Watzke: „Bartra an Hand verletzt, Mannschaft in Schockstarre“

  • BVB-Boss lobt „professionelles Krisenmanagement“ nach Sprengstoffanschlag
  • Watzke hofft auf Solidarität: „Stärke zeigen in schwieriger Situation“
  • Rauball: „Extrem schwierige Situation für die Spieler“
  • Steffen Freund: „Bombenanschlag bis morgen mental und psychisch nicht zu verkraften“

Wien, 11. April 2017 – Die wichtigsten Stimmen zum Bombenanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund sowie zur Spielabsage des Viertelfinal-Hinspiels der Champions League am Dienstag zwischen Borussia Dortmund und dem AS Monaco bei Sky.
 


Hans-Joachim Watzke (Geschäftsführer Borussia Dortmund)
… zum Anschlag auf den BVB-Bus: „Wir waren natürlich geschockt. Am meisten ist die Mannschaft geschockt. Es ist ein Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus verübt worden. Es gab drei Explosionen. Marc Bartra ist dabei verletzt worden. Er ist notärztlich versorgt worden und jetzt im Krankenhaus. Er ist an der Hand erwischt worden, mehr wissen wir auch noch nicht. Danach gab es ein sehr professionelles Krisenmanagement. Wir haben sofort Kontakt zu den Sicherheitsbeauftragten gehabt und die Kollegen aus Monaco haben auch sehr professionell mitgearbeitet. Jetzt ist klar, dass das Spiel morgen um 18.45 Uhr stattfindet. Die frühe Anstoßzeit deshalb, damit wir nicht mit der Anstoßzeit Real Madrid gegen Bayern München kollidieren. Unser Gegner AS Monaco hat dann auch die Möglichkeit, noch morgen am Abend nach Hause zu kommen. Das ist auch aus Gründen der Fairness richtig. Ich hoffe, dass möglichst viele Fans morgen da sind. Unser Dank gebührt den Fans, die heute alles sehr gut und solidarisch mitgetragen haben. Thomas Tuchel war auch geschockt. Eine Explosion hat an seiner Seite stattgefunden. Die Mannschaft ist in einer Schockstarre. Solche Bilder bekommst du nicht so einfach aus dem Kopf raus. Ich hoffe, dass es uns in irgendeiner Weise gelingt, morgen einigermaßen wettbewerbsfähig auf dem Feld zu stehen.“

… zum Aufenthaltsort der Mannschaft: „Die Mannschaft war bis vor kurzem noch im Mannschaftshotel. Aus Sicherheitsgründen möchten wir das weitere Prozedere nicht bekanntgeben.“

… zur schwierigen Vorbereitung auf das Spiel am Mittwoch: „Borussia Dortmund ist ein Verein, der in besonders schwierigen Situationen besonders stark ist. Meine Hoffnung ist, dass in so einer Krisensituation alle Borussen eng zusammenrücken. Die Mannschaft wird sicher auch die Solidarität spüren. Wir werden sicher heute noch zur Mannschaft sprechen und versuchen, sie vom Schockerlebnis zu befreien. Wir müssen morgen versuchen, das Beste daraus zu machen.“
 
Reinhard Rauball (Präsident Borussia Dortmund)
… zum Anschlag auf den BVB-Bus: „Das ist eine für die Spieler extrem schwierige Situation. Aber die Spieler sind auch Profis. Ich bin der Auffassung, dass die Spieler das wegstecken und in der Lage sind, morgen ihre Leistung abzurufen. Das wäre das Schlimmste, wenn diejenigen, die den Anschlag verübt haben, jetzt auch noch damit etwas erreichen. Ich bin überzeugt, dass Trainer und Mannschaft genau den richtigen Weg gehen und morgen Abend eine bestmögliche Leistung abrufen werden.“

 

 

Sky Experte Ottmar Hitzfeld
… zur Explosion am BVB-Mannschaftsbus und Konsequenzen: „In so einem Moment sind alle unter Schock. Wenn dann noch ein Spieler verletzt ist, dann sitzt der Schock noch viel tiefer. In so einem Fall ist an ein Spiel überhaupt nicht zu denken. Ich würde das auch unverantwortlich finden.“

Steffen Freund (Champion-League-Sieger 1997 mit Borussia Dortmund)
… zur Explosion am BVB-Mannschaftsbus, Spielabsage und Neuansetzung: „Wenn es eine Explosion und einen verletzten Spieler gibt, dann wird das Spiel nicht angepfiffen. Das ist die logische Konsequenz. Wenn eine Bombe in der Nähe explodiert ist, dann stoppt das alles. Wenn es einen direkten Angriff auf den Bus gab, dann ist das nicht bis morgen weg. Das ist mental und psychisch nicht zu verkraften. Das hat ganz schöne Ausmaße.“

Dortmund – Monaco nach Explosionen abgesagt

Netzreaktionen zur Spielabsage in Dortmund

 

 

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