Zeitreise: Das waren die Sport-Schlagzeilen am 19. April 2000

In der Sky-Zeitreise blicken wir jeden Tag im April genau 20 Jahre zurück ins Jahr 2000 und präsentieren euch die Sport-Schlagzeilen von damals. Darüber wurde am Mittwoch, 19. April 2000 berichtet:

+++FUSSBALL+++

CL-Titelverteidiger ManUnited unterliegt Real Madrid –  FC Bayern schafft Aufstieg ins Semifinale

Spanien, einer von Österreichs Gegnern in der kommenden Fußball-WM-Qualifikation, ist in der Vorschlussrunde der Champions League mit noch drei Klubs vertreten. Zum FC Barcelona und FC Valencia, die schon am Dienstag Abend gegen Chelsea bzw. Lazio Rom den Aufstieg geschafft hatten, gesellte sich 24 Stunden später Real Madrid und machte aus dem iberischen Duo ein Trio. Damit steht auch schon jetzt fest, dass am 24. Mai im Endspiel im Stade de France von St. Denis zumindest ein Verein aus Spanien um die wertvollste Trophäe in Europas Klubfußball spielen wird.

Das „Weiße Ballett“, diesmal ganz in Schwarz angetreten, siegte nach dem torlosen Remis im Hinspiel gegen Titelverteidiger Manchester United vor 60.000 maßlos enttäuschten Zuschauern in Old Trafford sensationell 3:2 (1:0). Die Runde der letzten Vier wird vom FC Bayern komplettiert. Die Münchner, die vor zwei Wochen in Porto ein 1:1 erreicht hatten, gewannen vor 50.000 Zuschauern im Olympia-Stadion gegen die Portugiesen nach spannendem Finish 2:1 (1:0). Damit lauten die Semifinal-Paarungen am 2./3. bzw. 9./10. Mai Real – Bayern und Barca – Valencia.

Pasching träumt schon von Real Madrid

Spätestens seit Dienstagabend ist die Gemeinde Pasching in der Nähe von Linz nicht nur wegen der Plus City (dem drittgrößten Einkaufszentrum Österreichs) bekannt, sondern auch wegen der Fußball-Mannschaft. ASKÖ Pasching schaffte mit dem 2:0-Erfolg über Titelkandidat FC Tirol die dritte Cupsensation innerhalb von zwei Wochen und damit den Einzug ins Semifinale, in dem am 2. Mai der GAK, der gegen Braunau mit 2:1 in der Verlängerung die Oberhand behielt, der Gegner sein wird. In der zweiten Halbfinalbegegnung empfängt der SV Salzburg, 5:0-Sieger über Admira/Wacker Mödling, die Wiener Austria, die sich erst im Elfmeterschießen gegen DSV Leoben durchsetzte.

Meister und Cupholder Sturm Graz im Elfmeterkrimi besiegt, Erst-Divisionär WSG Wattens mit 5:1 deklassiert und nun die Innsbrucker Winterkönige ausgeschaltet: Die Paschinger Erfolgs-Story kann sich wirklich sehen lassen. Die Fans fertigten bereits Transparente „Pasching gegen Real Madrid“ an und Klub-Präsident Franz Grad tönte: „In Pasching muss sich jeder Gegner warm anziehen.“ Trainer Georg Zellhofer jubelte: „Das ist der schönste Tag überhaupt. Ich habe gar nicht zittern müssen, denn die Spieler haben die Taktik souverän umgesetzt. Jetzt brauchen wir auch vor dem GAK keine Angst haben.“

Joachim Löw tritt als Trainer des Karlsruher SC zurück

Joachim Löw ist in der zweiten deutschen Fußball-Bundesliga beim mutmaßlichen Absteiger Karlsruher SC als Trainer zurückgetreten. Der 40-Jährige hatte die Mannschaft erst vor knapp sechs Monaten übernommen und ist in dieser Zeit vom neunten auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. In 18 Spielen unter seiner Regie schaffte der Klub nur einen Sieg. Sieben Spieltage vor Meisterschaftsschluss beträgt die Hypothek von Karlsruhe auf einen Nicht-Abstiegsplatz zwölf Punkte.

