Die Sky-Saisonvorschau: Austria Lustenau

Heute rollt der Ball wieder in der ADMIRAL Bundesliga (alle Spiele der ADMIRAL Bundesliga live auf Sky – mit dem SkyX-Traumpass kannst du bereits ab 15 Euro pro Monat live dabei sein)! Vor dem Saisonauftakt haben unsere Vereinsredakteure eine umfassende Vorschau zu ihrem jeweiligen Verein auf die Beine gestellt. Hier findet ihr die wichtigsten Infos über die Austria Lustenau, zusammengestellt von Sky-Reporter Eric Niederseer.

Budget

Nüchtern betrachtet besitzt Lustenau mit dem kleinsten Budget der Liga (30 – 40 % weniger als der Verein mit dem zweitniedrigsten Budget) nicht die finanziellen Mittel, um große Transfers zu tätigen oder Spieler zu verpflichten, die 20 Saisontore garantieren. Aus diesem Grunde wird man, egal ob noch ein Stürmer verpflichtet wird oder nicht, die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen müssen. Durch den Wegfall der Achse Tabakovic – Cham bietet sich jedoch auch eine riesige Chance, das Spiel individuell zu verändern, variabler zu gestalten und auf die neuen Spielertypen in der Offensive maßzuschneidern. Aufgrund des geringen Budgets hat man sich in Lustenau dazu entschlossen, auf junge, hungrige und vor Allem entwicklungsfähige Perspektivspieler zu setzen und möchte diesen Weg auch in den kommenden Jahren kontinuierlich fortführen.

Saisonziel

Was das primäre Saisonziel in Lustenau betrifft, liegt dies glasklar auf der Hand. Abgesehen vom angestrebten Klassenerhalt will man beim Trainerteam jedoch keinen anvisierten Endrang als Ziel vorgeben. „Die Saison wird sicherlich wie im Vorjahr sehr spannend und es befinden sich fünf bis sechs Teams auf Augenhöhe.“, spricht man im Trainerteam von einer ausgeglichen und bis zum Ende packenden Saison. Sollte das mittelfristige Ziel Klassenerhalt erfolgreich gemeistert werden, formuliert Trainer Mader die Marschrichtung wie folgt: „Wir wollen definitiv keine Eintagsfliege in der Bundesliga sein. Wir möchten uns in dieser Liga etablieren und langfristig beweisen. Ein individuelles Ziel ist, dass wir aktiv am Fußball teilnehmen und uns die Punkte nicht ermauern wollen. Wir wollen agieren, nicht nur reagieren“. Sportdirektor Schneider fügt an: „Ein weiteres Ziel muss es sein, Spieler zu entwickeln und Ihnen eine Bühne oder gewisses Sprungbrett zu bieten“.

Vorbereitung

Am 14. Juni startete Austria Lustenau in die Vorbereitung auf die lang ersehnte Rückkehr in die Bundesliga. Bereits am 22. Juni brachen die Mannen um Coach Mader in ein viertägiges Kurztrainingslager nach Lech auf. Was die Saisonvorbereitung betrifft, ist man trotz der teilweise hohen Niederlagen positiv gestimmt. Speziell gegen Dornbirn, St. Gallen und Köln ist man im Trainerteam mit der Leistung durchwegs zufrieden. Anzumerken ist hier, dass das Ergebnis für Coach Markus Mader nicht im Vordergrund stand und der Fokus auf der Implementierung der eigenen Spielphilosophie lag. Natürlich und das bestätigt Trainer Mader im Gespräch, sei die Vorbereitung durch das Wegbrechen des Gerüsts rund um Tabakovic und Cham nicht einfach gewesen, aber davon lasse man sich keinesfalls einschüchtern.

Top: Im Defensivverbund blieb die Achse rund um Kapitän Matthias Maak und Jean Hugonet bestehen. Bereits im vergangenen Jahr wusste Lustenau mit einer kompakten Defensive und den zweitwenigsten Gegentoren (26) der 2. Liga zu überzeugen. Außerdem konnten u.a. mit Stefano Surdanovic, Torben Rhein und Anthony Schmid interessante (Perspektiv-)Spieler nach Lustenau gelotst werden, deren volles Potenzial bei Weitem noch nicht ausgeschöpft scheint. Durch die Wiederverpflichtungen von Cem Türkmen und Bryan Silva Teixeira wurden wichtige Signale an die Mannschaft gesetzt, dass man den Weg auch in der Bundesliga unbeirrt weitergehen möchte.

