Zverev trennt sich von Trainer Ferrer

Alexander Zverev hat sich für das Tennisjahr 2021 einiges vorgenommen. Dies wird er ohne seinen Trainer David Ferrer angehen. Der Hamburger und der Spanier haben ihre Zusammenarbeit beendet.

Paukenschlag vor dem Saisonstart: US-Open-Finalist Alexander Zverev und sein spanischer Trainer David Ferrer haben offenbar ihre Zusammenarbeit beendet. Dies berichteten am Donnerstag spanische Medien übereinstimmend. „Zum Ende des Jahres musste eine Entscheidung getroffen werden. Ich habe mit Sascha (Zverevs Spitzname, d.Red.) gesprochen und habe ihm gesagt, dass ich es vorziehe, nicht weiterzumachen, dass wir nicht gemeinsam in die neue Saison gehen“, erklärte Ferrer dem Tennis-Portal puntadobreak.com. Auch die angesehene Marca schrieb von einer vollzogenen Trennung.

Diese habe keinen besonderen Grund, fuhr Ferrer fort, „es ist absolut nichts zwischen uns vorgefallen, alles ist gut. Ich bin ihm sehr dankbar, dass er mir die Gelegenheit gegeben hat, mit ihm durch die Saison zu gehen. Wir hatten in diesen Monaten eine gute Zusammenarbeit, alles war perfekt“, sagte die ehemalige Nummer drei der Weltrangliste.

Im vergangenen Sommer hatte Alexander Zverev, die Nummer sieben im ATP-Ranking, nach einer zweiwöchigen Testphase verkündet, dass er fortan fest mit David Ferrer zusammenarbeite. „Wir verstehen uns unglaublich. Wir sind jetzt eine Mannschaft“, hatte er am 1. August erklärt, nachdem er sich im Jahr zuvor geräuschvoll von seinem Ex-Coach Ivan Lendl getrennt hatte.

In der gemeinsamen Zeit mit Ferrer hatte Zverev bei den US Open als bislang größten Erfolg seinen ersten Einzug in ein Grand-Slam-Finale gefeiert. Es folgte ein Auf und Ab. Bei den anschließenden French Open scheiterte er im Achtelfinale. Es folgte der Sieg-Doppelpack bei den ATP-Turnieren in Köln und der Finaleinzug beim ATP Masters in Paris. Beim ATP-Saisonfinale in London jedoch scheiterte Zverev bereits in den Gruppenspielen.

Auch im persönlichen Bereich durfte sich Ferrer Erfolge gutschreiben. Unter seiner Ägide wirkte der 23-jährige Deutsche auf dem Court mit zunehmender Dauer gereifter, er bekam seine emotionalen Ausbrüche besser unter Kontrolle. Privat jedoch gab es einige Höhen und Tiefen.

Bei der umstrittenen Adria-Tour trat Zverev neben weiteren Stars wie Novak Djokovic auf, als gebe es die Pandemie nicht. Hinzu kamen fragwürdige Bilder von einer Party in Monte Carlo. Nach seinen Erfolgen in Köln wurde es erneut turbulent. Kurz nach der Meldung, dass eine Ex-Freundin schwanger von ihm ist, meldete sich eine weitere frühere Partnerin und bezichtigte ihn häuslicher Gewalt, was Zverev aber vehement bestreitet. Im Dezember gewann er dann noch den Rechtsstreit gegen Ex-Manager Patricio Apey.

Nach der Trennung von Ferrer wird Zverev bei den kommenden Aufgaben wohl wieder von seinem Vater trainiert. Sein erster Auftritt ist beim ATP Cup in Australien gemeinsam mit Jan-Lennard Struff und den French-Open-Gewinnern Kevin Krawietz/Andreas Mies geplant. Der Mannschafts-Wettbewerb findet vom 1. bis 5. Februar unmittelbar vor den Australian Open statt. Im vergangenen Jahr war das deutsche Team mit nur einem Sieg in der Gruppenphase gescheitert.

(SID)

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