Windisch und Gruber gleich zwei Mal abgefälscht und Goalie Planer war geschlagen (18.). Die Austria schien damit im 50. Pflichtspiel von Trainer Schinkels ganz klar Richtung Sieg und Titel zu segeln.

Innsbruck machte es der Austria schwer

Doch Wacker machte eine Woche nach dem sensationellen 3:2 gegen Salzburg das Versprechen wahr, auch gegen die Austria Vollgas zu geben. Die Tschertschessow-Schützlinge ließen sich trotz des Rückstands nicht aus der Reserve locken, gaben einen enorm bissigen Gegner ab und standen eng beim Mann. Und wenn die Gäste offensiv wurden, dann wurde es zumeist auch gefährlich.

Kurz nach Einsetzen eines starken Regengusses brachten die Innsbrucker die verfrühten Meisterchöre der Austria-Fans zum Verstummen. Nach Kolousek-Freistoß von der rechten Seite blieb Didulica auf der Linie, Gruber setzte sich im Zweikampf gegen Linz durch und spitzelte den Ball aus kurzer Distanz ins Tor (23.).

Befreiungsschlag ließ auf sich warten

Auch nach der Pause war der Tiroler Riegel schwer zu knacken. Für den ersten großen Jubel auf den Rängen sorgte die Meldung vom 1:1-Ausgleich der Paschinger in Salzburg, durch den den Austrianern bereits ein Remis gereicht hätte. Erst dann gelang das befreiende 2:1. Dheedene donnerte einen 30-Meter-Freistoß flach Richtung Tor, Planer ließ den – womöglich neben das Gehäuse gehenden – Ball abprallen und Sebo war zur Stelle für den Abstauber.

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Damit stand der Party endgültig nichts mehr im Wege, zwei von Schiri Lehner nicht gegebene Elfer für die Austria gingen im allgemeinen Horr-Stadion-Trubel unter. Lehner pfiff noch vor Ablauf der 90 Minuten ab und flüchtete in die Kabine, denn wenig später hatten die jubelnden Anhänger das Feld bereits gestürmt.

Torfolge: 1:0 (18.) Sionko, 1:1 (23.) Gruber, 2:1 (59.) Sebo

Die damaligen Aufstellungen:

Austria Wien: Didulica – Troyansky, Tokic, Radmomski, Dheedene – Sionko, Blanchard (88. Papac), Ceh, Vachousek (67. Kiesenebner) – Sebo (78. Rushfeldt), Linz

Wacker Innsbruck: Planer – Mimm, Feldhofer, Gruber, Windisch – Brzeczek (72. Aganun), Grüner (86. Dollinger), Hattenberger, Kolousek, Schreter (59. Aigner) – Hölzl

Stimmen zum Spiel:

Frenkie Schinkels (Austria-Trainer): „Ich bin der glücklichste Mensch. Letzte Woche habe ich nicht sehr gut geschlafen, denn dieser Titel war der größte sportliche Wunsch meines Lebens. Peter Stöger und ich haben die Chance bekommen und wir sind oft belächelt und kritisiert worden. Wir haben es es geschafft und wir haben gezeigt, was man mit ehrlicher Arbeit erreichen kann.“

Markus Kraetschmer (Austria-Manager): „Ich bin überglücklich, dass wir es geschafft haben. Unser besonderer Dank und schöne Grüße an einen Mann, der heute nicht da ist, nämlich an Frank Stronach.“

Peter Stöger (Austria-Sportdirektor): „Da ist einiges an Genugtuung dabei, das war keine leichte Saison. Aber man sieht, was möglich ist, wenn man als Einheit auftritt. Wir haben nicht immer gut gespielt, aber wir sind verdient Meister geworden. Irgendwann werden Schinkels und ich in einer Reihe mit Daum und Prohaska genannt werden, das ist in Ordnung. Heute kann man davon ausgehen, dass ich das Auto stehen lassen werde.“

(APA)

Beitragsbild: GEPA

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