Austria-Trainer Letsch vor 328. Wiener Derby: „Werden das Ding offensiv angehen“

Nach dem jüngsten Flop in Mattersburg bietet sich der Wiener Austria zum Jahresausklang der Fußball-Bundesliga eine ausgezeichnete Chance zur Wiedergutmachung. Ein Sieg über Rapid im 328. Wiener Derby am Sonntag (ab 16:30 Uhr live auf Sky Sport Austria HD) würde nicht nur die Stimmung heben, sondern wäre auch ein wichtiger Schritt in Richtung Top 6. Doch auch Rapid steht unter Druck und kommt mit dem Hochgefühl der Europa League.

„Wir wollen einen nicht so gelungenen Herbst – das muss man schon sagen – mit einem Erfolgserlebnis im Derby abschließen“, sagte Austria-Coach Thomas Letsch bei einer Pressekonferenz am Freitag. Der Erfolg könnte vier Partien vor Abschluss des Grunddurchgangs den Abstand zum „Strich“ von derzeit einen auf vier Punkte vergrößern. Dann wäre wohl auch für Letsch ein violettes Weihnachtsfest gesichert. Andererseits könnte der Tabellenvierte von Sturm und Hartberg überholt werden. Auf Spekulationen hatte Letsch aber keine Lust. „Dann würde der Kopf rauchen, mit irgendwelchen Dingen, auf die ich keinen Einfluss habe.“

Die Pressekonferenz zum NACHSEHEN

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Das 1:2 in Mattersburg am vergangenen Wochenende, bei der man eine 1:0-Führung und auch den dritten Sieg en suite aus der Hand gab, habe man selbstverständlich aufgearbeitet, erklärte Letsch. Auf Details verzichtete er aber: „Es macht keinen Sinn, ständig in der Vergangenheit zu leben.“ Einmal mehr konnten die Veilchen ihre Leistung über 90 Minuten nicht aufrechterhalten. „Es gibt Phasen, die können uns auch wir nicht ganz erklären“, gestand Letsch.

Klar ist, dass Rapid nach dem Weiterkommen in der Europa League auf einer kleinen Euphoriewelle nach Favoriten surft. Auch darüber wollte Letsch sich nicht den Kopf zerbrechen. „Es ist müßig. Wenn ein Derby angepfiffen wird, dann interessiert es nicht, ob sie weitergekommen sind“, meinte der 50-Jährige. Und dank des Auswärtssiegs im ersten Derby im Allianz Stadion kann schließlich auch Violett positive Erinnerungen abrufen. „Das gibt uns ein gutes Gefühl“, meinte Letsch, der am 16. September ein 1:0 dank des derzeit verletzten Torschützen Alexander Grünwald bejubelte.


Letsch: „Wollen mehr Torchancen kreieren“

Am Sonntag will man vor wohl ausverkauftem Haus nicht zuletzt eines: „Mehr Torchancen kreieren.“ Nur drei Teams, Innsbruck und Admira (je 17) sowie Rapid (16), haben weniger Treffer als die Austria erzielt, die 18-mal einnetzte. „Wir werden das Ding sicherlich offensiv angehen, vielleicht etwas offensiver als die vergangenen Spiele“, kündigte Letsch an. Der Wille zum Erfolg müsse jedenfalls „von der ersten Minute an zu spüren sein“. Das sei man schließlich auch den Fans schuldig. Bilder wie in Mattersburg, als ein Teil des Anhangs auf dem Feld die Diskussion mit den Spielern suchte, will man diesmal vermeiden.

Es ist das erste Duell mit Rapid seit dem Umbau der violetten Heimstätte. Zuvor konnte man an selber Stelle in 38 Partien 14 Erfolge und 16 Remis holen, 8-mal ging Grün-Weiß als Sieger vom Platz. Die „ewige“ Bilanz fällt zugunsten Rapid aus (135 Rapid-Siege, 74 Remis, 118 Austria-Siege), seit Gründung der Bundesliga haben die Favoritner die Nase vorne: 61 Austria-Siege stehen 54 Niederlagen bzw. 55 Remis gegenüber.

(APA)

https://www.skysportaustria.at/bundesliga-at/die-europa-league-rakete-zuendet-auch-im-derby-fredl-tippt-die-18-runde/

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