Anschober erwartet Spielberg-Entscheidung nach Pfingsten

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) geht davon aus, dass es „unmittelbar nach Pfingsten“ eine Entscheidung über die Austragung der im Juli geplanten Formel-1-Rennen in Spielberg geben wird. Ein dafür notwendiges Gesundheitskonzept haben die Veranstalter vor zwei Wochen abgegeben.

„Wir sind de facto fertig mit der Bearbeitung“, erklärte Anschober am Donnerstagvormittag in einer Pressekonferenz. „Unsere Fachexperten schauen sich das sehr präzise an, weil es natürlich auch eine wesentliche Entscheidung mit einem Signalcharakter in Wirklichkeit ist.“

In Spielberg sollen am 5. und 12. Juli die beiden ersten Läufe der Formel-1-WM stattfinden, nachdem die ersten zehn Saisonrennen wegen der Coronavirus-Pandemie allesamt verschoben oder abgesagt worden waren. Laut Veranstalterangaben soll der Formel-1-Tross für den Neustart auf höchstens 2.000 Personen reduziert werden. Entscheidend scheinen die Ein- und Ausreisebestimmungen. Sieben von zehn Teams haben ihre Werke in Großbritannien, zwei in Italien und eines in der Schweiz.

„Ich habe noch keine Detailergebnisse am Tisch“, sagte Anschober über die Prüfung des vorgelegten Konzeptes. „Ich gehe davon aus, dass wir unmittelbar nach Pfingsten das Ergebnis haben werden und die Entscheidungen haben werden.“ Damit bliebe Rennställen und Organisatoren noch ziemlich genau ein Monat Zeit, um sich auf den Saisonstart in Österreich vorzubereiten.

Anschober argumentierte den Zeithorizont auch mit der Fülle an Themen, mit denen sein Ressort derzeit konfrontiert ist. „Die Priorität des Arbeitens ist bei uns natürlich in den Bereichen vorrangig auch, wo alle betroffen sind“, erklärte der Minister. Am Dienstag war eine neue große Verordnung mit Corona-Lockerungsmaßnahmen fertiggestellt worden. „Jetzt geht es um das Erklären dieser Verordnung auch in vielen Bereichen.“

Zandvoort-Comeback definitiv erst 2021

Das Comeback der Formel 1 in den Niederlanden wird definitiv erst 2021 erfolgen. Das haben die Organisatoren am Donnerstag bekannt gegeben. Das ursprünglich für 3. Mai 2020 geplant gewesene Rennen in Zandvoort, mit dem die Formel 1 nicht zuletzt wegen des Hypes um Red-Bull-Pilot Max Verstappen erstmals seit 1985 nach Holland zurückgekehrt wäre, war wegen der Coronakrise zunächst verschoben worden.

Nun sei man in Absprache mit dem Formel-1-Management (FOM) zu dem Schluss gekommen sei, dass sich ein Rennen in Zandvoort in diesem Jahr mit Publikum nicht mehr ausgehe und habe deshalb eine endgültige Verschiebung beschlossen. „Ich musste 35 Jahre auf die Rückkehr warten, also werden wir auch noch ein weiteres Jahr aushalten“, sagte Jan Lammers, der Grand-Prix-Direktor in den Niederlanden auf www.dutchgp.com. Lammers weiter: „Wir waren alle auf dieses erste Rennen eingestellt und sind es immer noch. Wir wollen den Moment der Rückkehr der Formel 1 nach Zandvoort aber mit den Fans feiern.“

Damit bekommt selbst der provisorische WM-Kalender 2020 immer mehr Lücken.

(APA)

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