Joachim Löw (Foto: dpa)

Austria-Spitzen führten mit Trainern konstruktives Gespräch

Was die sportliche Führung betrifft, bleibt bei der Wiener Austria alles so, wie es ist. „Es gibt keine Dikussion um den Trainer“, wiederholte Sportdirektor Friedl Koncilia am Mittwoch nach einem Gipfel der violetten Spitzenfunktionäre seine schon am Vorabend anlässlich des im Elferschießen fixierten Aufstiegs ins Fußball-Cup-Semifinale gegen Erstdivisionär DSV Leoben gemachte Aussage. Es sei ein konstruktives Gespräch aller Beteiligten gewesen, meinte der Ex-Internationale.

Englands Fußballer votieren für Ausländer-Begrenzung

Mit überwältigender Mehrheit haben sich die Fußballspieler in den englischen Profi-Ligen für eine Begrenzung von Ausländern in ihren Klub-Mannschaften ausgesprochen. In einer Umfrage der Tageszeitung „Independent“ unter mehr als 600 Spielern der ersten vier englischen Ligen votierten 89 Prozent für eine Ausländer-Beschränkung. Dabei lag das Umfrageergebnis unter den Profis aus der Premier League mit ebenfalls 89 Prozent exakt im Durchschnitt. Die Mehrzahl der Befragten, unter denen auch die „Legionäre“ waren, war der Ansicht, dass in einer Vereinsmannschaft vier bis fünf einheimische Spieler sein sollten.

+++TENNIS+++

Agassi zum ATP-Spieler des Jahres 1999 ernannt

Andre Agassi wurde am Dienstagabend bei der „Großen Nacht des Tennis“ in Monte Carlo zum ATP-Tour-Spieler des Jahres 1999 ernannt. Der US-Amerikaner hatte das abgelaufene Jahr als Nummer eins der Welt abgeschlossen und damit die sechsjährige Regentschaft seines großen Rivalen Pete Sampras beendet. Das indische Duo Mahesh Bhupathi und Leander Paes wurde zum „Doppel-Team des Jahres“ erkoren, Patrick Rafter erhielt bereits zum zweiten Mal den „Stefan Edberg Sportmanship Award“ für sein sportlich-faires Benehmen.

Andre Agassi (Foto: dpa)

Unter den vielen Geehrten war auch Stefan Koubek. Die ATP vergab nämlich sogenannte „Milestone Awards“ für Spieler, die ihr erstes, fünftes, zehntes, 20., 40. und 60. Turnier gewonnen haben. Koubek hatte ja in Atlanta seinen ersten ATP-Tour-Siegerscheck gewonnen.

Lindsay Davenport fällt vier Wochen aus

Lindsay Davenport, Nummer eins der Damen-Tennis-Weltrangliste, muss wegen einer Knöchelverletzung rund einen Monat lang dem Turnier-Geschehen fern bleiben. Dies gab die Tennisspielerin in New York bekannt. Die Verletzung hat sich die US-Amerikanerin vor rund zwei Wochen im Halbfinale in Key Biscayne (USA) beim 6:1,6:7,7:6 über Sandrine Testud (FRA) zugezogen. Im Finale unterlag Davenport dann Martina Hingis 3:6,2:6.

+++BASKETBALL+++

Traiskirchen entthront Meister St. Pölten

Im Niederösterreich-Derby wurde der Meister wie erwartet endgültig entthront. Die Heimischen begannen vor 1.000 Besuchern fulminant, trafen mit ihren ersten zwölf Würfe in Serie und führten nach acht Minuten bereits 29:9. Der Titelverteidiger kam in der 32. Minute noch auf einmal auf 32:38 heran, danach bestimmten im Lions Dome aber nur noch die Traiskirchner das Geschehen. Zu allem Überdruss wurde Andrej Wedischew nach einem Foul in der 25. Minute mit Verdacht auf Bruch des linken Armes ins Spital eingeliefert.

Textquelle: APA

Artikelbild: dpa