Dakar-Pilot Walkner: „Der 2. Platz ist eine richtig geile Sache“

Wien (APA) – Die berühmt-berüchtigte Rallye Dakar hat Motorradpilot Matthias Walkner vor zehn Tagen hinter KTM-Teamkollege Sam Sunderland auf Platz zwei beendet und damit als erster Österreicher den Sprung aufs Podest geschafft. Das Ziel für 2018 scheint fast logisch: Bei seiner vierten Dakar-Teilnahme peilt der 30-jährige Salzburger den Sieg an – mit neuem Motorrad und „noch professionellerer“ Vorbereitung.

Zu weit wollte sich Walkner bei einem Medientermin am Dienstag in Wien aber auch nicht hinauslehnen. Es müsse einfach alles stimmen, um das Mammutrennen ganz oben zu beenden, betonte der Motocross-MX3- (2012) und Cross-Country-Rallye-Weltmeister (2015). „Ich hoffe auf das Glück des Tüchtigen. Und natürlich trainiere ich, um die Geschichte einmal zu gewinnen“, betonte Walkner.

Schließlich ist ihm seine bisherige Dakar-Historie warnendes Beispiel. Bei seinen Antritten 2015 und 2016 erreichte er das Ziel nicht. Im Vorjahr schied er mit Oberschenkelbruch aus, vor zwei Jahren wurde er von einer Lebensmittelvergiftung außer Gefecht gesetzt. Auch heuer habe es dank querender Tiere, Wasserdurchfahrten oder wagemutiger Zuschauer zahlreiche brenzlige Situationen gegeben. Die erschwerte Navigation („Sie war teilweise grenzwertig“) habe das ihrige getan – sei aber auch positiv zu sehen. „Die dadurch gesunkene Durchschnittsgeschwindigkeit ist sicher mitverantwortlich, dass es keinen Todesfall gegeben hat“, betonte KTM-Rallye-Teamchef Alexander Doringer.

Dementsprechend ist das Thema Navigation für Walkner auch in der Vorbereitung auf die 2018er-Dakar von großer Bedeutung. Bereits vor der abgelaufenen Rallye habe er sich speziell auf das Auswendiglernen des sogenannten „Roadbooks“ konzentriert, 2018 wolle er die Umsetzung der Streckeninfos weiter optimieren. „Da möchte ich dranbleiben, ich bin sicher, dass ich da noch extrem viel verbessern kann“, erklärte Walkner, der sich nach dem Erfolg nach außen hin zwar abgeklärt gibt, innerlich aber offenbar durchaus aufgewühlt war: „Ich habe schon die eine oder andere Träne vergossen. Mir ist aber lieber, wenn das keiner mitkriegt.“

Für seinen zweiten Platz kassierte er ein Preisgeld von 25.000 Euro, „eine schöne Summe“, setzte man sie in Relation zu seiner finanziellen Grundausstattung. Sieger Sunderland streifte das Doppelte ein. Auch das ist wohl, wenngleich nicht primärer Antrieb, Motivation, im kommenden Jänner auf Platz eins zu fahren. Dann wird dem KTM-Werkspilot auch ein neues Motorrad zur Verfügung stehen, wie Doringer bestätigte. „Wir arbeiten schon seit einem Jahr daran“, erklärte der Oberösterreicher.

Zur Vorbereitung auf das nächste große Abenteuer wird Walkner aller Voraussicht nach die Cross-Country-Rallye-WM 2017 mit ihrem fünf Rennen dienen. Auftakt ist am 1. April in Abu Dhabi, weitere Stationen sind Katar (16. April), Chile (August), Argentinien (August) und Libyen (Oktober).