Christoph Monschein zum Sieg: „Es war ein harter Kampf, ich bin ‚fetzenhin’“

  • Sidney Sam: „Ballbesitz schießt keine Tore“
  • Alexander Pastoor: „Wir haben gezeigt, wer besser Fußball spielen kann, aber die Austria hat gezeigt, wer besser Tore schießen kann“
  • Christian Ilzer: „Wir hätten es aufgrund der Vielzahl an Torchancen früher entscheiden müssen“
  • Patrick Wimmer: „Wir haben eine richtige Kämpfermentalität auf den Platz gebracht und den Sieg ‚drübergezittert’“
  • Andreas Ogris lobt Christian Ilzer: „Da muss man schon ‚Cojones‘ haben“

FK Austria Wien gewinnt im Europa League-Playoff-Halbfinale gegen CASHPOINT SCR Altach mit 1:0. Die wichtigsten Stimmen zur Partie bei Sky und Sky X.

FK Austria Wien – CASHPOINT SCR Altach 1:0 (1:0)
Schiedsrichter: Sebastian Gishamer

Christian Ilzer (Trainer FK Austria Wien):
…über das Spiel: „Wir haben einen sehr starken Gegner zu bespielen gehabt und 1:0 gewonnen und das Halbfinale überwunden. Wir sind natürlich überglücklich, aber wir hätten es aufgrund der Vielzahl an Torchancen früher entscheiden müssen. Man hat gemerkt, dass Nerven auch dabei sind bei so einem Entscheidungsspiel. Wir haben gegen eine extrem ballbesitzstarke Mannschaft gespielt, haben aber selbst auch ein gutes Spiel gemacht. Wir haben zwar den Anfang verschlafen, haben es aber im Laufe des Spiels immer besser gemacht, unsere schnellen Spitzen zum Einsatz zu bringen.“

…über das Tor von Patrick Wimmer: „Es ist höchste Zeit geworden, er hat sich das wirklich verdient. Er hat gegen die WSG in Innsbruck ein reguläres Tor gemacht, das dann nicht gegeben wurde und er war sehr niedergeschlagen. Ich habe gesagt: ‚Bleib ruhig, du wirst dein Tor in einem sehr viel wichtigeren Spiel machen.’ Und so war es heute auch.“

…über die Entwicklung des Teams über die letzten Wochen: „Das ganze letzte Monat war unglaublich wichtig für uns. Druck ist auf uns die ganze Saison gelastet, wir hatten einen Kaderumbruch, haben viele junge Spieler mit wenig Erfahrung eingebaut und die haben sich jetzt etabliert und halten auch großem Druck stand.“

Patrick Wimmer (FK Austria Wien):
…über sein Tor und den Sieg: „Das Tor war schön. Er (Anm.: Monschein) hat ihn sicher fest reingehaut, ich hoffe das ich morgen nicht Schädelweh habe, aber es sollte gehen. Es war sehr viel Druck auf uns, aber wir wollten die Partie unbedingt gewinnen. Wir haben eine richtige Kämpfermentalität auf den Platz gebracht und den Sieg ‚drübergezittert’, aber wir haben ihn geholt. Wir sind sehr happy, aber in zwei Tagen geht es schon wieder weiter gegen Hartberg, also viel feiern werden wir nicht.“

Christoph Monschein (FK Austria Wien):
…über das Spiel: „Ich hätte gehofft, dass wir es früher entscheiden. Druck haben wir eigentlich dauernd, aber angefühlt hat es sich nicht so gut. Es war ein harter Kampf, ich bin ‚fetzenhin’ jetzt und ich freue mich auf Samstag. Kämpferisch und die Laufleistung hat gepasst, aber spielerisch müssen wir einen Zahn zulegen für Samstag, da gibt es einiges aufzuarbeiten.“

…über seine Flanke zum Tor: „Es war auch Glück dabei, dass er genau ankommt, aber er war auch so geplant von mir. Ich habe ihn mit allem, was ich habe, reingefetzt und er (Anm.: Wimmer) war mit dem Kopf zur Stelle.“

Peter Stöger (Vorstand Sport FK Austria Wien):
…angesprochen auf das Thema Investor: „Die eine Frage ist, wann der kommen soll, aber das viel wichtigere Thema ist, dass es ein richtiger Partner ist. Weil es etwas Richtungsweisendes ist. Aber wir werden so etwas hier brauchen, um die Spirale nach oben drehen zu können. Das ist allen klar.“

…auf die Frage, welche Rahmenbedingungen es braucht, damit eine Veränderung im Kader passieren kann: „Fakt ist, dass wir wirtschaftlich Räume schaffen müssen, damit wir reagieren können. Wir haben jetzt nicht ein Budget zur Verfügung, wo wir Ablösen tätigen können und wahnsinnige Gehälter zahlen können.“

…angesprochen auf die Personalie Markus Suttner: „Ich werde mich mit dem Markus Suttner auf jeden Fall treffen.“

Andreas Ogris (Austria Legende) im Videobeitrag vor dem Spiel:
…über die Saison seiner ‚Veilchen´: „Erschreckend. Für mich unvorstellbar, dass wir nicht im Meister-Playoff sind. Weil ich trotzdem überzeugt bin, dass die Mannschaft die Qualität hätte, um in diesen Top sechs zu sein.“

…angesprochen auf die schwierige Phase bei der Austria: „Da muss man auch dem Christian Ilzer ein Lob aussprechen, weil in einer solch schwierigen Phase auf die Jugend zu setzen, ist nicht einfach. Da muss man schon ‚Cojones‘ haben.”

