Ferdinand Feldhofer: „Der Charakter dieser Mannschaft sucht seinesgleichen“

  • Dietmar Kühbauer: „Diese Saison war für uns, mit allen Problemen, eine Top-Saison“
  • Martin Bruckner: „Wir sind in guten Gesprächen und hoffen auf einen Ersatz durch die Politik“
  • Dietmar Riegler: „Es ist eine Sensation, man muss den Hut vor der Mannschaft ziehen“
  • Shon Weissman: „Ich habe noch ein Jahr Vertrag, alles ist möglich“
  • Marc Janko: „Der Vizemeistertitel ist ein großer Erfolg für Rapid“
  • Alfred Tatar: „Shon Weissman ist ein fußballerischer Torjäger“

 

Der RZ Pellets WAC schlägt den SK Rapid mit 3:1. Alle Stimmen zur Partie bei Sky und Sky X.

 

RZ Pellets WAC – SK Rapid Wien, 3:1 (2:0)

Schiedsrichter: Alexander Harkam

 

Ferdinand Feldhofer (Trainer RZ Pellets WAC):

…nach dem Spiel: „Unglaublich, überglücklich. Wir haben probiert nur auf uns zu schauen. Der Schlüssel zum Erfolg war heute von Anfang an, dass wir Rapid keine Hoffnung gegeben haben, dass sie hier was mitnehmen. Ich bin dankbar gegenüber den Jungs, dem Betreuerstab, dem Trainerteam, auch meinen Vorgängern als Trainer und den Spielern, die den Verein verlassen haben. Der Charakter dieser Mannschaft sucht seinesgleichen.“

 

Dietmar Riegler (Präsident RZ Pellets WAC):

…nach dem Spiel: „Es ist nicht gewöhnlich, wir sind überglücklich, es ist eine Sensation, wir haben nicht damit gerechnet, man muss den Hut vor der Mannschaft ziehen. Wir sind alle überglücklich. Wirtschaftlich sind wir auf einem guten Weg, man braucht sich keine Sorgen machen, man hat auch Ausgaben bei der Europa League. Ein schönes Zubrot, was unserem Verein guttut. Wir wollen wieder ein Team haben, dass mitspielen kann in der Europa League und eine gute Figur abgibt. Auf das freuen wir uns, dass wir in Klagenfurt bei diesen Highlights antreten dürfen. Wir werden nicht das Geld ausschütten. Wir wollen in die Infrastruktur und den Nachwuchs investieren und eine gute Mannschaft für die kommende Saison zusammenstellen.“

…über den Verbleib von Shon Weissman: „Er muss es selbst beantworten, die Entscheidung liegt bei ihm. Wenn er einen Verein findet, mit dem wir eine Einigung finden, werden wir ihm nichts in den Weg legen. Er hat es sich verdient. Er hat die Möglichkeit in großen Ligen erfolgreich zu sein. Wir haben den Torschützenkönig und den besten Assistgeber mit Liendl. Es funktioniert bei uns sehr viel gut. Der Wille, mit den geringen Möglichkeiten, dass wir zweimal hintereinander Dritter werden, hätte ich nie gedacht, es ist wunderschön. Kompliment an die ganze Mannschaft und das Trainerteam.“

…darüber, dass er immer die richtigen Trainer findet: „Es gehört Glück auch dazu, ich schaue nach den ersten Gesprächen, wie der Trainer tickt, ob er zu uns passt. Ein Trainer hat bei uns keinen großen Druck, er bekommt Unterstützung von meiner Seite, wenn er möchte. Er kann sich frei bewegen ohne Druck. Ein großer Vorteil bei uns.“

…über mögliche Abgänge: „Dominik Baumgartner steht bei uns sehr hoch im Kurs, wir wollen ihn unbedingt weiterverpflichten. Bei Milos Jojic wird es Gespräche geben, ob wir ihn behalten können.“

 

Michael Liendl (RZ Pellets WAC):