Flop: In den Vorbereitungsspielen zeigte sich die Mannschaft von Markus Mader teilweise noch mit individuellen Fehlern im Spielaufbau und mangelnder Stabilität, was teilweise zu hohen Niederlagen führte. Auch in der 1. Runde des ÖFB-Cups beim 3:2-Sieg gegen FC Marchfeld Donauauen brachte man sich durch Unkonzentriertheiten mehrmals in Bedrängnis. Nichtsdestotrotz ist anzumerken, dass konsequent an der Philosophie, spielerische Lösungen zu finden, festgehalten wird. Speziell in einem derartigen Entwicklungsprozess sind Fehler unumgänglich. Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Wegbrechen des Offensivduos Haris Tabakovic (FK Austria Wien) und Muhammed Cham (Clermont Foot 63) – und wie man diese Durchschlagskraft und Offensivpower ersetzen wird können.

Transfers

Zugänge

· Ammar Helac (24 Jahre | TW | FK Austria Wien): Durch die Verpflichtung von Helac konnte man das Torwart-Trio um Domenik Schierl und Simon Nesler-Täubl vervollständigen und eine weitere Planstelle schließen. Mit Helac hat man in Lustenau eine interessante Personalie zwischen den Pfosten von sich überzeugen können. Vom Transfer erhoffen sich die Grün-Weißen, die Qualität im Torwartgespann zu erhöhen und einen für alle Beteiligten leistungssteigernden Konkurrenzkampf zu bewirken.

· Stefan Surdanovic (23 Jahre | ZM, ZOM | Admira Wacker): Surdanovic hat bereits in den letzten beiden Jahren in der 2. Liga als auch in der Bundesliga auf sich aufmerksam gemacht und konstant ansprechende Leistungen gezeigt. Durch die Spielweise zwischen den offensiven Linien, seiner Ballsicherheit und seinem Zug zum Tor wird der 23-Jährige dem Offensivspiel weitere Flexibilität und fußballerische Qualität verleihen. Bezeichnend für die Lustenauer Transferphilosophie ist, dass Surdanovic noch nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen ist und gemeinsam mit dem Verein sein volles Potenzial ausschöpfen soll. Der variable Mittelfeldspieler sammelte vergangene Saison erste Bundesliga-Erfahrung für Admira Wacker und erzielte für den Club aus der Südstadt in 14 Spielen zwei Tore und bereitete zwei Treffer vor. Insgesamt bringt der Serbe, der in Österreich geboren und aufgewachsen ist, neben seinen Bundesliga-Einsätzen die Erfahrung von 100 Zweitliga-Spielen mit.

· Torben Rhein (19 Jahre | ZM | FC Bayern München): Mit Torben Rhein sicherte sich Lustenau einen Spieler, der enormes Entwicklungspotenzial besitzt, Spielpraxis sammeln und den nächsten Karriereschritt im Ländle machen soll. Der Kapitän der deutschen U-19 Nationalmannschaft wurde von FC Bayern München verpflichtet und wechselt für die kommende Saison auf Leihbasis nach Lustenau. Im Ländle ist man sich einig, dass der zentrale Mittelfeldspieler exemplarisch für den Weg steht, junge ambitionierte Spieler mit großem Potenzial zu verpflichten und dass man ihm genau diese Plattform bietet.

· Bryan Teixeira (21 Jahre | Flügelspieler | Clermont Foot 63): Mit Bryan Silva Teixeira bleibt ein altbekanntes Gesicht den Grün-Weißen erhalten und wechselt nach seiner letztjährigen Leihe von Clermont Foot 63 nun ablösefrei und auf permanenter Basis zur Austria. Teixeira ist frischgebackener Nationalspieler der Kap Verden (der einzige derzeitige A-Nationalspieler im Kader) und unterschreibt ein Arbeitspapier bis Sommer 2024. In der Aufstiegssaison überzeugte Teixeira nicht nur mit seiner Dynamik und seiner Schnelligkeit, sondern war in 23 Ligaspielen auch an zehn Treffern direkt beteiligt. In Lustenau ist man sich sicher, dass Teixeiras Potenzial speziell in den finalen Aktionen vor dem Tor noch nicht ausgeschöpft ist und man gemeinsam die nächsten Entwicklungsschritte gehen kann. Der Transfer zeigt zudem, dass die Kooperation mit Clermont Foot 63 keine „Einbahnstraße“ darstellt und sich Spieler über diesen Weg für die Austria empfehlen können.

