Die Black Wings „stolpern“ in die Play-Offs

Trotz der 1:5 Niederlage in Innsbruck schaffen die Black Wings Linz als letztes Team den Sprung in die Play-Offs. Möglich gemacht hat das der HC Znojmo mit dem 8:1 Auswärtssieg in Dornbirn, beim letztmöglichen Konkurrenten der Linzer. Znojmo löste damit selbst das siebente Playoff Ticket.

Linz hält bei noch einem Spiel bei 15 Punkten und einem negativen Torverhältnis. Der VSV hat noch zwei Spiele zu bestreiten, hält bei 9 Punkten und einem ausgeglichenen Torverhältnis. Die Kärntner könnten bei zwei Siegen und einer gleichzeitigen Niederlage mit den Black Wings gleichziehen und hätten auch das bessere Torverhältnis. „Nutzt nichts“, so EH Statistiker Joschi Wisberger, „weil die bessere Platzierung der Oberösterreicher im Grunddurchgang zählt. Damit wollte die EBEL die Ergebnisse im Grunddurchgang aufwerten.“

Linzer Schleuderkurs

Nach dem Trainerwechsel in Linz, Tom Rowe statt Troy Ward, und den anfänglichen Erfolgen unter dem Neuen, kam der Schleuderkurs der Black Wings für viele doch überraschend. Torhüter Michael Ouzas gestand unserem Eishockey-Experten Gary Venner ziemlich entnervt: „ Ich verstehe nicht, dass wir so viele Führungen immer wieder leichfertig hergeben.“

Für Sky Experte Gregor Baumgartner kommt das Ganze aber nicht wirklich überraschend. Zum einen fehlen mit Altmann, seit Freitag D’Aversa und zuletzt auch Kapstad drei Verteidiger. Durch mehr Eiszeit passieren auch den Topspielern immer wieder individuelle Fehler. Dazu fehlen in dieser Saison die wichtigen Tore des Toptorjägers Brian Lebler. Lebler hält mit aktuell 24 Toren immer noch bei einer guten Quote, hatte aber in der vergangenen Saison zu diesem Zeitpunkt schon um die 40 Treffer erzielt. „Ich glaube dass Lock besser zu Lebler passt als Scofield“, meint Baumgartner. „Lock ist ein Spielgestalter, der einen Torjäger gut in Szene setzen kann.“ Aber unterm Strich hat sich Linz zwar holprig gegen den Konkurrenten aus Dornbirn durchgesetzt, aber die Teilnahme an den Play-Offs gesichert.

Dornbirn kämpfte mit Ausfällen

Für die Dornbirn Bulldogs gibt es noch das Westderby gegen den HC Innsbruck und dann ist die enttäuschende Saison vorbei. Die Bulldogs starteten mit viel Zuversicht in die neue Saison und führten die Tabelle der EBEL in den ersten vier Runden auch an. Aber danach kam es immer wieder zu Ausfällen von Schlüsselspieler, die der kleine Kader nicht auffangen konnte, so wie es die Topclubs mit größerem Kader können. „Die schlimmsten Dinge passierten immer zur schlimmsten Zeit“, so fasst Co-Trainer Rick Nasheim die abgelaufene Saison kurz und knapp zusammen. Bezeichnend auch der Ausfall von Top-Torjäger Brendan O’Donnell mit Gehirnerschütterung Ende Februar im Heimduell gegen die Black Wings. Aber noch problematischer wurde es auf der Torhüterposition.

Unser Sky Experte Gary Venner warnte schon lange wie gefährlich es ist nur mit einem Torhüter in die Saison zu starten. Und dann kam es wie es kommen musste. In der wichtigen Phase der Meisterschaft verletzte sich Toptorhüter Rasmus Rinne. Nach vielen (Fehl-) Versuchen den richtigen Ersatzmann zu finden, engagierte Dornbirn den Ex-NHL Torhüter Miroslav Svoboda. Fast typisch für diese Situation begann am Dienstag im wichtigen Match gegen Znojmo der Tscheche Svoboda.

„Ära MacQueen“ könnte zu Ende gehen

Nach einem Drittel und drei Gegentoren konnte er nicht mehr weiterspielen. Für den Rest stand der lange verletzte Finne Rasmus Rinne im Tor und kassierte weitere fünf Gegentore. Mit dem Nichterreichen der Play Offs wird wohl auch das Engagement von Langzeitcoach Dave MacQueen zu Ende gehen. Der Kanadier ist der bisher einzige Coach, der sieben Saisonen ohne Unterbrechung beim selben Club war. MacQueen begann seine Arbeit in Vorarlberg mit dem Einstieg des DEC 2012. Er betreute die Dornbirner in 393 Spielen und feierte 175 Siege.

Eishockey Statistiker Joschi Wisberger weiß aber, dass Greg Holst noch mehr Saisonen bei einem Verein verbrachte: „Holst war neun Saisonen beim VSV – allerdings mit Unterbrechungen und auch unkompletten Saisonen.“ Greg Holst coachte 449 Spiele für den VSV. Auch Järvenpää, Boni und Page waren für mehr Spiele verantwortlich als Dave MacQueen. Vielleicht geht es für ihn in Dornbirn ja noch weiter, aber bisher hat kein Verantwortlicher mit ihm gesprochen. Anfang nächster Woche könnte es ein Treffen geben.

https://www.skysportaustria.at/eishockey-at/nach-poss-ist-vor-brucker/