…nach dem Spiel: „Sensationell, jeder hat gemeint mit der Doppelbelastung werden wir eingehen. Mit dem Teamspirit und der Siegermentalität war es möglich, es ist Weltklasse. Wahnsinn, was wir über das ganze Jahr geleistet haben. Ich glaube schon, dass wir uns nicht kleiner machen müssen als wir sind, zweimal hintereinander Dritter, dann sind wir eine Spitzenmannschaft. Die letzten Spiele haben wir es unnötig spannend gemacht, heute top aufgetreten und als verdienter Sieger vom Platz gegangen.“

 

Shon Weissman (RZ Pellets WAC):

…nach dem Spiel: „Wir könne es noch besser, ich bin sehr zufrieden mit den 30 Treffern, ich habe hier eine neue Familie gefunden. Wir sind ein gutes Team, aber haben auch Punkte verloren. Am Ende Rang drei und das ist großartig. Ich weiß nicht, wie es weitergeht und habe mich darauf noch nicht konzentriert. Ich habe noch ein Jahr Vertrag, alles ist möglich, auch, dass ich hier bleibe.“

 

Lukas Schmitz (RZ Pellets WAC):

…nach dem Spiel: „So wie wir uns es gewünscht haben, wir konnten uns auf Salzburg verlassen. Wir hatten die Vision, als ich gekommen bin, hat Ilzer gesagt, dass er Großes vor hat in der neuen Liga, das hat mich gepackt. Wir wurden belächelt, aber, dass es zweimal der dritte Platz wird, ist super.“

 

Dietmar Kühbauer (Trainer SK Rapid Wien):

…nach dem Spiel: „Die erste Halbzeit haben wir verschlafen, waren nicht im Spiel drinnen. In der zweiten Halbzeit haben wir unser wahres Gesicht gezeigt. Es waren zwei verschiedene Halbzeiten. Ich habe Velimirovic gesagt, dass ihm auch noch andere Fehler passieren werden, er wird über das hinwegkommen. Taxi (Fountas) hat einen Vertrag und das sollte reichen. Ich habe noch nichts gehört. Diese Saison war für uns, mit allen Problemen, eine Top-Saison. Riesenlob an die Mannschaft.“

 

Martin Bruckner (Präsident SK Rapid Wien):

…vor dem Spiel: „Dieser Vizemeistertitel ist eine tolle Leistung, nach einem schwierigen vorigen Jahr. Dass wir schon in der letzten Runde fix als Vizemeister feststehen, ist eine tolle Leistung. Ich bin sehr stolz auf unsere jungen Spieler, Zoki (Barisic) und Didi (Kühbauer) setzen auf die jungen Spieler und dieser Weg ist von Erfolg gekrönt. Wir spekulieren nicht mit solchen Themen, unser Ziel ist eine internationale Gruppenphase, die Europa League wäre toll, die Champions League wäre das absolute Sahnehäppchen auf der Torte. Das ist nicht in den Genen von Rapid, wir wollten nicht Dritter werden. Wir wollen gewinnen, wir sind Sportler, um das sportlich Bestmögliche rauszuholen. Gratulation an Salzburg zum Meistertitel.“

…über die finanzielle Situation durch die Corona-Krise: „Wir haben eine ganz besondere Situation, wir haben im Schnitt 20.000 Zuschauer, oft mehr als alle anderen Mannschaften gemeinsam im Stadion. Wir planen mit diesen Einnahmen, daher trifft uns das sehr stark. Wir sind in guten Gesprächen und hoffen auf einen Ersatz durch die Politik. Ich gehe davon aus, dass dieser Ersatz kommt. Die Politik unterstützt alle Unternehmen, warum sollten sie den Fußball nicht unterstützen. Rapid sorgt für Arbeitsplätze in Wien, ist ein wichtiger Faktor in der Integration, wir sind ein Bindeglied. Wir sind in intensiven Gesprächen, es ist zu früh zu sagen, wie viel Geld wir wirklich brauchen.“

