Walkner stimmt sich bei Andalusien-Rallye auf Dakar ein

Die am Dienstag startende und zum ersten Mal überhaupt ausgetragene „Andalucia Rally“ hat für Matthias Walkner enorm große Bedeutung. Nach der Absage der gesamten Cross-Country-Rallye-WM-Serie wegen der Coronavirus-Pandemie ist es für die Motorrad-Piloten der einzige Bewerb um sich auf die Anfang 2021 angesetzte Rallye Dakar vorzubereiten. Walkner will an beiden Schauplätzen reüssieren. In Spanien umfasst die Gesamtstrecke 1.354 Kilometer, den Anfang macht ein kurzer Prolog.

„Es gibt keine Erfahrungswerte und deshalb ist es auch sehr schwer einzuschätzen, wie das Rennen verlaufen wird“, sagte der 34-Jährige. In Andalusien wird viel auf Schotterstraßen gefahren. „Aufgrund der Begrenzung des Geländes wird die Navigation vermutlich keine Schlüsselrolle einnehmen“, vermutete Walkner. Nach dem 10 Kilometer langen „Einstimmen“ am Dienstag folgen vier Etappen – mit Start und Ziel in Villamartin. Die Wertungsprüfungen sind dabei jeweils zwischen 200 und 300 Kilometer lang.

„Mit Sicherheit erwartet uns eine sehr abwechslungsreiche und spannende Streckenführung. Nach so langem Warten und dieser ganzen Unsicherheit freue ich mich extrem, dass es nun endlich losgeht. Eine Platzierung auf dem Podium wäre natürlich mein Ziel“, meinte der Salzburger. Dann könnte er auch mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen bei der Dakar antreten. „Die Rallye ist ein wichtiger Testlauf um herauszufinden, welche Änderungen ich noch vornehmen muss bzw. welche Bereiche schon gut funktionieren. Ein gutes Ergebnis, sprich ein gutes Gefühl mitzunehmen, wäre hinsichtlich Dakar schon sehr wichtig für mich“, meinte Walkner.

Die Dakar 2020 war im Jänner das letzte Rennen, das Walkner und Co. bestritten haben. Österreichs Aushängeschild nutzte die rennfreie Zeit, um viel an seiner Fitness zu arbeiten und auf der heimischen Motocross-Strecke sowie auch beim Endurofahren Kilometer abzuspulen. Gern gesehener Motorrad-Trainingspartner war dabei auch Ex-Skistar Marcel Hirscher. „Ich fühle mich sehr gut und körperlich enorm fit, aber ich merke, dass die neunmonatige Wettkampf-Pause doch einige Spuren hinterlassen hat. Ich habe einige Probleme, die Konzentration für längere Zeit aufrecht zu halten. Nach zwei Stunden lässt sie nach“, gab Walkner Einblick.

Die Veranstaltung in Andalusien wurde nach der Absage der „Rally du Maroc“ innerhalb kürzester Zeit organisiert, hat aber keinen WM-Status. Mangels Alternativen sind alle Topfahrer am Start, darunter der amtierende Dakar-Sieger Ricky Brabec aus den USA. Eingehalten werden müssen strenge Corona-Auflagen. Nach einem negativen Corona-Test befinden sich alle Beteiligten in einer „Bubble“. „Das Fahrerlager wird abgeriegelt. Wir haben im Camp sogar einen eigenen Supermarkt. Es kommt niemand rein, der keinen negativen Corona-Test-Bescheid vorweisen kann. Außerdem ist das Tragen von Masken für uns alle verpflichtend“, erzählte Walkner aus dem Bivouac.

(APA)

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