Angerschmid: „Habe die Entscheidung des Vereins akzeptiert“

Der Sportliche Leiter des   sowie der Trainer  reden exklusiv bei Sky Sport Austria über das wahrscheinliche Ende der Zusammenarbeit zum Saisonende.

 

 

(Sportlicher Leiter ):

 

…über die Zukunft von Trainer Angerschmid: „Man muss in das letzte Jahr zurückschauen. Es war so, dass Angerschmid und wir eigentlich einen Einjahres-Vertrag vereinbart hätten und es dann sein Wunsch war etwas einzubauen, dass sich sein Vertrag mit einem gewissen Erfolg verlängert, das gibt es immer wieder. Daraufhin haben wir diese 48 Punkte gefunden und in den Vertrag reingeschrieben. Der Fakt ist dann, dass er im Frühjahr völlig zurecht eingefordert hat zu wissen was ist, wenn er diese 48 Punkte nicht erreicht. Daraufhin gab es eine vorzeitige Analyse im Verein, auch zusammen mit den Trainern, und sind zu der Entscheidung gekommen, dass, wenn die 48 Punkte nicht erreicht werden, sich der Vertrag nicht verlängert. Wenn er die 48 Punkte erreicht, dann verlängert sich der Vertrag und es ist eine neue Situation, die man dann neu bewerten muss. Dann hat er einen gültigen Vertrag. Ich habe noch gar nicht darüber nachgedacht, was passiert, wenn er die 48 Punkte erreicht, die Fragestellung war ganz klar, was passiert, wenn er die 48 Punkte nicht erreicht. Wenn er die 48 Punkte erreicht, dann werden wir gemeinsam darüber nachdenken.“

 

…über sein Verhältnis zu Angerschmid: „Wenn es seine Wahrnehmung war, dass er nicht immer die volle Rückendeckung hatte, dann muss ich das auch akzeptieren, aber es ist sicher nicht so gewesen. Wir tauschen uns, seit er bei uns Trainer ist, mehrmals wöchentlich aus. Man muss schon auch mal klarstellen, dass Michael Angerschmid und ich uns seit 25 Jahren kennen. Und ich glaube nicht, dass jemand hier interpretieren kann, dass es Missstimmungen zwischen uns gibt, die gibt es ganz sicher nicht. Es gibt immer im sportlichen Bereich den einen oder anderen Auffassungsunterschied, das ist auch gut so. Aber es gibt keine Missstimmung.“

 

…über den Saisonverlauf: „Das es kein Europacup-Platz werden kann war uns eigentlich schon vor der Saison klar, weil man dafür den zweiten oder dritten Platz braucht. Es ist für uns nicht möglich, gegen die Austria, Rapid und Salzburg mitzuhalten. Wir wollten natürlich so weit vorne wie möglich sein, Platz vier, fünf oder sechs ist für Ried ok. Wir wollten auch im Cup weiterkommen, das war schon eine sehr traurige Sache. Wir wissen alle, dass die Verletzungssache nicht die Schuld des Trainers ist. Aber es wurde uns laufend vorgeworfen, dass wir uns auf die Verletzungsmisere rausreden, jetzt wird das plötzlich umgekehrt. So eine Verletzungsserie habe ich in 20 Jahren im Klub nicht erlebt und das hänge ich auch keinem Trainer an.“

 

…über die anstehenden Vertragsverlängerungen einiger Spieler: „Konkret ist es so, dass schon länger die Verhandlungen mit Spielern laufen. Das passiert ja auch nicht in der Öffentlichkeit, sondern hinter verschlossenen Türen, das ist ja auch zum Schutz der Spieler. Die Spieler brauchen das auch nicht und der Verein hält sich daran. Wir werden erst Entscheidungen verkünden, wenn sie so weit sind. Fakt ist, dass wir mit sehr vielen Spielern schon sehr weit sind, es liegen einige unterschriftsreife Verträge vor, es werden einige Optionen gezogen. Ich möchte aber nicht auf einzelne eingehen, auch aus Respekt vor den Spielern, die den Verein verlassen. Wir machen das so, dass der Spieler entscheidet wann er das veröffentlich und nicht der Verein. Der Spieler hat dann auch die Möglichkeit sich noch zu präsentieren beziehungsweise mit anderen Vereinen seriös zu verhandeln. Das ist eigentlich ein ganz normaler Vorgang, so machen wir das die letzten Jahre immer und wir waren nicht unerfolgreich dabei.“

 

 

(Trainer ):

 

…über seine Zukunft: „Es war ja ein Bestreben von mir, dass es eine baldige Entscheidung gibt, damit man diese Entscheidung den Spielern mitteilen kann. Ich habe jetzt Planungssicherheit, das ist ja auch nicht so schlecht. Die Entscheidung ist jetzt so gefallen, das muss man akzeptieren, im Fußball ist das eben so. Ich habe die Entscheidung auch akzeptiert, jetzt müssen wir schauen, dass wir noch so viele Punkte wie möglich machen. Tatsache ist, dass wir kein einfaches Restprogramm haben, wir müssen noch in Salzburg spielen und gegen Rapid zuhause. Wir brauchen drei Siege, um 48 Punkte zu erreichen und ich weiß schon, wie schwer das ist. Wenn das passiert, dann wird es mit Sicherheit Gespräche geben, dann muss man sich das anschauen. Aber darüber denke ich erst nach, wenn es soweit ist. Das ist die Entscheidung des Vereins. Ich wollte eine Entscheidung, der Verein hat sie getroffen und ich bin froh, dass es eine gibt. Jetzt ist es halt so und ich habe das für mich akzeptiert. Wenn es passiert, dass wir die drei Siege machen, dann muss ich mir das auch von meiner Seite aus überlegen. Jetzt müssen wir erstmal die drei Siege machen, dann kann man sich zusammensetzen und darüber diskutieren. Ich habe die Entscheidung am Mittwoch der Mannschaft mitgeteilt, sie hat sich sehr professionell verhalten.“

 

 

(Sky Experte):

 

…über die Rieder Zielsetzung: „Auch die Rieder müssen sich Ziele setzen, auch wenn man immer sagt, dass es ein kleiner Ort und ein kleiner Verein ist. Sie haben in den letzten Jahren in der Bundesliga durchaus gezeigt, dass sie das Zeug haben mal etwas weiter oben angreifen zu können. Wenn man sich ambitionierte Ziele setzt ist das sicher nicht falsch.“

 

…über eine mögliche weitere Saison von Angerschmid in Ried: „Wichtig ist natürlich, ob die entsprechende Vertrauensbasis zwischen allen Beteiligten noch da ist. Dann würde es natürlich schon Sinn machen. Was man so von außen über die Medien mitbekommen hat, hat den Eindruck gemacht, dass das Verhältnis nicht mehr so gut ist.“

 

…über die Saison von Ried: „Die gesteigerten Ansprüche sind ja auch Lohn der verdienten Arbeit, natürlich möchte man dann in der Tabelle so weit wie möglich oben stehen. Ihnen ist dann auch einiges Verletzungspech passiert, das hat der Mannschaft natürlich viel an ihrer gewohnten Stärke genommen. Insgesamt ist man jetzt unter dem Strich fast unzufrieden mit der Saison.“