Djokovic weiter hoch motiviert: „Golden Slam“ als Ziel 2024

Nach dem nächsten Meilenstein seiner eindrucksvollen Karriere könnte sich Novak Djokovic eigentlich in den Urlaub verabschieden. Doch obwohl der Weltranglisten-Erste in diesem Jahr drei Grand-Slam-Turniere gewonnen und sich am Sonntagabend auch noch den Rekordsieg bei den ATP Finals gesichert hat, ist er mit der Saison noch nicht fertig. In Malaga will der 36-Jährige Serbien zum David-Cup-Titel führen. Im kommenden Jahr sind die Sommerspiele in Paris die große Motivation.

„Sie sind definitiv eines der großen Ziele, genauso wie die vier Grand Slams“, sagte Djokovic nach seinem Zwei-Satz-Sieg über Jannik Sinner in Turin mit Blick auf das Jahr 2024. „Du kannst vier Grand-Slam-Turniere und Gold bei Olympia gewinnen.“ Mit dem Gewinn des sogenannten „Golden Slam“ würde er etwas schaffen, was im Männer-Tennis noch niemandem gelungen ist. Steffi Graf gewann 1988 bei den Frauen Gold in Seoul und siegte auch bei den Australian Open, den French Open, US Open und in Wimbledon.

Heuer hat sich Djokovic auf Grand-Slam-Ebene nur in Wimbledon dem Spanier Carlos Alcaraz in einem epischen Fünf-Satz-Match geschlagen geben müssen. In Turin kam Djokovic anfangs nur mühsam in Schwung und verlor in der Gruppenphase gegen Sinner. Nur dank der Schützenhilfe des Italieners erreichte er das Halbfinale. Doch von da an war Djokovic ein anderer Spieler. „Wenn der wahre Novak Djokovic den Platz betritt, dann kann im Moment niemand mit ihm mithalten“, sagte dessen Trainer Goran Ivanisevic.

Djokovic analysiert seinen Triumph bei den ATP Finals

Den Angriff der jungen Generation um Sinner, Alcaraz oder den dänischen Jungstar Holger Rune wehrte Djokovic auf bemerkenswerte Art und Weise ab. Sinners Schwächen legte er im Finale gnadenlos offen. „Wenn sie gegen mich auf dem Platz stehen, sollen sie wissen, dass sie ihr bestes Tennis spielen müssen, um mich schlagen zu können“, sagte der Branchenprimus, der seinen siebenten Sieg bei den ATP Finals holte. Ab Montag stand er gut zwölf Jahre nach der erstmaligen Übernahme der Spitzenposition in der nun 400. Woche seiner Karriere an der Spitze der Weltrangliste.

Olympia-Gold ist der einzige große Erfolg, der Djokovic in seiner eindrucksvollen Karriere noch fehlt. 2008 in Peking hatte der Serbe Bronze gewonnen, danach war er in London, Rio de Janeiro und Tokio jeweils ohne Medaille geblieben. Das Programm ist 2024 dann jedenfalls dicht. Ende Mai/Anfang Juni stehen zunächst die French Open auf Sand, dann Anfang Juli Wimbledon auf Rasen an. Rund zwei Wochen später beginnt schon das olympische Tennis-Turnier, das im Pariser Stade Roland Garros wieder auf Sand ausgetragen wird.

„Das wird eine sehr herausfordernde Phase“, sagte Djokovic, der sich trotz all seiner Erfolge weiter hoch motiviert zeigt. „Ich habe immer die höchsten Ambitionen und Ziele. Das wird im nächsten Jahr nicht anders sein“, sagte der Weltranglisten-Erste. Es klang wie eine Drohung an den Rest der Tour.

(APA)

Beitragsbild: Imago