WAC hofft gegen ZSKA erneut auf Europa-League-Start nach Maß

Der Wolfsberger AC will in der Rolle des Außenseiters auf der europäischen Bühne überraschen. In der Europa League bescherte das Los den Lavanttalern nicht die großen Namen, in der Gruppe mit Feyenoord Rotterdam, Dinamo Zagreb und ZSKA Moskau sind noch am ehesten Kroatiens Meister und der russische Traditionsclub zu favorisieren. Gegen ZSKA bestreitet der WAC am Donnerstagabend (21.00 Uhr) im Klagenfurter Wörthersee-Stadion den Auftakt in die Gruppenphase.

„Wir brauchen nicht diskutieren, wer Favorit ist“, sagte Ferdinand Feldhofer vor dem Duell seiner „Wölfe“ mit dem aktuellen Dritten der russischen Premjer Liga. Die Moskowiter – 1911 als „Zentraler Sportklub der Armee“ gegründet – liegen damit noch vor Salzburgs Champions-League-Gegner Lok Moskau. „Sie sind sehr stark, eigentlich eine Champions-League-Mannschaft“, meinte Feldhofer deshalb. Der Chefcoach des WAC weiß jedoch auch: „Es gewinnt nicht immer der Favorit.“ 3.000 Fans werden im Wörthersee-Stadion zuschauen dürfen.

Für Feldhofer ist es einen Tag vor seinem 41. Geburtstag die Premiere als Trainer auf der internationalen Bühne. Als Spieler hatte der ehemalige Verteidiger fast 40 Europacup-Partien in den Beinen. ZSKA ließ der WAC zuletzt beim Ligaspiel gegen Dynamo Moskau beobachten. Das 3:1 war der fünfte Erfolg von ZSKA in den vergangenen sechs Partien. Einzig Lok unterlag der Verein knapp mit 0:1. Die Stars von ZSKA sind Russlands Ex-Teamtorhüter Igor Akinfejew (111 Länderspiele) und der eingebürgerte Brasilianer Mario Fernandes. Der Rechtsverteidiger fehlt in Klagenfurt aber aufgrund einer Corona-Infektion. Russlands ehemaliger Jungstar Alan Dsagojew ist mittlerweile 30 und bei ZSKA oft auf der Bank zu finden.

Es sind aber nicht nur routinierte Spieler, auf die der weißrussische ZSKA-Trainer Viktar Hantscharenka baut. In Angriff und Mittelfeld tummeln sich etliche junge Akteure mit viel Talent wie der Nigerianer Chidera Ejuke, Kroatiens Internationaler Nikola Vlasic oder der Russe Konstantin Kutschajew. Eine stabile Defensivleistung scheint für den WAC die Basis zu sein, um am Donnerstag bestehen zu können. „Für uns ist es der Start in das Ereignis des Jahres. Wir wollen die Chance nützen. Die Effizienz könnte ausschlaggebend sein“, meinte Feldhofer.

Mit Dario Vizinger droht den Wolfsbergern der effizienteste Angreifer allerdings auszufallen. Der kroatische U21-Teamstürmer verpasste aufgrund einer im Länderspieleinsatz erlittenen Knieverletzung bereits den Cup-Auftritt am Wochenende. Die Chancen auf einen Einsatz des 22-Jährigen bezifferte Feldhofer mit 50:50. Wieder in den Kader zurückkehren soll der israelische Mittelfeldmann Eli Peretz.

Insgesamt träumt man im Wolfsberger Lager von einem Auftakt nach Maß wie im Vorjahr. Damals erlebte der Club mit einem 4:0 bei Borussia Mönchengladbach seine internationale Sternstunde, die auch dem damaligen Trainer Gerhard Struber die Tür nach England öffnete. Es blieb jedoch der einzige Erfolg in der Gruppenphase. Heuer wollen die Lavanttaler wohl doch ein wenig mehr. „Wir haben es uns erarbeitet, dabei zu sein. Aber mit dem sollten wir nicht zufrieden sein“, so Feldhofer. „Die Gruppe ist sehr ausgeglichen, wir sind in der angenehmen Rolle als Außenseiter“, wusste er.

Der WAC wird auch kommende Woche auswärts bei Feyenoord nicht als Favorit anreisen. Nach dem Spiel in den Niederlanden geht es für die Kärntner dann erneut auswärts am 5. November bei Dinamo Zagreb weiter.

(APA)

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