Bayern-Trainer Heynckes warnt vor Rückrundenauftakt: „Man darf nie zurückstecken“

München/Leverkusen (APA/dpa) – Elf Punkte Vorsprung – na und? Ein so erfahrener Fußballtrainer wie Jupp Heynckes lässt sich vor dem „prickelnden“ Start in die deutsche Bundesliga-Rückrunde am Freitagabend (20.30 Uhr) bei seinem Ex-Club Leverkusen natürlich nicht dazu verleiten, den sechsten Bayern-Meistertitel en suite bereits als fix zu betrachten. Der 72-Jährige kennt die Gefahren, die in der Überheblichkeit liegen.

„Man darf nie zurückstecken“, betonte Heynckes am Donnerstag. „Das ist ein komfortabler Vorsprung. Den haben wir uns erarbeitet – auch unter Mithilfe der Konkurrenz.“ Mit einem Polster von elf Zählern starteten ÖFB-Star David Alaba zuletzt vor drei Jahren in die zweite Saisonhälfte. Am Meisterschaftsende lagen die Bayern dann in den vergangenen fünf Meisterjahren stets mit zumindest zehn Punkten vorne. Den größten Abstand auf Platz zwei gab es im Triple-Jahr 2013 mit 25 Zählern auf Borussia Dortmund. Auch damals wurde der Rekordmeister von Heynckes betreut.

Ohne Hummels und Lewandowski nach Leverkusen

Einen solchen Alleingang der Münchner will die Konkurrenz diesmal verhindern. Schon in der ausverkauften Leverkusener BayArena erwartet den Herbstmeister großer Widerstand. „Leverkusen hat seit zwölf Spielen nicht verloren. Das ist eine schnelle, hungrige Mannschaft mit Fantasie“, erklärte Heynckes. Gerade offensiv sei der Tabellenvierte, bei dem sich ÖFB-Legionär Julian Baumgartlinger mit neuer Kurzhaarfrisur präsentierte, mit Talenten wie Leon Bailey (20), Julian Brandt (21) oder Kai Havertz (18) herausragend besetzt.

Die Bayern-Profis freuen sich auf diese erste Herausforderung. „Das ist gleich ein schönes Spiel“, sagte der deutsche Teamstürmer Sandro Wagner, der erst im Winter von Hoffenheim in seine Heimatstadt München wechselte und nun gleich im Eröffnungsspiel der Rückrunde im Fokus stehen dürfte. Denn Robert Lewandowski, mit 15 Toren der beste Schütze der Hinrunde, wird zum Jahresauftakt wegen Trainingsrückstands ebenso fehlen wie Mats Hummels. Dazu kommen die Langzeitverletzten Manuel Neuer und Thiago.

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Wagner ist „erste Option“ als Lewandowski-Ersatz

„Sandro ist die erste Option“, bestätigte Heynckes, dass der 30-Jährige die erste Alternative auf der Mittelstürmerposition für Lewandowski ist. „Ich bin gespannt, ob ich spiele. Ich bin bereit“, betone Wagner nach zwei Testspieleinsätzen und riesigem Engagement im Training. „Ein bisschen Anpassung braucht man schon“, gestand der Angreifer jedoch auch. Aber natürlich will Heynckes wissen, „wie sich Sandro im Wettkampf macht“. Funktioniert der Nationalstürmer als Lewandowski-Ersatz?

Eine positive Antwort auf diese Frage würde den Bayern zusätzlichen Schub verleihen für das erhoffte Triple-Revival unter Heynckes. „Über den Erfolg kann eine Dynamik entstehen“, bemerkte Heynckes, unter dem die Münchner wieder nahezu unschlagbar geworden sind. 15 Siege in 16 Pflichtspielen nach seiner Rückkehr auf die Trainerbank des deutschen Rekordchampions haben Träume geweckt.

Und intern entstanden Wünsche nach einer weiteren Saison mit Heynckes als Bayern-Cheftrainer. Dieser will aber im Sommer endgültig in Pension gehen, wie er auch am Donnerstag bekräftigte. „Zu meiner Situation habe ich alles gesagt. Und dazu werde ich auch nie mehr etwas sagen. Da können Sie Kopfstände machen und Gymnastikübungen und was weiß ich noch“, lautete seine Antwort, als er wieder einmal auf seine Zukunft angesprochen wurde.

Programm Frühjahrsauftakt deutsche Bundesliga – 18. Runde:

Freitag (20.30 Uhr): Bayer Leverkusen (Baumgartlinger, Özcan) – Bayern München (Alaba, Friedl)

Samstag (15.30 Uhr/alle Spiele live auf Sky): Werder Bremen (Junuzovic, Kainz) – TSG Hoffenheim (Grillitsch, Posch, R. Zulj), Eintracht Frankfurt – SC Freiburg (ohne Lienhart/Trainingsrückstand), FC Augsburg (Danso, Gregoritsch, Hinteregger) – Hamburger SV, Hannover 96 (Harnik) – FSV Mainz (Onisiwo), VfB Stuttgart – Hertha BSC Berlin (Lazaro).
Samstag (18.30 Uhr/live auf Sky): RB Leipzig (Ilsanker, Laimer, Sabitzer, Trainer Hasenhüttl) – Schalke 04 (Burgstaller, Schöpf)

Sonntag (15.30 Uhr/live auf Sky): 1. FC Köln – Borussia Mönchengladbach
Sonntag (17.30 Uhr/live auf Sky): Borussia Dortmund (Trainer Stöger) – VfL Wolfsburg