Bundesliga-Novum: Gladbach-Köln als „Geisterspiel“

Das erste „Geisterspiel“ in der Geschichte der Fußball-Bundesliga ist perfekt: Das rheinische Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) wird ohne Publikum ausgetragen. Diese Entscheidung gab die Stadt Mönchengladbach am Dienstag mit Blick auf die Ausbreitung des Coronavirus bekannt. Man setze damit einen für Dienstag vom Land Nordrhein-Westfalen angekündigten Erlass des Landesgesundheitsministeriums um, teilte die Stadt mit.

„Wir bedauern es sehr, dass es zu dieser Entwicklung gekommen ist, folgen aber selbstverständlich den Vorgaben des Landes, das sich diese Entscheidung sicher nicht leicht gemacht hat“, ließ Mönchengladbachs Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners in einer Pressemitteilung verlauten.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte wiederholt die Absage von Veranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern empfohlen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) prüft im Fall von „Geisterspielen“ „die Möglichkeit von Anpassungen des Lizenzierungsverfahrens für die kommende Saison 2020/21, um finanzielle Nachteile infolge von Auswirkungen des Coronavirus entsprechend zu berücksichtigen“.

Eine weitere Option sei es, „auf Basis der Statuten Auszahlungszeitpunkte von zentral generierten Einnahmen anzupassen, um Klubs im Fall von möglichen Liquiditätsengpässen zu entlasten“.

Die DFL hatte am Montag ein weiteres Mal darauf hingewiesen, dass eine Aussetzung oder ein Abbruch der Meisterschaft nicht infrage komme. „Die laufende Saison 2019/20 muss wie vorgesehen bis zum Sommer 2020 zu Ende gespielt werden, um Auf- und Absteiger sowie die Teilnehmer für die internationalen Wettbewerbe zu ermitteln“, hatte die Liga mitgeteilt: „Nur so erhalten Klubs und DFL trotz schwieriger Umstände für die kommende Saison Planungssicherheit, zum Beispiel auch mit Blick auf Spielerverträge, die nur für eine Liga Gültigkeit haben.“

In Gladbach war am vergangenen Samstag das Westduell zwischen Gladbach und Borussia Dortmund (1:2) noch ohne größere Einschränkung ausgetragen worden. Zu dieser Entscheidung bekannte sich die Stadt Mönchengladbach am Dienstag: „Vor diesem Spiel gab es weder eine klare Empfehlung von Bundesseite noch klare Vorgaben durch das Land. Die Mediziner, mit denen wir uns intensiv beraten haben, hielten es für verantwortbar, das Spiel nicht zu untersagen“, wird Reiners zitiert.

(SID)

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