VIDEO: Talk und Tore 406 mit Werner Grabherr, Gerhard Stocker, Christian Adam und Peter Rietzler

Wien, 10. Dezember 2018. Zu Gast bei „Talk & Tore – Die Sky-Fußballdebatte“ waren am Montag Wacker Innsbruck-Präsident Gerhard Stocker, Altach-Trainer Werner Grabherr, Laola1-Chefredakteur Peter Rietzler und Chefredakteur der Vorarlberger Nachrichten Christian Adam. Hier einige Aussagen des von Thomas Trukesitz moderierten Live-Talks.

Gerhard Stocker:

über die Entwicklung der Innsbrucker Mannschaft im Herbst: „In Summe war die Entwicklung schon da. Am Anfang hat es nicht gut ausgesehen und dann hat man das System geändert. Mir gefällt auch, wie miteinander umgegangen wird, wie analysiert wird.“

über einen möglichen Trainerwechsel: „Karl Daxbacher stand nur bei euch zur Disposition, den Medien. Es ist immer dasselbe Spiel. Klubintern nicht.“

über die Finanzen beim Innsbrucker Traditionsverein: „Wir haben es im Griff. Und das ist die Hauptsache. Wir wissen was wir tun, wollen den Verein weiterentwickeln. Wir sind ein Team, das alles im Auge hat und wir werden keine Schnellschüsse tätigen.“

über Kräfte, die in Tirol gebündelt gehören: „Das ist zu wünschen, keine Frage. Aber es ist auch klar erklärt, dass man an Fusion nicht denken muss und braucht. Das wäre vergossene Milch. Man sollte die Kräfte bündeln, dass man für jeden Verein eine Positionierung sucht, die auch wirtschaftlich zu vertreten ist.“

darüber, ob es Sinn macht, künftig vielleicht zwei Bundesligaklubs aus Tirol zu haben: „Ich glaube nachhaltig nicht. Das ist meine persönliche Meinung.“

über seine Enthaltung bei der Abstimmung zur Verteilung der TV-Gelder und die weitere Vorgangsweise: „Das stimmt nicht. Es war eine geheime Abstimmung und sie soll auch geheim bleiben. Ich war nicht dafür, dass es eine geheime Abstimmung ist, weil man schon klar deklarieren kann wofür man steht. Meine persönliche Meinung ist, dass Vertragstreue oberstes Gebot ist. Jetzt gibt es verschiedenste Juristen und wie das eben immer ist, schaut es einmal so aus und einmal so. Ich versuche nun mit den Willigen, die weiterentwickeln wollen und nicht da radikal hineinpfeffern, dass man sich zusammensetzt, redet und breiteste Zustimmung für die eine oder andere Veränderung bekommt. Ich bin Vermittler und Brückenbauer, damit sich die Liga in Ruhe weiterentwickeln kann und es da keine juridischen Streit gibt.“

Werner Grabherr:

darüber, ob er auch im Frühjahr noch Trainer von Altach sein wird: „Ich gehe auf jeden Fall davon aus. Wir werden auch diese Woche wieder alles reinwerfen, in die Entwicklung der Mannschaft, in die Vorbereitung auf das Spiel. Dann werden wir in die Analyse gehen und diese auch klar ansetzen. Wir werden die Grundlage dafür legen, dass Entscheidungen getroffen werden können. Ich denke, dass wir einige Fakten dabei haben, die diese Entwicklung aufzeigen, welche viele Bereiche vorwärts treiben konnten. Da möchte man auf jeden Fall mit dieser Mannschaft weiterarbeiten und diese Phase durchstehen.“

über Druck als Bundesligatrainer: „Den Druck nimmt man in dieser Phase wahr. Der war auch am Anfang der Saison da, als jeder erwartet hat, dass wir wieder durchstarten. Man muss auch bedenken, dass wir in Altach schon seit mehreren Monaten still und heimlich in diese Abwärtsspirale reingekommen sind. Es ist auch heuer großes Ziel, dass wir im Frühjahr endlich einmal liefern.“

über die Entwicklung des Teams: „Mit der Null hinten gewinnt man Spiele. Vorne treffen wir und auch bei Standardsituationen haben wir uns sehr stark verbessert.“

über Veränderungen im Winter: „Wir werden sicher auch über die eine oder andere Neuverpflichtung diskutieren müssen. Wir haben nach wie vor hinten rechts ein Riesenloch, was uns in jedem dritten Spiel dazu bringt, wieder umstellen zu müssen. Das ist leider im Moment nicht eins zu eins zu erledigen. Und vorne drinnen mit dem Ausfall von Hannes Aigner fehlt uns einfach auch ein Leader, Goalgetter, Führungsspieler, der Spiel auch drehen kann. Das hat man am Anfang der Saison gesehen, dass wir das geschafft haben.“

Peter Rietzler:

über die Zukunft von Werner Grabherr: „So wie ich die Situation aus der Ferne einschätze, würde ich sagen, sie halten am Trainer fest und haben noch Zeit, können eventuell im Frühjahr, wenn es gar nicht läuft, etwas tun. Ich glaube nicht, dass zu Weihnachten etwas passieren wird.“

über verhärtete Fronten innerhalb der Bundesliga: „Die Liga ist sicher gespalten. Man sieht es am besten an den Wiener Vereinen. Ich habe Rapid und Austria noch nie so gespalten gesehen, dass sie aufeinander losgehen. Ich finde es sehr traurig, dass beide Vereine nicht mehr in der Bundesliga mitarbeiten. Das finde ich schwach und schlecht. Solidarität in der Liga muss sein. Ich verstehe aber auch, dass es unterschiedliche Gelder geben muss.“

Christian Adam:

über die Gründe des Altacher Absturzes in der heurigen Tabelle der Bundesliga: „Ich glaube, weil sie mit der Situation vom ersten Spieltag an überfordert waren. Mit einer Situation, wo man versucht hat, alles wieder neu zu machen, neu in die Spur zu kommen. Nach einem Frühjahr, das daneben gegangen ist. Von dort weg haben mir die Emotionen und der richtige Wille bei der Mannschaft gefehlt.“

über die Trainerdiskussion in Altach: „Ich gehe davon aus, dass Werner Grabherr im Frühjahr Trainer sein wird. Er hat eine schwere Phase, die er meistern muss. Er ist ein junger Trainer, er muss lernen. Er hat die Chance, in Vorarlberg gibt es nicht diesen medialen Druck, der auf den Trainern lastet. Du darfst auch verlieren, das ist nicht das Problem. Das Problem ist, wie du dann verlierst. Die Emotionslosigkeit muss aus der ganzen Sache rauskommen.“