Benbennek: „Ried ist selber schuld wenn sie absteigen“

Christian Benbennek wurde Anfang März als Trainer der SV Ried entlassen. Über zwei Monate später blickt der Deutsche auf seine Zeit bei den Innviertlern zurück. „Ich war sehr gerne in Ried und wäre auch gerne dort geblieben“, erzählt der 44-Jährige, der momentan interimitisch die zweite Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth betreut.

Seine Zeit in Oberösterreich ging nach der kuriosen Entlassung von Langzeitmanager Stefan Reiter allmählich zu Ende. „Seine Erfahrung alleine und immer wieder zu sagen ‚Wir bleiben ruhig‘, dass war das was ich nach seiner Entlassung versucht habe zu leben, weil der Verein das auch so gewohnt ist. Ich wollte diese Ruhe ausstrahlen, die Stefan immer versucht hat zu vermitteln. Das ist mir leider nicht gelungen“, so Benbennek.

Das Problem für Benbennek: Neo-Manager Franky Schiemer mischte sich nach seiner Bestellung in taktische Belange ein: „Die Nähe vom Sportdirektor zur Mannschaft war zu groß. Jeder Spieler wusste plötzlich, dass wir jetzt den ‚Red Bull-Fußball‘ spielen sollen. Dadurch war der klare Weg weg“, blickt Benbennek auf die kritische Situation zurück. Auch Manager Stefan Reiter fiel der Wechsel der Spielanlage sofort auf, wie er am Sonntag in der Sendung Talk und Tore erklärte: „Ab der ersten Frühjahrsrunde, auswärts beim WAC war plötzlich eine andere Spielanlage da, als das was wir die ganze Vorbereitung trainiert haben.“

„Es wäre besser gewesen, einen wirklich ruhigen Sportdirektor in dieser Phase zu haben, der sich nicht in die sportlichen Belange einmischt“, führt Benbennek fort. Letztendlich sei der Verein „selber schuld“ wenn er am Ende absteigt.

Schiemer steht zur Entscheidung

Vor dem Auswärtsspiel beim SCR Altach (ab 16:20 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport 5 HD) äußerte sich Ried-Manager Franky Schiemer zu den Vorwürfen von Christian Benbennek: „Wir haben von 11 Spielen, glaube ich 1o verloren. Da ist es für mich schwierieg ruhig zu bleiben. Ich habe einen Joker und den habe ich gezogen, weil der Fußball den wir geboten haben, nicht vielversprechend war für mich.“ Der neue Sportdirektor steht zu hundert Prozent zu seiner Entscheidung und merkt auch an: „Man sieht auch, dass wir jetzt im letzten Viertel auch erfolgreicher waren, als zuvor.“

Zur Kritik von Benbennek, dass sich Schiemer die taktische Ausrichtung der Mannschaft eingemischt hat, antwortete Schiemer folgendes: „Das ist immer sehr amüsant. Das hört sich fast so an, als ob ich die Aufstellung gemacht hätte. Ich habe dem Trainer freigestellt wie er spielen will.“

Für die Mannschaft von Trainer Lassaad Chabbi ist das heutige Spiel die letzte Chance um die Klasse zu halten. Ein Sieg muss her, ansonsten muss die SV Ried den bitteren Gang in die Sky Go Erste Liga antreten. Für Benbennek nicht vorstellbar, denn er ist sich sicher, unter seine Regie wären die Rieder „nach dem 36. Spieltag sicher nicht auf Platz 10 gestanden.“