…über die Trainersituation in Favoriten: „Wenn die Austria in einer finanziell anderen Lage wäre, wäre Christian Ilzer vielleicht schon Geschichte.”

Alexander Pastoor (Trainer CASHPOINT SCR Altach):
…über das Spiel: „Aufgrund des Spiels können wir sagen: ‚Darauf können wir stolz sein.’ Wir haben gezeigt, wer besser Fußball spielen kann, aber die Austria hat gezeigt, wer besser Tore schießen kann. Fußball ist kein Jurysport, sondern ein Ergebnissport. Es war fast das beste Spiel, das wir gespielt haben, aber schlussendlich geht es ums Tore Schießen. Im Finale ist es besser, schlecht zu spielen und zu gewinnen. Unsere Spieler haben hervorragend gespielt, sie haben den Gameplan super ausgeführt. In der zweiten Halbzeit sind sie ganz cool geblieben und das hat mir wahnsinnig gut gefallen. So ein Fußball hat mehr verdient, aber man muss Tore schießen.“

Sidney Sam (CASHPOINT SCR Altach):
…über das Spiel: „Eine bittere Niederlage. Heute hätte es auch 5:5 oder 1:1 ausgehen können. Es gab auf beiden Seiten viele Torchancen und als Zuschauer hat es Spaß gemacht, glaube ich. Als Spieler ist es bitter, dass wir es nicht geschafft haben. In der zweiten Halbzeit hatten sie (Anm.: Austria) klarere Chancen aber in der ersten hätten wir den Sack zumachen müssen. Wir hatten vielmehr Spielanteil über das gesamte Spiel, aber Ballbesitz schießt keine Tore. Bei mir hängt der Wurm momentan, der Ball will nicht rein.“

Christian Gebauer (CASHPOINT SCR Altach):
…über das Spiel: „Ziemlich dramatisch. In den ersten zwanzig Minuten sind wir sehr gut drinnen gewesen. Wenn wir das 1:0 schießen, geht die Partie in eine ganz andere Richtung. Wir haben in der zweiten Halbzeit nochmal alles probiert, aber wir sind leider nicht belohnt worden. Wenn wir das 1:1 machen, geht’s in die Verlängerung und man weiß nicht, wie es weitergeht.“

…darüber, dass er heute nicht gespielt hat: „Wenn der Trainer sich für das entscheidet, ist es leider so und ich war leider draußen und konnte der Mannschaft nicht mehr helfen.“

…über seinen Wechsel zu Arminia Bielefeld: „Hammertransfer. Ich freue mich auf die deutsche Bundesliga, die Mitspieler und die Fans.“

Anton Pfeffer (Sky Experte):
…über das Spiel: „Altach hat sehr stark begonnen und hat der Austria viel nachzudenken gegeben. Altach hat drei schöne Chancen gehabt, wo es sehr eng hätte werden können. Die Austria hat sich nach 20 Minuten erfangen, das 1:0 gemacht und im Endeffekt – mit den vielen Chancen, die sie in der zweiten Halbzeit hatte, wo sie schon frühzeitig die Partie hätte entscheiden können – ist es okay, dass die Austria weiter ist. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Nerven einen Streich spielen. Beide Mannschaften waren sehr fokussiert.“

…zur Qualität von FK Austria Wien: „Die Austria kann keinen Gegner dominieren, sondern muss mit ihren Gegebenheiten, die sie zur Verfügung hat, schauen, dass sie gewinnt und das heißt: Ein Tor machen und das Spiel dem Gegner überlassen, zum Teil, was natürlich in die Hose gehen kann.“

…über die Leistung von CASHPOINT SCR Altach: „Grundursache ist die Abschlussschwäche, das muss man ganz klar sagen. Die hat sich in den letzten Spielen eklatant gezeigt. Deswegen kommt es nicht von ungefähr, dass man in diese Negativserie hineinfällt.“

…über Christian Ilzer: „Die Erfolge, die am Anfang ausgeblieben sind, führen nicht dazu, dass man hundertprozentiges Vertrauen in den Trainer vergibt. Jetzt ist er auf Linie und davor, die Austria in einen internationalen Wettbewerb zu führen – dafür muss man ihm Lob zollen. Er weiß es auch, dass, wenn die Austria wirtschaftlich anders dastehen würde, sein Engagement vielleicht schon zu Ende wäre.“

…über das kommende Europa League-Playoff: „Austria muss sich besser verkaufen als heute. Die Chancen, die man Altach zugelassen hat, dürfen die Hartberger nicht bekommen und sie müssen selbst das Spiel in die Hand nehmen.“