Zwei Ausnahme-Athleten der Gegenwart jagen Rekorde der Geschichte

via Sky Sport Austria

Rechtzeitig vor Olympia kommen die österreichischen Technikspezialistinnen- und Spezialisten immer besser in Form. Bernadette Schild hat im Nachtslalom in Flachau ihre Karrierebestleistung mit einem zweiten Platz egalisiert. Neben Schild haben es mit Katharina Truppe, Katharina Liensberger und Katharina Gallhuber gleich drei weitere Österreicherinnen unter die Top Ten geschafft. Auch bei den Herren zeigt die Formkurve immer weiter nach oben. Michael Matt konnte in den letzten beiden Slaloms in Adelboden und Zagreb jeweils den zweiten Platz für sich beanspruchen, beide Male vor Henrik Kristoffersen.

Generell wird die aktuelle Saison aber von zwei Namen dominiert: Mikaela Shiffrin und Marcel Hirscher. Beide gewinnen in unfassbar souveräner Manier ein Rennen nach dem anderen – beide jagen einen Rekord nach dem anderen. Der österreichische Rekordmann Marcel Hirscher konnte dabei nicht nur die letzten sechs Technikbewerbe allesamt für sich entscheiden, er ist auch überlegener Gesamt-, Slalom- und Riesenslalomweltcup Führender.

Nachdem Hirscher, der jetzt bei 52 Weltcupsiegen hält, den Rekord von Alberto Tomba mit 50 Weltcupsiegen gebrochen hat, steht nun der nächste Meilenstein auf dem Programm: 54 Weltcupsiege, aufgestellt von Hermann Maier. Danach steht nur noch eine Fabelmarke für den 28-Jährigen an, nämlich die All-Time-Bestmarke von Ingemar Stenmark mit insgesamt 86 Weltcupsiegen. Ob der Salzburger diesen Rekord auch noch brechen kann, steht allerdings in den Sternen, waren die Zeiten von Stenmark doch noch andere. Außerdem hält sich Hirscher schon seit längerem ein Karriereende offen – wenngleich wir uns natürlich noch viele Jahre mit unserem Ski-Ass wünschen.

Obwohl Hirscher nicht müde wird zu erwähnen, dass all diese Rekorde während seiner Karriere für ihn nicht zählen, hat er einen Rekord bereits in neue Sphären gehoben. Mit sechs Gesamtweltcup-Siegen – übrigens alle in Folge – ist er in dieser „Disziplin“ bereits alleiniger Rekordhalter und auf dem besten Weg diesen um eine weitere große Kristallkugel zu erweitern.

Bei den Damen gibt es ebenfalls eine Dominatorin: die erst 22-jährige US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin gewinnt ein Technikrennen nach dem anderen und das in absolut beeindruckender Manier. Während die Hoffnungen der österreichischen Ski-Fans nach dem 1. Durchgang im Nachtslalom in der Flachau noch auf Bernadette Schild ruhten, spielte Shiffrin im 2. Durchgang ihre geballte Klasse aus und stellte mit ihrem 41. Weltcupsieg den Rekord für die meisten Weltcupsiege vor dem 23. Geburtstag von Annemarie Moser-Pröll ein – und wird diesen wohl in absehbarer Zeit brechen (ihr 23. Geburtstag ist erst am 13. März). Aufgrund ihres noch so jungen Alters ist der Amerikanerin natürlich noch viel zuzutrauen. Sowohl die Rekorde von Tomba und Maier beziehungsweise Hirscher, als auch der absolute Rekord von Ingemar Stenmark scheinen für die 22-Jährige in Reichweite.

Die Art und Weise, wie Shiffrin den Skiweltcup in den letzten Monaten bestimmt, ist einfach nur atemberaubend. Ähnlich wie bei Hirscher machen der US-Amerikanerin kleine Fehler nichts aus, zu groß sind die Vorsprünge die sie sich erarbeitet.

Was für Rekorde Hirscher und Shiffrin auch noch brechen werden, in den ewigen Geschichtsbüchern des Skisports sind sie bereits jetzt für alle Zeiten verewigt.

Reportage: Das Hermann Maier-Museum in Flachau

Von Franz Verworner