Drohnen sind bei Skirennen Geschichte: ÖSV-Herrenchef Puelacher im Interview

Wien, 23. Dezember 2015. Knapp vor Weihnachten erreicht den Skizirkus die große Sicherheitsdiskussion. Anlass dafür ist der Sturz von Matthias Mayer in Gröden sowie der spektakuläre Absturz einer Drohne knapp hinter Marcel Hirscher im zweiten Durchgang des Herren-Slaloms in Madonna. Im Exklusiv-Interview mit Sky Sport News HD spricht Andreas Puelacher, sportlicher Leiter der ÖSV-Herren, über den Drohnen-Zwischenfall sowie die Airbag-Kontroverse.

Andreas Puelacher:

…über den Slalom in Madonna: „Für mich war das eine ganz gefährliche Situation. Ich selbst habe es nur über die Vidiwall mitbekommen. Da hatten wir ein paar Schutzengel, weil das kann schon schlimm ausgehen. Mit sowas rechnet man natürlich nicht. Ich konnte mich danach gar nicht mehr auf den Lauf von Marcel konzentrieren. Ich habe gleich gesehen, dass es diese Drohne ist…da gehen dir schon einige Gedanken durch den Kopf, wieviel Glück er hatte. Ich weiß nicht, wie schwer sie ist, aber wenn das Ding aus 20 oder 25 Metern runter und Marcel auf den Kopf fällt – ich möchte mir nicht ausmalen, was da hätte passieren können. Wir haben sofort mit dem Renndirektor gesprochen. Das gibt es sicher nicht mehr, dass eine Drohne über der Piste oder hinter dem Athleten herfliegt. Das ist sicher vorbei.“

…über Ted Ligetys Kritik an den Airbags nach Matthias Mayers Sturz: „Matthias geht es den Umständen entsprechend gut, er ist gut versorgt. Ich weiß nicht, warum Ted solche Aussagen tätigt, die sind in meinen Augen auch nicht fundiert. Ich weiß nicht, ob er mit Biomechanikern oder Ärzten gesprochen hat – wir haben sofort Untersuchungen eingeleitet, ob das wirklich ein Problem sein könnte. Da gibt es in den nächsten Tagen von unserer Seite eine Stellungnahme. Wie es die Ärzte sagen: Lieber habe ich diesen Schutz, also ohne ihn bei so hoher Geschwindigkeit aufzuschlagen. Die Benutzung ist jedem freigestellt. Wir werden unsere Athleten dahingehend informieren, dass der Airbag ein Schutz ist.“

„Der Airbag hat nicht zu den Verletzungen geführt, die Matthias jetzt hat. Das war sicher nicht der Airbag, das weiß man inzwischen.“