Fans, Tickets, Reisen – Noch viele Fragen wegen Corona offen

Das hatte sich Michel Platini ganz anders vorgestellt. Der frühere UEFA-Präsident hatte 2012 den Plan für eine Fußball-EM 2020 auf dem gesamten Kontinent angestoßen, als gemeinsames Fest der Europäer. Dann kam die Corona-Krise und sorgte zunächst für die Turnier-Verlegung um ein Jahr. Und immer noch gibt es massive Einschränkungen für die Fans. Während die Teams in ihren Corona-Blasen reisen, stehen die Zuschauer vor großen Herausforderungen. Einige Fragen und Antworten:

Wer darf ins Stadion?

Grundsätzlich sollen alle 51 Turnierspiele vor Zuschauern ausgerichtet werden. Die Zahl der zugelassenen Fans schwankt aber von Spielort zu Spielort. Nur die Stadt Budapest hat zugesichert, zum Start vor vollem Haus spielen lassen zu wollen. Maßgebend sind immer die Entscheidungen der lokalen Behörden.

Fans aus dem Ausland sind nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Die UEFA warnt aber: „Reisebeschränkungen im Zusammenhang mit Covid-19 verändern sich fortlaufend“, weshalb die Reiseplanung „sehr schwierig werden könnte“. In manchen Fällen „könnte eine Einreise aus dem Ausland auch überhaupt nicht möglich sein“. In Ungarn, Aserbaidschan, Russland und bei Kurzreisen nach Budapest dürfte die Quarantäneregeln für Ticketinhaber entfallen. In München werden für Ticketinhaber keine Ausnahmen gemacht. Erschwerend hinzu kommt, dass der europäische Flugmarkt weiterhin stark eingeschränkt ist.

Der Vorverkauf der Eintrittskarten war durch die Entwicklungen auf den Kopf gestellt worden – die UEFA hatte angekündigt, zu losen, welche Tickets in den jeweiligen Stadien ihre Gültigkeit behalten. Teilweise sollte es spezielle neue Verkaufsfenster für Restkarten geben.

Welche Corona-Regeln gelten?

Grundsätzlich gilt in jedem Stadion die Maskenpflicht. „Weitere Maßnahmen werden Temperaturmessungen oder Covid-19-Schnelltests sein, aber jedes Stadion wird das ein bisschen anders handhaben“, schreibt die UEFA auf ihrer Internetseite. Jeder Ticketinhaber hat zudem ein 30-Minuten-Zeitfenster zum Eintritt ins Stadion, das per Mail mitgeteilt werden soll. Es ist zu erwarten, dass etliche Volunteers in den Arenen für die Einhaltung der Regeln sorgen.

Wie reisen die Mannschaften?

Die Teams begeben sich vor dem Turnier in Corona-Blasen mit strengen Regeln. Das ÖFB-Team residiert während des Turniers in Seefeld, von Innsbruck aus wird dann zu den Gruppenmatches in Bukarest und Amsterdam sowie zu allfälligen K.o.-Matches geflogen. Aber es bleiben längst nicht alle EM-Teilnehmer in ihren Heimatländern stationiert. Portugal beispielsweise bezieht sein Quartier in Budapest, die Schweizer reisen nach Rom, die Waliser sogar nach Baku, wo sie ihre ersten beiden Gruppenspiele bestreiten.

(APA/dpa)

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