· Simon Nesler-Täubl (17 Jahre | TW | Vorarlberg U-18): Am Beispiel von Nesler-Täubl wird klar, dass man bei der Austria die offene Zusammenarbeit mit der Vorarlberger Akademie perspektivisch nutzen möchte. Er gilt als eines der vielversprechendsten Torwarttalente in Vorarlberg und die Austria hat seinen Weg bereits seit längerer Zeit beobachtet. Sportdirektor Schneider ist sich sicher, dass Nesler-Täubl dem Verein und den Fans noch viel Freude bereiten und er der nächste erfolgreiche Bundesligaspieler aus Vorarlberg werden kann.

· Angelo Bacic (18 Jahre | Mittelfeld | Vorarlberg U-18): Für Bacic gilt dasselbe wie für Nesler-Täubl: Die Entwicklung des 18-Jährigen wurde ebenfalls langjährig und weitreichend beobachtet. Bacic kommt aus dem Nachwuchs von Austria Lustenau, ehe er 2018 zur Akademie übersiedelte. In der laufenden Saison der ÖFB-U18-Jugendliga überzeugte der Mittelfeldspieler auf allen Linien und hat in den vergangenen Monaten einen großen Sprung gemacht. Bacic ist sicherlich ein entwicklungsfähiger Perspektivspieler, der langsam und kontinuierlich an die Bundesliga herangeführt werden soll.

· Anthony Schmid (23 Jahre | Stürmer | Floridsdorfer AC): Schmid ist ein deutscher Stürmer mit französischen Wurzeln, der laut Trainer Mader optimal ins Mannschaftsgefüge passt. Der 23-Jährige wechselt ablösefrei vom Floridsdorfer AC ins Ländle und unterschreibt einen Vertrag bis 2024. Nach einigen Jahren im Nachwuchs beim SC Freiburg wechselte der Rechtsfuß von der zweiten Mannschaft des deutschen Bundesligisten über den SV Oberachern im August 2020 zum FAC. Für die Wiener erzielte Schmid in der abgelaufenen Saison elf Treffer, bereitete vier weitere vor und war dadurch einer der prägenden Hauptakteure im spannenden Titelkampf zwischen der Austria und den Floridsdorfern. Der in Straßburg geborene, mehrfache österreichische Nachwuchsnationalspieler, kommt vermehrt im Angriffszentrum zum Einsatz, kann in der Offensive aber auch andere Positionen bekleiden. Schmid rückte bereits durch seine Zeit in Freiburg in den Fokus des Lustenauer Interesses und konnte diese positive Entwicklung in der vergangenen Saison bestätigen.

· Darijo Grujcic (23 Jahre | IV | FC Wacker Innsbruck): Der Lustenauer Darijo Grujcic kehrt nach zwei Jahren zum SC Austria Lustenau zurück. Nach seinem Engagement beim FC Wacker Innsbruck wechselt der Defensivmann ablösefrei an den Rhein und unterschreibt einen Vertrag bis 2024. Darijo Grujcic verließ die Austria im Sommer 2020 und wechselte ins benachbarte Bundesland zum Tiroler Traditionsverein. Insgesamt kam der gebürtige Lustenauer in den zwei Jahren auf 45 Einsätze für den FC Wacker Innsbruck. Der junge Vorarlberger stammt aus der Nachwuchsabteilung des FC Lustenau und durchlief sämtliche Mannschaften der Akademie Vorarlberg, ehe er 2017 zum FC Dornbirn wechselte. Ein Jahr später konnte Grujcic mit dem Wechsel zur Austria seine ersten Schritte im Profifußball machen, entwickelte sich schnell zum Stammspieler und erreichte mit der Mannschaft 2020 das ÖFB-Cup-Finale. Sportdirektor Schneider spricht über einen Spieler mit „unbestrittenen sportlichen Qualitäten und einer tollen Persönlichkeit“. Man sei froh, dass sich der Kreis nun schließe und er mit zwei Jahren mehr Erfahrung als gereifter Spieler zur Austria zurückkehre.

· Cem Türkmen (20 Jahre | ZM | Clermont Foot 63 ): Cem Türkmen wird für eine weitere Saison von Clermont Foot 63 an den Rhein zum SC Austria Lustenau ausgeliehen. Der 20-Jährige absolvierte in der letzten Saison 28 Pflichtspiele für Grün-Weiß und war speziell in der Rückrunde ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum Aufstieg. Türkmen durchlief alle Nachwuchsebenen des deutschen Bundesligisten Bayer Leverkusen und war türkischer U-Nationalspieler. Sportkoordinator Alexander Schneider meint: „Wir freuen uns, dass Cem eine weitere Saison das Trikot der Austria überstreift. Nach Anfangsschwierigkeiten und dem Umstieg auf den Profifußball hat er sich im Laufe der letzten Spielzeit sehr gut entwickelt und wurde ein immer wichtiger Teil der Mannschaft. Er hat bewiesen, welche fußballerischen Qualitäten er mitbringt und wir sind überzeugt, dass er nun im zweiten Jahr seine Entwicklung in diese Richtung fortsetzen wird.“

