Bagnaia gewinnt MotoGP in Spielberg

Francesco „Pecco“ Bagnaia hat beim Motorrad-Grand Prix von Österreich 2022 für den erwarteten Ducati-Sieg im Rennen der MotoGP gesorgt. Der Italiener setzte sich am Sonntag nach 28 Runden auf dem trockenen Red Bull Ring vor WM-Leader Fabio Quartararo auf der Yamaha durch. Für Bagnaia war es der dritte Sieg in Folge. Weltmeister Quartararo baute dank seines kämpferischen Rennens dennoch die WM-Führung aus. Bester KTM-Pilot war Brad Binder als Siebenter.

Für Ducati war es der bereits siebente Sieg in neun Rennen seit 2016 in Spielberg. Die restlichen zwei Rennen hat „Hausherr“ KTM gewonnen. Vorjahressieger Binder hatte diesmal von Platz zwölf aus aber keine Chance auf ein Podium. Der italienische Pole-Halter Enea Bastianini (Ducati) schied mit Defekt früh aus, Jorge Martin scheiterte mit seiner Ducati im Finish beim Angriff auf Miller und wurde am Ende nur Zehnter.

Fast 170.000 Zuschauer kamen 2022 zum Österreich-Rennen. Alleine am Sonntag waren es 92.035. Sie erlebten ein Rennen, das nach vielen dramatischen Unfällen in der Vergangenheit erstmals mit einer Sicherheits-Schikane über die Bühne ging. Diese neue Links-Rechts-Links-Kurve zwei (2A/2B) machte keine Probleme und half mit, ein problemloses Rennen über die Bühne zu bringen.

Für die im Qualifying so überlegene Ducati-Armada verlief das Rennen trotz des Bagnaia-Sieges nicht ganz nach Wunsch. Nach den Problemen von Bastianini dominierte Bagnaia das Rennen zwar rasch vor Miller und Martin. Den beinharten Podium-Fight der beiden Letzteren nutzte aber der hinter vier Ducatis gestartete Quartararo gekonnt, um letztlich noch auf Platz zwei vorzustoßen.

„Das war eines der besten Rennen meines Lebens. Echt zehrend, körperlich richtig fordernd“, sagte Quartararo. „Jede Runde war wie eine Quali-Runde, denn das Layout hier hat viele Beschleunigungsphasen“, erklärte der französische Weltmeister, der nach 13 von 20 Saison-Rennen bei genau 200 Punkten und 32 Zählern Vorsprung auf den Spanier Aleix Espargaro hält.

Bagnaia ist weiterhin WM-Dritter, obwohl er von den letzten acht Rennen gleich fünf gewonnen hat. „Das war ein langes Rennen. Ich hatte Sorgen wegen der Reifenwahl und habe deshalb vor allem versucht, ruhig zu bleiben, als ich mal vorne war“, erklärte „Pecco“. Quartararo gestand, am Ende sogar Sieg-Hoffnungen gehabt zu haben. „Wer weiß. Wenn das Rennen noch ein bisschen länger gegangen wäre, hätte es vielleicht sogar für den Kampf nach ganz vorne gereicht“, sagte der 23-jährige Franzose.

Bei KTM wurde auch beim Heimauftritt in Spielberg die aktuelle Schwäche im Qualifying offensichtlich. Sportdirektor Pit Beirer lobte Binder aber ausdrücklich. „Brad ist ein großer Kämpfer vor dem Herren. Der gibt nicht auf und holt am Ende im Rennen doch wieder ein vernünftiges Ergebnis raus.“ Man müsse sich über die eine Runde rasch verbessern. Am meisten im Bereich Aerodynamik, so Beirer.

Nach den von Asiaten dominierenden Rahmenrennen war auf dem Red Bull Ring gleich zwei Mal die japanische Hymne zu hören. Ai Ogura (Kalex) übernahm mit seinem Sieg vor dem Thai Somkiat Chantra (Kalex) in einem sturzreichen Moto2-Rennen um einen Punkt die WM-Führung. KTM-Jungstar Pedro Acosta (ESP) wurde Vierter, obwohl er sich kürzlich einen Oberschenkel gebrochen hat. In der Moto3 setzte sich Ayumu Sasaki (Husqvarna) trotz doppelter Long-Lap-Strafe vor Tatsuki Suzuki (Honda) durch. In der WM führt weiter der Spanier Sergio Garcia (GasGas).

(APA) / Bild: Imago