Zuschauerfrage vor Griechenland-Länderspiel noch offen

Die Mitglieder des österreichischen Fußball-Nationalteams müssen sich beim kommenden Lehrgang wieder auf einige unangenehme Nasen- und Rachen-Abstriche gefasst machen. Innerhalb von neun Tagen wird jeder Spieler und Betreuer fünfmal auf das Coronavirus getestet, ein „ÖFB-Cluster“ soll unter allen Umständen vermieden werden.

Die ersten, vom Nationalverband organisierten PCR-Tests stehen am Montag bereits um 8.30 Uhr auf dem Programm, damit die Kicker rechtzeitig für das Nachmittags-Training Grünes Licht bekommen. Am Montagnachmittag folgen die UEFA-Tests im Hinblick auf das Testspiel am Mittwoch in Klagenfurt gegen Griechenland.

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Die nächsten Abstriche gibt es am Donnerstagvormittag. Am Samstag werden in Belfast einen Tag vor dem Nations-League-Duell mit Nordirland weitere UEFA-Tests durchgeführt. Ein letztes Mal müssen David Alaba und Co. die Prozedur am Dienstag in Rumänien, einen Tag vor der Partie gegen den Nations-League-Tabellenführer, über sich ergehen lassen.

Der Aufwand im Kampf gegen eine Infektion ist groß, aber notwendig, wie ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold am Dienstag im Rahmen der Kadernominierung in Wien betonte. „Wir wollen die Sicherheit und Gesundheit unserer Spieler und Betreuer möglichst gewährleisten und schützen und werden dafür alles unternehmen“, versprach der Niederösterreicher.

Dabei hält man sich an das ÖFB-Präventionskonzept und das „Return to Play“-Konzept der UEFA, die unter anderem vorsehen, dass sich der ÖFB-Tross bei seinen Aufenthalten in Kärnten, Nordirland und Rumänien in seiner eigenen „Bubble“ befindet. Die 14-tägige Quarantäne, die für aus Österreich nach Nordirland Einreisende eigentlich vorgesehen ist, erspart man sich dank einer Sondergenehmigung. In den Hotels werden ausschließlich Einzelzimmer bezogen und separate Bereiche frequentiert.

Diese Vorgehensweise hat sich bereits beim September-Lehrgang bezahlt gemacht, als es ebenfalls fünf Tests pro Person gab und keine einzige Infektion festgestellt wurde. „Damals sind die Prozesse bei Betreuern und Spielern und die organisatorischen Maßnahmen zu unserer vollsten Zufriedenheit abgelaufen“, berichtete Neuhold.

Weniger zufrieden zeigte sich der ÖFB-Geschäftsführer mit der Tatsache, dass etwa eine Woche vor dem Griechenland-Spiel noch immer nicht feststeht, ob Zuschauer im Wörthersee-Stadion zugelassen sind. „Die Zeit drängt, wir warten auf eine finale Entscheidung des UEFA-Exekutivkomitees“, sagte Neuhold.

Bis spätestens Donnerstag dürfte in dieser Angelegenheit Klarheit bestehen. Sollte der europäische Verband seine Zustimmung geben, wären in Klagenfurt maximal 3.000 Zuschauer erlaubt. Die September-Länderspiele gingen europaweit ohne Zuschauer über die Bühne.

(APA)

Artikelbild: GEPA