Liverpool schaltet Augsburg dank Handelfmeter aus

(SID) – Jürgen Klopp und der FC Liverpool haben das Europa-League-Abenteuer des FC Augsburg beendet. Der personell dezimierte Fußball-Bundesligist unterlag an der legendären Anfield Road verdient, aber durch ein unglückliches Handelfmetertor mit 0:1 (0:1) und schied damit in der Zwischenrunde der Europa League aus. Klopp stimmte sich hingegen erfolgreich auf seine erste Titelchance am Sonntag gegen Manchester City ein.

Klopp: „Sind hochzufrieden“

 

Für die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl war die Aussicht auf das erhoffte Wunder von Anfield schon sehr früh getrübt. Liverpools James Milner verwandelte bereits in der 5. Minute einen Handelfmeter für die Reds, nachdem der Augsburger Dominik Kohr den Ball regelwidrig abgewehrt hatte, als ihn Mannschaftskollege Caiuby anköpfte. Auch die überraschende Einwechslung von Raul Bobadilla brachte keine Wende mehr.

Das 0:0 aus dem Hinspiel reichte letztlich auch deshalb nicht, weil die Schwaben nach vorne zu umständlich agierten und defensiv phasenweise überfordert waren. Die Weinzierl-Elf kann sich nun auf den Abstiegskampf in der Liga konzentrieren, am Sonntag trifft der FCA auf Borussia Mönchengladbach.

Weinzierl: „Haben tollen Fight abgeliefert“

 

Augsburg hatte Probleme mit dem variablen Offensivspiel der Klopp-Elf und konnte so auch den Anfield-Fluch nicht brechen. Noch nie hat eine deutsche Mannschaft an der „heiligen“ Fußball-Stätte gewonnen. Zudem fielen die zahlreiche Ausfälle sichtbar ins Gewicht.

Begonnen hatte der FCA mutig, immerhin verzeichnete die Schwaben nach 50 Sekunden durch Caiuby den ersten Torschuss. In der Folge aber war der achtmalige Europacup-Sieger das klar bestimmende Team. Gerade die Offensive um den Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino und seinen brasilianischen Landsmann Philippe Coutinho bereitete dem FCA Kopfzerbrechen.

So mancher Augsburger, wie etwa der Koreaner Ja-Cheol Koo, reagierte ziemlich beeindruckt, und nur dank einer guten Tat von Torwart Marwin Hitz gegen Coutinho blieb es in der 22. Minute beim 0:1. Kurz darauf hatte der Außenseiter bei einem Schuss von Kostas Stafylidis seine bis dahin beste Szene. Dem starken Hitz war es zu verdanken, dass das Resultat für den Gastgeber gefährlich blieb. Sowohl gegen Firmino (27.) als auch gegen Sturridge (39.) rettete der werdende Vater, dessen hochschwangere Frau das zweite Kind erwartet.

In Liverpool hatten sich vor dem ungleichen Duell alle nur für das Ligacup-Finale gegen Manchester City interessiert. Klopp fand das gefährlich. „Alle scheinen das Finale im Hinterkopf zu haben – ich nicht. Wenn man den zweiten Schritt vor dem ersten macht, dann fällt man immer hin“, hatte der frühere Dortmunder Coach gewarnt.

Augsburg war dagegen forsch in die Partie gegangen. „Wir sind hergekommen, um eine Sensation zu schaffen. Wir werden uns zerreißen“, hatte Weinzierl gesagt. Doch kurz nach dem Wechsel durften die Gäste froh sein, dass Sturridge (49.) nach einem dicken Patzer von Christoph Janker leichtfertig vergab. Augsburg fing sich noch einmal und Tobias Werner (71.) hatte eine Ausgleichschance. Kurz vor Schluss flog ein Freistoß von Stafylidis (90.) hauchdünn am Tor vorbei. Der beste Augsburger blieb aber Hitz.

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