Borchashvili über Streit mit dem ÖJV: „Große Enttäuschung“

Zwei Tage, nachdem der heimische Judoverband (ÖJV) den Antritt von Shamil Borchashvili beim Masters in Jerusalem wegen Differenzen abgesagt hat, hat sich nun der Olympia- und WM-Bronzemedaillengewinner zu Wort gemeldet. Das Nicht-Antreten in Israel sei „eine große Enttäuschung und tut mir noch immer in der Seele weh. Ich fühle mich aktuell in Bestform, obwohl ich in letzter Zeit viel auf mich allein gestellt war“, erklärte der 27-Jährige am Dienstag in einer ÖJV-Aussendung.

Borchashvili hätte am Mittwoch in Jerusalem antreten sollen. Der Oberösterreicher wäre beim zweitwichtigsten Turnier des Jahres in der Kategorie bis 81 kg als Nummer sechs gesetzt gewesen. Aufgrund von Auffassungsunterschieden – der Sportler wollte in Israel ohne Coach an die Matte – zog der Judoverband die Nennung zurück. Verbandspräsident Martin Poiger hatte gemeint, das sei „inakzeptabel“. In den letzten 48 Stunden gab es diverse Gespräche zwischen beiden Seiten.

„Ich habe mich seit der WM-Bronzemedaille mit aller Kraft auf das Masters vorbereitet. Ich erwarte mir von Verbandsseite ein hoch-professionelles Umfeld. Wir hatten in den letzten Monaten mehrmals Gespräche, aber leider wurden meine Wünsche nicht entsprechend umgesetzt. Das hat mich belastet“, erklärte Borchashvili. „Mein Ziel war es, in Jerusalem das Masters zu gewinnen und am Podium die österreichische Bundeshymne zu hören.“

Das weitere Vorgehen soll nun im Jänner ausgearbeitet werden. Im Gespräch ist, dass der ÖJV den Trainerstab fürs Nationalteam mit Hitoshi Kubo aufstocken wird und Nationaltrainer Robert Krawczyk sich um Borchashvili in Sachen Wettkampf- und Trainingsplanung kümmert. „Ich habe höchste Ziele, will Olympiasieger und Weltmeister werden, in der Weltrangliste auf Nummer eins stehen“, betonte der derzeitige Weltranglisten-Sechste Borchashvili.

(APA) / Bild: GEPA