Vor Bundesliga-Premiere: Trimmel will sich mit Union Berlin etablieren

Die neue Saison der deutschen Fußball-Bundesliga wartet mit einem Neuling auf: Union Berlin hat als 56. Club den Sprung ins Oberhaus geschafft.

Kapitän der „Eisernen“ aus dem Osten der Hauptstadt ist seit einem Jahr der Burgenländer Christopher Trimmel, der nun mit seinen Teamkollegen dafür sorgen soll, dass die Bundesliga für Union Berlin mehr als nur ein „Ein-Jahres-Abenteuer“ ist.

Das machte Vereinspräsident Dirk Zingler vor dem Auftaktspiel am kommenden Sonntag (18.00 Uhr live auf Sky) im Heimstadion An der Alten Försterei gegen RB Leipzig unmissverständlich deutlich. „Ich lasse gar nicht zu, im Verein eine Haltung zu entwickeln nach dem Motto: Jetzt sind wir mal oben, jetzt genießen wir das schön, und wenn wir wieder absteigen, ist das gar nicht so schlimm, dann haben wir uns wirtschaftlich saniert“, wurde der 54-Jährige im Saison-Sonderheft der Berliner „Fußball-Woche“ zitiert.

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„Wir sind aufgestiegen und unser nächstes Vereinsziel, unser unternehmerisches strategisches Ziel ist es, sich in der Bundesliga zu etablieren“, betonte Zingler. Nach zehn Jahren in der 2. Liga müsse man natürlich mit einkalkulieren, „dass du auch mal wieder absteigen kannst“, sagte der Union-Präsident. Aber das Ziel bleibe der dauerhafte Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse: „Ob wir dazu fünf Jahre brauchen oder acht, ist nicht entscheidend. Wichtig ist, dass alle in eine Richtung denken.“

Mit dem 6:0-Erfolg am Sonntag in der ersten Cup-Runde beim Viertligisten Germania Halberstadt bewies die Mannschaft des Schweizer Trainers Urs Fischer, dass sie gut in Schuss ist. „Wir haben eine sehr, sehr gute Einstellung gehabt“, lobte Trimmel, der mit seinem Eckball-Assist zur 1:0-Führung den bisher höchsten Pokal-Sieg der Club-Geschichte eingeleitet hatte. Der Rechtsverteidiger, der im Sommer 2014 ablösefrei von Rapid nach Berlin gewechselt war, hält nun schon bei 162 Pflichtspielen (2 Tore, 31 Assists) für die „Eisernen“.

Leipzig im Ost-Duell als erster Gradmesser

Trimmels zweite große Leidenschaft ist die Tätowierkunst, bezeichnet er sich doch selbst als „angehender Tattoo Artist“. Deshalb kann man den 32-Jährigen mit etwas Glück auch im Berliner Zoo antreffen. Viermal sei er schon dort gewesen und habe Tiere fotografiert, „damit ich ein bisschen ein Portfolio habe“, erklärte Trimmel jüngst dem Fachmagazin „kicker“, dass er diese Motive mitunter als Vorlagen für seine Tätigkeit als Tätowierer verwendet.

Über soziale Medien verloste er sogar ein von ihm entworfenes „Aufstiegs-Tattoo“, das er fünf Fans auch selber stechen wird. Es haben sich aber schon weitere Interessenten bei Trimmel gemeldet. „Es gibt schon einige, die das auch so wollen. Die fünf Leute kriegen es umsonst, die anderen müssen dafür bezahlen“, betonte Trimmel, der von 30, 40 Anfragen berichtete. Beim Testspiel am 17. Juli in Wien verloste der Hauptsponsor der Vienna drei weitere Trimmel-Tattoos. „Die bezahlen den Leuten den Flug und das Hotel, ein Berlin-Wochenende – und ein Tattoo von mir.“

Vorerst gilt Trimmels voller Fokus aber der Bundesliga, die er wie sein Clubchef als „riesige Herausforderung“ bezeichnet. „Die werden wir nur bewältigen, wenn noch mal alle einen großen Schritt gehen, auch im Kopf, besser werden, größer denken“, bekräftigte Zingler. Die Heimpremiere gegen den Champions-League-Teilnehmer Leipzig ist somit der perfekte Gradmesser dafür, wie viel dem Liga-Neuling noch auf die nationale Spitze fehlt.

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(APA).

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