Bundesliga-Trainer mit Rangnick-Start im Nationalteam zufrieden

Der Auftakt der Fußball-Nationalmannschaft unter Neo-Teamchef Ralf Rangnick ist beim überwiegenden Teil der österreichischen Bundesliga-Trainer mit Zufriedenheit registriert worden. Für die Leistungen in den vier Nations-League-Partien gegen Kroatien (3:0), Dänemark (1:2, 0:2) und Frankreich (1:1) gab es nur wenige kritische Anmerkungen und zumeist lobende Worte. Bis zu endgültigen Beurteilung der Entwicklung des ÖFB-Teams müsse man aber noch warten, lautete der Tenor.

So meinte etwa Rapids Ferdinand Feldhofer, man sollte Rangnicks Arbeit erst nach der EURO 2024 beurteilen. Von einer erfolgreichen Qualifikation für das Turnier in Deutschland geht der Steirer aus. Außerdem sagte Feldhofer: „Der Start war gut, da gibt es nichts zu meckern.“ Auch Manfred Schmid (Austria) und Klaus Schmidt (Hartberg) berichteten von guten ersten Eindrücken, forderten aber so wie Feldhofer Geduld.

Salzburg-Meistermacher Matthias Jaissle ist schon jetzt angetan. „Es war ein super Auftakt und eine coole Geschichte bislang. Ich bin überzeugt, dass da noch viel Positives auf den ÖFB wartet. Die Nationalmannschaft hat eine klare Handschrift inne, das hat man gesehen. Ich bin sehr überzeugt, dass es in die richtige Richtung geht.“

Die erste Einschätzung Rangnicks durch Sturm-Graz-Coach Christian Ilzer fiel ebenfalls klar positiv aus. „Das Team hat gegen wirkliche Topnationen mit einem extrem intensiven, aktiven Spiel am Ende einer Meisterschaft den einen oder anderen wirklich überrascht und super Leistungen gezeigt. Das stimmt mich zuversichtlich, dass dieser Weg auch so weitergeht.“

WSG-Tirol-Trainer Thomas Silberberger stimmte zu. „Man hat einen neuen Spirit gesehen. Vor allem in den ersten Spielen gegen Kroatien und Dänemark hat man gesehen, dass ein frischer Wind drin ist. Deshalb glaube ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Altachs Miroslav Klose meinte, dass die ÖFB-Truppe unter Rangnick „sehr aktiv“ spiele und den Gegner zu Fehlern zwinge. „Ich denke, das kann mit diesem Spielermaterial gut funktionieren.“

LASK-Coach Dietmar Kühbauer ortete „neue Energie“ in der ÖFB-Auswahl. „Ich hoffe, es bleibt auf diesem Level.“ Austria Lustenaus Markus Mader sah unter Rangnick „ganz klar eine Struktur im Spiel, was sie vorhaben und dass sie mutig waren“.

Auch Rieds Christian Heinle bemerkte viele positive Aspekte. „Man sieht ganz klar, was der Weg sein soll. Wir spielen und pressen deutlich aktiver.“ Der Oberösterreicher gab allerdings auch zu bedenken: „Entscheidend wird sein, wie man es schafft, Spieler einzubinden, die nicht die Red-Bull-Philosophie verinnerlicht haben. Da gibt es einige mit hoher Qualität.“

Zurückhaltend beurteilt wurde Rangnicks Start von Austria-Klagenfurt-Betreuer Peter Pacult. „Man sollte einmal die Kirche im Dorf lassen. Wir haben von vier Spielen eines gewonnen, eines unentschieden gespielt und zwei verloren“, sagte der Wiener, der Rangnick in der relativ kurzen gemeinsamen Zeit bei Red Bull kennenlernte. Kurz nach Rangnicks Amtsantritt war Pacult nicht mehr Leipzig-Trainer. „Ich bin überhaupt kein Gegner von Rangnick“, betonte Pacult und meinte so wie einige seiner Kollegen: „Man muss einmal abwarten.“

(APA) / Bild: GEPA