„Es kann sehr gut passen“: ÖFB-Profis von Rangnicks Spielidee überzeugt

Österreichs junge Offensivhoffnungen zeigen sich zuversichtlich, dass die von Ralf Rangnick vorgesehene Spielidee im ÖFB-Team funktionieren wird.

Der neue Teamchef habe bei der ersten Zusammenkunft bisher sehr viel Wert auf das Wir-Gefühl gelegt, verrieten Christoph Baumgartner und Sasa Kalajdzic am Montag in Bad Tatzmannsdorf. Es scheint eine Grundlage, um Rangnicks von kollektivem Druck auf den Gegner geprägten Pressing-Fußball erfolgreich praktizieren zu können.

„Ich glaube, dass es sehr, sehr gut passen kann“, meinte Baumgartner. Der 22-jährige Niederösterreicher ist kein Kind der Red-Bull-Schule. „Es ist aber nicht so, dass nur Red Bull so spielt. Jeder von uns hat das in seiner Karriere schon gespielt – wenn auch vielleicht nicht so konsequent und so intensiv.“ Nun gelte es, die Abläufe „so schnell wie möglich in die Köpfe reinzubekommen“.

Rangnick sei ein Trainer, von dem jeder Spieler sehr viel lernen könne. „Man hat direkt gemerkt, wie viel Erfahrung der Mann hat“, sagte Baumgartner. „Er hat viele Facetten des Sports gesehen.“ Der Deutsche habe Hoffenheim oder Leipzig nach oben gebracht, zuletzt mit Manchester United aber auch einen absoluten Großclub betreut.

Rangnick „spricht hart und schonungslos an“

Bei seiner TSG Hoffenheim sei man weiter voll des Lobes für den Ex-Coach, versicherte Baumgartner. Rangnick hatte den Club von 2006 bis 2010 trainiert und ins deutsche Oberhaus geführt. Seit dessen Bestellung zum ÖFB-Teamchef Ende April hat sich Baumgartner beim einen oder anderen langgedienten Spieler oder Mitarbeiter erkundigt. Eine Erkenntnis: Mitunter könne es unter Rangnick auch hart zugehen. „Weil er hart und schonungslos Sachen anspricht. Das ist aber positiv, weil das etwas ist, das uns weiterbringt“, betonte Baumgartner.

Er selbst sei ein Spieler, der gerne in Ballbesitz ist. „Um in Ballbesitz zu kommen, muss man den Gegner unter Druck setzen. Das verkörpert Ralf Rangnick wie kein anderer“, meinte Baumgartner. „Man sieht, wie strukturiert, wie klar die Idee ist. Gerade in Umschaltmomenten ist er ein absoluter Vorreiter.“

Einstand auf dem Trainingsplatz: Rangnick leitet erste Einheit als ÖFB-Coach

Um diese zu kreieren, ist die gesamte Mannschaft gefordert – auch Sturmspitze Kalajdzic. „Das Wort, das er am meisten herausgestrichen hat, ist das Wir“, sagte der 24-jährige Wiener über die ersten Tage unter Rangnick.

„Was er sich vorstellt ist, dass wir sehr, sehr intensiv spielen, aktiv gegen den Ball. Seine Philosophie ist intensiv und offensiv.“ Wie sein Sturm-Konkurrent Marko Arnautovic muss sich auch Kalajdzic auf neue Aufgaben einstellen. „Von mir wird gefordert sein, wenn ich spiele, dass ich als Spitze der Erste bin, der gegen den Ball arbeitet.“ Dazu sei er bereit.

Einen von Rangnicks Co-Trainern, Peter Perchtold, kennt Kalajdzic vom VfB Stuttgart. Während auch der Sturmtank die Schwaben mit hoher Wahrscheinlichkeit im Sommer verlassen dürfte, sieht es bei Baumgartner nach einem Verbleib in Hoffenheim aus.

Der Vertrag des Offensiv-Allrounders läuft bis 2025. Er werde zwar definitiv versuchen, irgendwann den Schritt zu einem absoluten Topclub zu gehen. „Ich mache mir aber keinen Stress. Ich bin nach wie vor sehr, sehr glücklich bei meinem Verein.“ Er könne sich auch dort noch weiterentwickeln.

https://www.skysportaustria.at/einstand-auf-dem-trainingsplatz-rangnick-leitet-erste-einheit-als-oefb-teamchef/

(APA)/Bild: GEPA