Aufholjagd in Frankfurt: Dortmund nützt Bayern-Ausrutscher

Borussia Dortmund hat dank einer furiosen Aufholjagd den Ausrutscher von Bayern München genutzt. Der BVB siegte bei Eintracht Frankfurt mit 3:2 (0:2).

Erling Haaland wechselte noch ein paar ernste Worte mit seinen Gegenspielern, dann stapfte er zufrieden und erleichtert in die Kabine. Borussia Dortmund hat dank einer furiosen Aufholjagd den Ausrutscher von Bayern München ausgenutzt und mit einem 3:2 (0:2) bei Eintracht Frankfurt im Titelkampf der Fußball-Bundesliga wieder für etwas Spannung besorgt.

„In der kompletten zweiten Halbzeit haben wir eine gute Reaktion gezeigt. Wir haben einen geilen und emotionalen Sieg eingefahren“, sagte Abwehrchef Mats Hummels bei Sky, der Rückstand die coronageplagten Bayern beträgt nur noch sechs Punkte. „Diese Siege schmecken besonders“, sagte Emre Can: „Wir haben als Mannschaft dran geglaubt.“

Thorgan Hazard (71.), Jude Bellingham (87.) und Mahmoud Dahoud (89.) sorgten für den ersten Dortmunder Sieg bei der SGE seit September 2013. Die Frankfurter, die zuvor sechs Siege in sieben Spielen gefeiert hatten, brachten den Vorsprung durch die beiden Tore von Rafael Borre (15./24.) nicht über die Zeit.

„Das Wort Stabilität müssen wir uns ganz oben auf die Fahne schreiben, wenn wir für irgendetwas eine Chance haben wollen“, sagte Hummels angesichts der Gegentreffer.

Aufgrund des schon enttäuschenden Hinrundenabschlusses hatte Rose von seinen Spielern vor der Partie Fußball mit „Ausstrahlung“ und „Haltung“ gefordert. Das klappte zunächst – wenn auch nur eine Viertelstunde.

Die Gäste begannen mit ganz viel Dampf und schnürten die Eintracht mit schnellem Passspiel ein. Einen Schuss von Thomas Meunier (2.) lenkte Kevin Trapp mit höchster Mühe an den Pfosten, beim ersten Abschluss von Haaland (4.) hatte der Frankfurter Keeper keine Probleme.

Die SGE, die nach einem uneindeutigen Coronatest kurzfristig auf Djibril Sow verzichten musste, konnte sich in der Anfangsphase auch aufgrund vieler Fehlpässe nur selten befreien – umso größer war der Dortmunder Schock, als Borre nach einem Freistoß mit dem ersten Schuss aufs Gäste-Tor zur Führung traf.

Der Treffer gab den nun entschlosseneren Frankfurtern auch spielerisch sichtlich Aufwind, während bei Dortmund komplett der Stecker gezogen war. Borre nutzte die totale Desorientierung der BVB-Abwehr und einen Fehler von Marco Reus eiskalt zum 2:0, Evan Ndicka (29.) traf nur fünf Minuten später den Pfosten.

Rose feuerte seine verunsicherten Spieler lautstark an, doch denen fiel lange nichts ein, die Offensive um Torgigant Haaland wieder anzukurbeln. Erst nach einem Eckball kurz vor der Pause musste Trapp herausragend gegen Hummels (45.+1) retten, Donyell Malens Nachschuss klatschte an den Pfosten.

Nach dem Seitenwechsel konnten sich die Dortmunder bei ihrem Torhüter Gregor Kobel bedanken, der stark gegen den freien Jesper Lindström (47.) rettete. Die Gastgeber wirkten weiter ideenreicher und spritziger und verwalteten den Vorsprung zunächst clever.

Mit zunehmender Dauer der zweiten Hälfte überließ Frankfurt dem BVB aber mehr Spielanteile. Ein Schuss Haalands strich einen Meter am Tor vorbei (62.), der eingewechselte Hazard machte es wenig später besser.

Die Eintracht wurde immer passiver – das bestraften Bellingham mit seinem dritten Saisontor und Dahoud mit dem umjubelten Siegtor.

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(SID) / Bild: Imago