Austrian Open als Tour-Neustart – Ex-Sieger Luiten um Titel

Nach einer 123-tägigen Zwangspause der Golf-Europa-Tour wegen der Coronavirus-Pandemie ist Österreich ab Donnerstag Schauplatz des Neustarts. Die Austrian Open in Atzenbrugg (NÖ) leiten das Comeback ein, eine Woche später folgen die Euram Bank Open im GC Adamstal in Ramsau (NÖ). Joost Luiten will bei den Open den zweiten Sieg nach 2013, zwölf Österreicher sind dabei.

Die Veranstalter in Österreich haben die Chefs der in England ansässigen European Tour mit ihrem Konzept überzeugt. Die zwei Turniere wurden kurzfristig als Wiederbeginn angesetzt, die Tour übernimmt das Preisgeld von 500.000 Euro und die Kosten der PCR-Tests. Es gelten strenge Hygienebestimmungen, Zuschauer sind bei den zwei zur Europa-Tour und der Challenge Tour zählenden Bewerben nicht zugelassen.

Im Diamond Country Club werden drei frühere Gewinner der heimischen Open abschlagen. Der Niederländer Luiten zählt neuerlich zu den Favoriten, auch der Schwede Mikael Lundberg hat im Tullnerfeld (2014) seinen Premierensieg gefeiert. Letzteres gilt auch für Markus Brier.

Der 52-jährige Wiener spielt mittlerweile auf der Seniorentour und hat nun einen der sechs nationalen Startplätze erhalten. Er gewann die offenen nationalen Meisterschaften 2006 im GC Fontana Oberwaltersdorf (European Tour) und davor zwei weitere Male, als sie nur zur Challenge Tour gezählt hatten (2002 Murhof und 2004 Fontana). Seine Erwartungen für Atzenbrugg sind jedoch bescheiden. In Abwesenheit der zwei Asse Bernd Wiesberger und Matthias Schwab, die kommende Woche auf der US-PGA-Tour spielen, wäre ein Top-20-Platz eines Österreichers schon ein Erfolg.

Drei ÖGV-Spieler – Martin Wiegele, Timon Baltl und Lukas Nemecz – rutschten dank ihrer Challenge-Tour-Platzierungen ins Feld. Die übrigen heimischen Teilnehmer, unter ihnen Leonhard Astl, Lukas Lipold und Gerold Folk, waren auf Einladungen angewiesen. Auf sich aufmerksam haben zuletzt aber zwei Amateure gemacht: Staatsmeister Niklas Regner (21) aus der Steiermark, der seine Premiere auf der Europa-Tour gibt, und der in den USA studierende Tiroler Maximilian Steinlechner (20), der die Open schon zum dritten Mal bestreitet. „Ich traue ihnen zu, dass sie den Cut schaffen“, sagte ÖGV-Sportdirektor Niki Zitny und bescheinigt dem Duo großes Potenzial.

Luiten hat seine Klasse auf der Tour schon oft unter Beweis gestellt. Der 34-Jährige ist Stammgast in Atzenbrugg und war dort bei seinen jüngsten vier Antreten immer in den Top Ten platziert. „Ich kenne den Kurs wirklich gut und habe gute Erinnerungen“, sagte der sechsfache Gewinner auf der Tour auf deren Website. „Es ist immer schön, zu einem Kurs zu kommen, auf dem man gewonnen hat. Darum habe ich entschieden, hier zu spielen. Ich werde versuchen, zu gewinnen. Das ist das Ziel.“

Luiten war Anfang März Zehnter der Oman Open und auch deren Sieger, der 21-jährige Finne Sami Välimäki, kommt nach Atzenbrugg. Mit dabei ist auch der Belgier Nicolas Colsaerts, der bei der bisher letzten Auflage in Atzenbrugg 2018 Dritter war. Und nicht zuletzt schlägt auch der Spanier Miguel Angel Jimenez erneut im Diamond CC ab. Der 56-Jährige, der 21 Turniere der Europa-Tour gewonnen hat (zuletzt 2014 mit 50 Jahren als bisher ältester Spieler auf der Tour), ist mit einer Österreicherin verheiratet.

(APA)

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