Altach und Austria vorneweg: „Rest spielt gegen den Abstieg“

In der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga zeichnet sich eine Zweiklassen-Gesellschaft ab. Mit Siegen haben sich Altach (2:0 gegen St. Pölten) und die Austria (4:1 in Mattersburg) am Samstag ein wenig von der Konkurrenz abgesetzt. St.-Pölten-Trainer Robert Ibertsberger meinte schon: „Altach und Austria sind weg. Die restlichen Vier spielen gegen den Abstieg.“

Altach stark

Nach vier von zehn Runden schaut es für Altach mit dem Liga-Play-off gut aus. Da Cupsieger Salzburg sicher auf den ersten vier Plätzen landen wird, bestreiten die zwei besten Teams der Qualifikationsrunde ein Halbfinale, ehe es im Hin- und Rückspiel gegen den Fünften der Meistergruppe um den letzten Europacup-Startplatz geht. Als momentaner Leader der Qualigruppe hat Altach seine internationale Aussicht um sechs Punkte abgesichert.

Die Formkurve und Leistungen sprechen ebenfalls für die Truppe von Alex Pastoor. In den vergangenen elf Partien hat sie bei sechs Siegen nur einen Ausrutscher (0:2 bei Admira) hingelegt. Seit der Ligafortsetzung nach der Coronapause ist man ungeschlagen. Pastoor hielt auch am Samstag den Druck hoch, der Niederländer tadelte zufrieden: „Unser Spiel ist schon vier Spiele lang nicht hervorragend, aber sehr stabil. Auf die Tabelle schauen nach vier Runden bringt uns nichts.“

Austria mit Befreiungsschlag

Die Austria liegt durch das verlorene Duell (0:2) einen Zähler dahinter. Coach Christian Ilzer durfte sich in Mattersburg über ein seltenes Erfolgserlebnis freuen. Nicht zum ersten Mal glückte im Burgenland die ergebnistechnische Akutbehandlung. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, in den letzten Tagen gab es viel Kritik, heute muss ich meine Mannschaft loben, wir freuen uns über den Sieg“, sagte Ilzer nach dem erst zweiten in der Fremde in dieser Saison.

Er wollte das 4:1 nach zuvor zwei sieglosen Partien nicht überbewerten. „Klar ist, dass jetzt nicht alles gut ist, wir müssen weitermachen, am Dienstag kommt schon die WSG Tirol.“ Es gab auch Durchhänger, wie Stephan Zwierschitz nach seinem Tor zum 2:0 bemerkte. „Die letzten 15 Minuten vor der Pause waren nicht okay. Die zwei Tore nach der Pause haben uns dann sehr gut in die Karten gespielt.“ Der Druck auf Violett bleibe hoch. „Von außen prasselt sehr viel auf uns ein, wir müssen ruhig bleiben, wollen die Qualigruppe gewinnen und das ist unser Ziel.“

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WSG meldet sich eindruckvoll zurück

Fünf Zähler dahinter trennen den Dritten WSG Tirol und den Letzten SKN St. Pölten nur zwei Punkte. Die Tiroler setzten sich bei der Admira 3:0 durch, sind dadurch drei Spiele ungeschlagen. Stefan Maierhofer: „Wir waren präsent und körperlich voll da.“

Das Comeback von Trainer Thomas Silberberger glückte, er hatte zuletzt wegen einer Beinverletzung infolge eines Motorradunfalls drei Partien aussetzen müssen. Auf ärztliches Anraten sollte Silberberger den großen Ernst Happel mimen. „Er (der behandelnde Arzt, Anm.) hat gesagt, ich soll es so machen wie der Happel: Ich sollte einfach ruhig bleiben und ohne Zigaretten das ganze Spiel über mich ergehen lassen. Ich habe versucht, das umzusetzen.“

Im Freudentaumel wurden die Vorsätze über Bord geworfen. Kelvin Yeboah, Zlatko Dedic und Stefan Maierhofer brachten mit ihren Toren den Coach dazu, auf einem Bein von seinem Platz aufzuhüpfen. Silberberger: „Ein Tiroler kann Skifahren, da kannst du auch einmal auf einem Fuß stehen.“

Admira-Coach Zvonimir Soldo ärgerte sich über einen Umfaller. „Ich habe keine Erklärung für diese Vorstellung. Vielleicht haben manche nach dem 3:0 in St. Pölten geglaubt, das geht hier von alleine. Die Tiroler haben alles besser gemacht – mit dem Ball, ohne Ball, die Zweikämpfe“, monierte der Kroate. Sein Team liegt nur aufgrund der besseren Tordifferenz vor dem Letzten St. Pölten.

VIDEO: Zlatko Dedic im Sky-Interview

(APA)

Beitragsbild: GEPA