Wiesberger, Schwab starten mit hohen Zielen ins Olympia-Jahr

Eine Woche nach Sepp Straka auf der PGA-Tour starten auch Österreichs zwei Golfer auf der European Tour ins Jahr 2021. Für Bernd Wiesberger und Matthias Schwab ist das mit 8 Mio. Dollar dotierte Rolex-Event ab Donnerstag in Abu Dhabi auch der Saisonbeginn. Beide Österreicher gehen mit hohen Zielen ins Olympia-Jahr. Wiesberger hat neben Tokio vor allem den Ryder Cup im Visier, Schwab möchte auf die PGA-Tour sowie endlich seinen ersten Turnersieg.

Am nächsten dran war der 24-jährige Steirer 2019 mit zweiten Plätzen in Hamburg sowie Antalya. 2020 erfuhr der Aufstieg des Riesentalents aus Rohrmoos aber erstmals einen Rückschlag. Als Ursache wurde die mehrmonatige Corona-Unterbrechung sowie die Putt-Statistik herausgefiltert. Schwab war im Vorjahr zwar bei den Eisenspielern die Nummer fünf, benötigte aber im Schnitt pro Runde einen Putt zu viel. Neben neuem Management hat deshalb Schwungcoach Liam James nun auch den Job als Putting-Trainer übernommen. Völlig neu in Schwabs Umfeld ist Caddy James Baker. Der Brite war zuletzt bei Lee Westwood an der Tasche.

Schwab spielte in der Vorbereitung u.a. eine Golfrunde in Dubai mit Formel-1-Pilot Pierre Gasly und macht weiter kein Geheimnis daraus, dass er neben der European Tour so schnell wie möglich wie Straka auch auf der PGA Tour spielen will. Nachdem er im Vorjahr knapp gescheitert ist, wird er im kommenden August an den drei Final-Events der Korn Ferry Tour teilnehmen, wo ihm eine Top-25-Platzierung die US-Spielberechtigung sichern würde.

Sowohl Schwab als auch Wiesberger haben in der Winterpause mit amüsanten Videos die Fans unterhalten. Schwab, der mit 24 aus dem Elternhaus ausgezogen und in ein ihm gehörendes und 50 Meter neben der Skipiste stehendes Appartementhaus übersiedelt ist, legte die „Winter Edition“ nach und jonglierte den Golfball während einer Skitour in den steirischen Bergen. Wiesberger „zeichnete“ mit den Fluglinien seiner abgeschlagenen Bälle ein Herz in den burgenländischen Himmel.

Wiesberger hat sich lange im winterlichen Zuhause auf die Saison vorbereitet. Mit seinem an Covid-19 erkrankten Coach Stuart Morgan konnte er dabei phasenweise aber nur virtuell in Verbindung stehen. Auch Wiesberger blickt nach einem genialen 2019 auf ein eher durchwachsenes 2020 zurück und will deshalb vor allem wieder zum Turniersieger werden sowie bei allen vier Majors reüssieren.

Keine Quarantäne für Golfprofis

Beide Österreicher spielen nach Abu Dhabi in Dubai und Saudi Arabien. Vom Abschneiden dort hängt auch ab, ob der Weltranglisten-41. Wiesberger vor dem wieder in der ersten Aprilwoche angesetzten „Masters“ weitere US-Turniere spielt. Dank beruflicher Ausnahmen und Präventionskonzepten können Golfprofis trotz anhaltender Corona-Situation nahezu weltweit reisen, ohne in Quarantäne zu müssen.

Sowohl Wiesberger als auch Schwab liegen in der bis vor kurzem „eingefroren“ gewesenen Wertungen als 9. und 12. im Welt- bzw. 6. und 11. im Europa-Ranking des Ryder Cups sehr gut. Allerdings wird sich die Qualifikation für den September-Höhepunkt letztlich trotzdem auf die letzten Wochen vor dem traditionellen Kontinentalvergleich Europa gegen die USA zuspitzen.

Beide Österreicher können sich schon diese Woche bei der hoch dotierten HSBC Championship für einen der drei Captains-Pick empfehlen, denn der irische Europa-Kapitän Padraig Harrington ist ebenfalls Teil des Weltklasse-Starterfeldes in Abu Dhabi. Während der 24-jährige Schwab dort in seine vierte volle Profisaison startet, ist es für Routinier Wiesberger (35) schon die 15.

(APA)

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