FC Sochaux unter China-Kontrolle

(SID) – Der französische Fußball-Traditionsklub FC Sochaux steht seit Montag als erster Profi-Verein in Europa unter vollständiger Kontrolle chinesischer Investoren.

Der in Hongkong ansässige Elektronik-Konzern Ledus übernahm den inzwischen nur noch zweitklassigen Ex-Meister, der 1928 vom einheimischen Automobilhersteller Peugeot gegründet worden war, für angeblich sieben Millionen Euro.

Für die neuen Besitzer versprach Vorstandschef Li Wing Sang Kontinuität auch in der Führung von Frankreichs erstem Profi-Verein und gab als kurzfristiges Ziel die schnellstmögliche Rückkehr in die Ligue 1 aus. Der Konzern-Chef kündigte außerdem an, für die Aufstiegsbemühungen in der kommenden Saison den Etat im Vergleich zur abgelaufenen Spielzeit deutlich erhöhen zu wollen.

„Wir sind keine Heuschrecken und wollen ein langfristiges Engagement. Wir möchten nichts verändern und niemanden aus dem Herzen des Klubs entfernen. Wir möchten die Kultur des Vereins bewahren und seine Geschichte fortschreiben. Wir möchten Sochaux aber auch zu einer Marke entwickeln, um möglichst viele Märkte erreichen zu können“, sagte Li in Anwesenheit von FC-Präsident Denis Worbe.

Sochaux war vor 87 Jahren von Peugeot als Klub für seine Arbeiter aus der Taufe gehoben worden. Der Löwe als Markenzeichen der Marke ist auch Bestandteil des Vereinswappens. Sochauxs Heimspielstätte Stade Auguste-Bonal ist außerdem unmittelbar neben der Autofabrik errichtet worden.

Seine sportliche Blütezeit erlebte Sochaux vor allem in den 30er Jahren kurz nach seiner Gründung. 1935 und 1938 holte das Team aus dem ostfranzösischen Industrieörtchen mit heute nur rund 4000 Einwohnern die Meisterschaft. 2007 gewann Sochaux 70 Jahre nach seinem ersten Pokalsieg die Trophäe zum zweiten Mal und damit auch seinen bislang letzten Titel. Ingesamt gehörten die „Sochaliens“ 66 Spielzeiten zu Frankreichs höchster Spielklasse und sind damit Rekordhalter.