Abgänge

  • Haris Tabakovic (FK Austria Wien)
  • Wallace (HNK Gorica)
  • Dragan Marceta (Vorwärts Steyr)
  • Nicolai Bösch (SV Lochau)
  • Florian Eres (Vorwärts Steyr)
  • Carlos Berlinger (SW Bregenz)
  • Florian Rusch (Rabenstein)
  • Raul Marte (FC Dornbirn)
  • Muhammed Cham (Clement Foot)
  • Brandon Balye (Clement Foot)
  • Leo Mätzler (SCR Altach)

Durchschnittsalter Kader

(22 Spieler) 22,5 Jahre

„Ankick“-Tipps

Der Kader der Lustenauer ist gespickt von einigen jungen Talenten. Herauszuheben ist hier sicherlich Stefano Surdanovic, der seine Qualitäten in der zweiten Liga und ansatzweise auch in der Bundesliga für die Admira unter Beweis stellen konnte. Vielversprechende Tipps für alle virtuellen Manager könnten sicherlich auch Jean Hugonet und Torben Rhein darstellen.

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Mögliche Startelf

Spielanlage

In der abgelaufenen Saison war die gute Balance zwischen Offensivspektakel und defensivem Bollwerk das Erfolgsrezept. Wenn es nach Coach Mader geht, wird auch dies in der kommenden Spielzeit der ausschlaggebende Faktor sein. Es wird entscheidend sein, wenige Gegentore zu kassieren, da man in Lustenau nicht davon ausgehen kann, den offensiven Spaßfußball auch in der Bundesliga wie gewohnt fortsetzen zu können. Die Austria wird sicherlich weiterhin versuchen, spielerische Lösungen zu finden, um den Fans den bestmöglichen Offensivfußball zu bieten. Eine defensive Absicherung und eine gute individuelle Einstellung auf den Gegner werden der Schlüssel zum Erfolg sein. Trainer Mader möchte den Weg, spielerische Lösungen zu finden, konsequent weitergehen und natürlich gehören zu diesem Reifeprozess auch Fehler dazu.

Prognose Vereinsredakteur

In Lustenau wächst ein sehr interessantes Projekt heran, dass in den kommenden Jahren und beim Erreichen des Saisonziels Klassenerhalt Früchte tragen kann. Sollte man sich in der Liga etablieren und den Schwung des Aufstiegs mitnehmen können, ist Lustenau auch in den kommenden Jahren einiges zuzutrauen. Vergangene Beispiele haben gezeigt, dass die Austria den Überraschungseffekt eines Aufsteigers womöglich zu seinen Gunsten nutzen kann. Dennoch ist anzumerken, dass es im ersten Jahr erforderlich sein wird, die Liga zu halten, um in Lustenau kontinuierlich etwas heranwachsen lassen zu können. Beim Blick auf das Durchschnittsalter des Kaders (22,5 Jahre – nur Red Bull Salzburg niedriger) wird klar, dass es essenziell sein wird, dass sich der durchwegs junge Kader schnellstmöglich an die Physis und das Tempo der Bundesliga gewöhnen und die eigene Spielidee umsetzen kann. Abgesehen von vereinzelten Akteuren hat das Team quer durch die Bank wenig Bundesliga-Erfahrung vorzuweisen und wird sicherlich der mangelnden Erfahrung anfänglich Tribut zollen müssen. Nichtsdestotrotz kann die Philosophie, auf junge Spieler zusetzen, nicht nur Fluch, sondern auch Segen zugleich sein.

Tipp Endplatzierung

Lustenau ist für viele noch ein unbeschriebenes Blatt in der Liga. Dennoch sehe ich Lustenau mit vier bis fünf Mannschaften in der Liga auf Augenhöhe. Sollte man die eigene Spielidee umsetzen, gegen einige der hochkarätigeren Teams der Liga den Überraschungseffekt nutzen und Punkte sammeln können, sehe ich die Chancen nicht schlecht, eine gute Rolle in der diesjährigen Saison einnehmen zu können. In Lustenau steckt definitiv Potenzial und der Kader besticht durch junge, hungrige Spieler. Mein Tipp: Austria Lustenau wird auch in der kommenden Saison 2023/24 erstklassig sein und schließt die Saison auf dem neunten Tabellenplatz ab.

(Eric Niederseer)