EM und CL-Reform: Darüber tagt die UEFA-Exekutive in Wien

Mit der Sitzung des Exekutivkomitees UEFA am (heutigen) Dienstag und des Kongresses am Mittwoch ist Wien Ort von richtungsweisenden Entscheidungen im europäischen Fußball. Das Exekutivkomitee wird dabei nicht nur den Spielplan der EM 2024 in Deutschland festlegen, sondern – geht es nach internationalen Medienberichten – auch über die Details der im vergangenen Jahr beschlossenen Reform der Europacup-Wettbewerbe diskutieren.

Für den Österreichischen Fußball-Bund ist es bei der vierten Ausgabe des Kongresses in Wien nach der Premiere 1955, 1994 und 2015 auch eine Prestigeangelegenheit. „Wir freuen uns riesig“, meinte ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer, dessen Verband zwar nicht als Veranstalter auftritt, aber „ein bisschen mithilft“, um die Veranstaltung mit geschätzten 300 Teilnehmern abzuwickeln.

Im 17-köpfigen Exekutivkomitee (UEFA-Präsident Aleksander Ceferin und 16 weitere) ist Österreich nicht vertreten. Die heimischen Topfunktionäre Präsident Gerhard Milletich, Bundesliga-Vertreter Philip Thonhauser und Hollerer werden also erst am Mittwoch in der Messe Wien beim 55 Länder umfassenden Kongress „eingreifen“. Hollerer strich nicht zuletzt die geänderten Bedingungen hervor, unter denen die Zusammenkunft stattfindet: „Es ist der erste Post-Covid-Kongress, endlich kann man sich wieder von Angesicht zu Angesicht sehen.“

Im Exekutivkomitee steht offiziell der „Spielplan für die Endrunde“ 2024 auf der Tagesordnung, den Partien werden zudem die Stadien zugeordnet werden. Es dürfte aber auch um ein wesentlich heißeres Eisen gehen, die Champions-League-Reform ab 2024. Demnach soll dann nicht mehr wie gewohnt mit 32 Teams in acht Vorrundengruppen gespielt werden, sondern mit 36 Mannschaften in einem Ligasystem, in dem aber nicht Jeder gegen Jeden antritt. Insgesamt würden so 100 Partien mehr angepfiffen. Das kritisierte zuletzt aber auch der Zusammenschluss der europäischen Ligen.

Debattiert wird derzeit darüber, ob zwei der zusätzlichen Plätze auf Basis früherer Ergebnisse im Europacup und nicht des Abschneidens in der Vorsaison der nationalen Liga vergeben werden sollen. Das wäre eine Art Sicherheitsnetz für Großclubs, die eine schlechte Saison spielen. Aus Sicht des Zusammenschlusses der Ligen, zu denen auch die österreichische Bundesliga gehört, sollten dagegen ausschließlich „sportliche Kriterien“ über die Qualifikation entscheiden.

(APA)

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