Wer siegt im Stürmer-Duell? Haaland & Silva spielen um die Zukunft

Wenn am Samstag der BVB und Eintracht Frankfurt aufeinandertreffen, begegnen sich mit Erling Haaland und Andre Silva auch zwei absolute Spitzenstürmer. Doch wer hat die Nase im direkten Vergleich vorne?

Im Ranking der besten Bundesliga-Stürmer kann es derzeit nur eine klare Nummer eins geben: Weltfußballer Robert Lewandowski vom FC Bayern. Der aktuell verletzte Stürmer wandelte bis zuletzt auf den Spuren von Gerd Müller und kam dem ewigen Rekord von 40 Treffern in einer Saison mit seinen bislang 35 Buden gefährlich nahe.

Doch klammert man den polnischen Nationalspieler einmal aus, reihen sich dahinter gleich zwei Stürmer ein, die für ihre Vereine mindestens genauso wichtig sind, wie Lewandowski für die Münchner. Ohne Haaland tut sich Borussia Dortmund enorm schwer – aus dem Spiel der Eintracht wiederum ist Silva nicht mehr wegzudenken.

Duell um die Königsklasse mit Auswirkungen auf den Sommer

Am Samstag treten die Bomber im direkten Duell gegeneinander an. Die jeweiligen Leistungen der beiden Goalgetter könnten dabei zu einem entscheidenden Faktor in einem extrem heißen Spiel werden, in dem es um nicht weniger als die Qualifikation für die Champions League geht. Denn: Derzeit steht Frankfurt vier Punkte vor dem BVB auf dem vierten Tabellenplatz. Bei einem Dreier für die Adler wären es sieben Punkte in noch sieben verbleibenden Spielen. Gewinnt die Borussia, ist es nur noch ein Zähler.

Der Ausgang dieser Partie hat nicht nur Auswirkungen auf die Zukunft der beiden Bundesliga-Klubs, sondern zugleich auch Einfluss auf die Zukunft beider Spitzen-Stürmer. Wer von den beiden Teams sich für nicht für die Königsklasse qualifiziert, wird im Sommer große Probleme bekommen, den eigenen Top-Torjäger zu halten. In gewisser Weise versuchen beide Stürmer sich zum Klub-Verbleib zu schießen.

Haaland-Berater wird bei Top-Klubs vorstellig

Haaland wird von einigen Hochkarätern gejagt. Nachdem sein Berater Mino Raiola und Vater Alf-Inge Haaland am Donnerstag bei Real Madrid und dem FC Barcelona vorstellig wurden, ist die Jagd auf den Norweger offiziell eröffnet. Das Timing, sich ausgerechnet vor dem wichtigen Spiel gegen die Eintracht bei anderen Klubs blicken zu lassen, sicherlich kein Zufall. Es passt zu den hollywoodreifen Verhandlungsstrategien des italienischen Beraters.

Neben dem spanischen Duo sollen auch Vereine aus der Premier League über ein Angebot im kommenden Sommer nachdenken. In der Europa League zu spielen passt nicht in die Pläne des 20-Jährigen, der wohl nur mit der Champions League zu halten ist. Andernfalls dürfte Haaland zumindest eine große Summe von rund 150 Millionen Euro in die Kassen der Dortmunder spülen, die das Heft des Handelns noch in der Hand haben.

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Silva bei mehreren Teams auf dem Wunschzettel

Ähnlich sieht es bei Silva aus. Sportvorstand Fredi Bobic erklärte jüngst, dass es schwierig werden dürfte, den Portugiesen lange zu halten. „Dass es für einen solchen Spieler weitergehen kann, ist selbstredend. Ich bin doch kein Fantast. Bei dem, was er abliefert, kann man sich doch sicher sein, dass er auf der Wunschliste vieler Klubs steht“, zitiert die Süddeutsche Zeitung Bobic.

Trotz seines Vertrages bis 2023 sollen auch für den 25-Jährigen die Spitzenteams Schlange stehen. Bereits im vergangenen Winter soll Atletico Madrid um den Angreifer gebuhlt haben. Auch der FC Barcelona und Manchester United wurden bereits mit Silva in Verbindung gebracht. Das Werben der Top-Klubs ist allerdings nicht die einzige Parallele zwischen den beiden Stürmern.

Klassischer Neuner gegen mitspielenden Arbeiter

Haaland hat in dieser Bundesliga-Spielzeit 21 Tore erzielt, Silva kommt auf die selbe Anzahl an Treffern. Haaland hat bisher fünf Vorlagen beigesteuert, Silva hat bislamg ebenfalls fünf mal vorgelegt. Während Haaland an rund 48 Prozent aller BVB-Tore in der Liga direkt beteiligt war, hatte Silva bei 49 Prozent der Eintracht-Tore seine Finger im Spiel. Viele Parallelen, obwohl die Spielweisen der beiden Knipser durchaus unterschiedlich sind.

Haaland ist der klassische Neuner an vorderster Front der Schwarz-Gelben. Zwar zeigte der Norweger beispielsweise beim 3:2-Sieg in der Champions League gegen Sevilla schon, dass er sich die Bälle im Mittelfeld selbst erobern und auch mal einen Gegner austanzen kann, doch das ist nicht die primäre Aufgabe des jungen Torjägers. Die Mitspieler schicken den schnellen Angreifer oft in die Spitze oder lassen ihn seinen Körper in Eins-gegen-eins-Situationen einsetzen. Die große Stärke ist dann die Kaltschnäuzigkeit bei den wuchtigen Abschlüssen.

Silva hingegen ist ein deutlich quirligerer und aktiverer Angreifer. Der Portugiese lässt sich oft zurückfallen, geht den Weg über die Außenbahn mit oder verteilt Bälle als hängende Spitze. Der 25-Jährige hat eine gute Übersicht und ein starkes Timing, wenn es um das Einlaufen in den Sechzehner geht. Im Abschluss macht Silva seinem Kontrahenten allerdings Konkurrenz. Auch der Frankfurter ist vor dem gegnerischen Kasten überdurchschnittlich Präzise.

Wer gewinnt den Stürmer-Vergleich?

Wer hat in diesem Duell also die Nase vorn? Auf dem Papier: niemand. Beide haben ihre Vorzüge und sind im Spielstil perfekt auf die Taktiken ihrer jeweiligen Trainer abgestimmt. In Sachen Ehrgeiz sind die torhungrigen Stürmer sich ebenbürtig – ebenso wie bei in den bloßen Statistiken.

Am Ende werden Nuancen und wohl auch die zuarbeitenden Mitspieler das Duell der Knipser entscheiden. Für die Tore sind sie dann jedoch selbst zuständig. Tore, die wohl nie wichtiger waren, als im Duell um die Champions League sowie die Zukunft von Haaland und Silva.

(SkySport.de)

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