Wolfsberg im EL-Hinspiel gegen Tottenham chancenlos

Die Sensation gegen den englischen Topclub Tottenham ist für den WAC in der UEFA Europa League in weite Ferne gerückt. Im Sechzehntelfinale unterlagen die Kärntner im vereinshistorischen Duell am Dienstag in Budapest mit 1:4 (0:3) und benötigen im Rückspiel am kommenden Mittwoch in London schon ein Wunder, um den Aufstieg noch zu schaffen. Ein couragierter Auftritt des im Abschluss glücklosen WAC blieb gegen den haushohen Favoriten unbelohnt.

Son Heung-min (13.), der in der Liga nur selten eingesetzte ehemalige Real-Star Gareth Bale (29.), Lucas Moura (34.) und Vinicius (88.) trafen für die in der Premier League zuletzt in Talfahrt befindliche Truppe von Jose Mourinho, der zum Großteil auf Spieler aus der zweiten Reihe setzte. Das Heimspiel für den WAC musste in der leeren Puskas Arena von Budapest stattfinden, weil Tottenham die Landeerlaubnis in Klagenfurt verweigert worden war. Das Ehrentor für die Kärntner gelang Kapitän Michael Liendl per Foulelfer bald nach der Pause (55.).

Wölfe mit Courage zu Beginn

Der WAC, bei dem nur der angeschlagene Mario Leitgeb nicht in der Startelf stand, sondern auf der Bank saß, fand eigentlich gut in die Partie. Man agierte bemüht, versuchte Druck auf den Ball auszuüben und im Ballbesitz schnell umzuschalten. Und doch kündigte sich die Führung der Engländer früh an. Nach einem unnötigen Ballverlust von Luka Lochovshvili schlenzte Son Heung-min den Ball zwar noch am Kreuzeck vorbei (5.), ehe er sich schließlich in eine Hereingabe des vernachlässigten Bale warf und zum 1:0 einköpfelte.

Es folgte eine schwere Phase für den WAC, der sich weit zurückfallen ließ und nun wenig Auftrag hatte. Vorne agierten die Spurs sehr variabel, zogen das Spiel in die Breite und wurden immer wieder gefährlich. Mora schoss daneben (15.), wenig später gab Dele Alli Kofler das „Gurkerl“, der Schlussmann lenkte den Ball aber dennoch ins Out, Aldeweireld köpfelte die folgende Ecke relativ knapp drüber (20.).

Bale stellt auf 0:2

Wenig später zeigte Dejan Joveljic, dass der Favorit durchaus Chancen zuließ. Die Frankfurt-Leihe riss die Abwehr schön auf, der Abschluss auf Hugo Lloris fiel aber zu schwach aus (23.). Jubeln durfte aber Bale, der erst Jonathan Scherzer außen ins leere rutschen ließ und schließlich Kofler mit einem Hammer überwand. Fast postwendend lenkte Lloris bei einem Köpfler Dairo Vizingers nach Flanke von Michael Novak mit den Fingerspitzen noch an die Latte.

Nägel mit Köpfen machte neuerlich Tottenham. Der agile Moura dribbelte erst Dominik Baumgartner und Sven Sprangler aus, verlud auch noch Lochoshvili und erhöhte aus wenigen Metern auf 3:0. Immerhin prüfte Liendl kurz vor der Pause aus der Ferne Lloris (40.), ein Freistoß von Christopher Wernitznig ging knapp übers Kreuzeck (45.).

Liendl trifft vom Punkt

Nachdem Kofler Bale kurz nach Wiederbeginn einen zweiten Treffer verwehrt hatte, holte der von Moussa Sissoko gefoulte Wernitznig einen Elfer heraus – Liendl verwertete abgebrüht. Eine Viertelstunde passierte nichts, Tottenham überließ dem WAC mehr Spielanteile. Die Kärntner nützten die Gelegenheit und beklagten bei einem Lattenpendler von Wernitznig (69.) einmal mehr mangelnde Fortune. Letztlich ließen die Spurs aber nichts mehr anbrennen, vielmehr spitzelte der eingewechselte Vinicius in Finish den Ball zum 4:1 ins Tor.

WAC: Kofler – Novak (81. Pavelic), Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer – Taferner (46. Henriksson), Sprangler (66. Giorbelidze), Liendl, Wernitznig – Joveljic (66. Dieng), Vizinger (46. Stratznig)

Tottenham: Lloris – Doherty, Dier, Alderweireld, Davies – Sissoko (78. Höjbjerg), Winks – Bale (65. Lamela), Alli (78. Ndombele), Moura (67. Bergwijn) – Son (46. Vinicius)

Gelbe Karten: Sprangler bzw. Alli, Sissoko, Höjbjerg

Die Besten: Wernitznig, Liendl bzw. Son, Bale, Moura

(APA)

Beitragsbild: GEPA