…über das sexistische Transparent vor dem Block West und all seine Folgen: „Wir können uns nur für dieses Plakat entschuldigen, wir haben uns schon mehrmals entschuldigt, auch Christoph Peschek hat sich für dieses missverständliche Interview schon mehrmals entschuldigt. Klar ist, dass wir die Strafe akzeptieren, wir werden diese Situation zum Anlass nehmen, um einige Dinge im Verein anzustoßen, wir werden unter einem eigenen Gender- und Diversity-Management beginnen. Mit 1. September haben wir einen hauptamtlichen Fanbetreuer beim SK Rapid, wir gehen sehr aktiv mit diesem Thema um, wir werden auch mit der Fanszene, mit den Fans Workshops machen, um hier auf dieses Thema noch einmal hinzuweisen. Ich möchte aber auch eines sagen, es ist das erste Mal in unserer 120-jährigen Geschichte, dass es hier ein Thema Sexismus gegeben hat. Das hat bei uns keinen Platz, auf dieses Thema werden wir weiterhin sensibel und mit der dementsprechenden Ernsthaftigkeit mit unseren Fans und mit der aktiven Fanszene dazu sprechen. Natürlich war diese Situation auch für unsere Partner extrem unangenehm, wir haben mit allen wichtigen Partnern, auch mit der Wien Energie, Gespräche dazu aufgenommen, um in dieser Richtung das richtige weiter zu machen. Dieses Interview, auch Christoph Peschek hat schon gesagt, war unglücklich, ist nicht gut gelaufen. Es war in der Situation wahrscheinlich auch ein extremer Stress, ich glaube, wir haben es danach mehrmals richtiggestellt und Christoph Peschek hat auch ganz klar versucht dieses Interview richtig zu stellen bzw. sich mehrmals dafür entschuldigt. Jeder Mensch hat das Recht einmal einen Fehler zu machen und dann ist es auch gut so.“

 

Marc Janko (Sky Experte):

…über Ferdinand Feldhofer: „Er hat es geschafft an die Erfolgsgeschichte nahtlos anzuknüpfen, sehr gut gemacht, man sieht, dass er sofort einen Draht zur Mannschaft gefunden hat. Wolfsberg ist eine Mannschaft, die die ganze Saison für eine bestimmte Art von Fußball steht, sie suchen auch gegen massiv stehende Gegner spielerische Lösungen.“

…über Shon Weissman: „Er wird sich aussuchen können, wo er hingeht, solche Abschlussqualitäten sind europaweit gefragt. Ein Stürmer, der momentan enorme Qualitäten aufweist.“

…über Rapid: „Rapid hat in vielen Spielen auch das notwendige Glück gehabt, den ganz großen Offensivfußball habe ich nicht gesehen, es war Ergebnisfußball. Sie hatten auch viele Verletzte, es war eine sehr erfolgreiche Saison. Die Art und Weise wie gespielt wurde, war nicht zum Zunge schnalzen, aber erfolgreich. Der Vizemeistertitel ist ein großer Erfolg für die Hütteldorfer, sie hatten enorm viele Ausfälle, die jungen Spieler haben ihre Sache sehr gut gemacht. Der 2. Platz ist ein heimlicher Meistertitel, wie es Trainer Kühbauer gesagt hat.“

…über Stefan Schwab: „Sein Verbleib wäre sehr wichtig, er wird auf und neben dem Feld sehr geschätzt. Ein wichtiger Stabilitätsfaktor im Mittelfeld, ein Mentalitätsmonster, der immer probiert anzuschieben.“

 

Alfred Tatar (Sky Experte):

…vor dem Spiel über die finanzielle Lage bei Rapid: „Ich bin der Auffassung, dass sich die Politik mittlerweile nicht um den Fußball kümmert. Seit zum Beispiel Ex-Bürgermeister Häupl nicht mehr in Amt und Würden ist, ist die Austria selbst ein ‚Nackerbatzl‘. Rapid, mit diesen Sachen, die permanent passieren, nicht nur das Transparent, auch Dinge rund um diese Fanszene, das schreckt auch die Verantwortlichen der Politik ab. Die sind nicht mehr wie früher, als es noch Anton Benya gegeben hat im ÖGB und die unumstrittenen absolutistisch regierenden SPÖ-Bürgermeister in Wien von Leopold Gratz bis weiß ich wohin noch. Diese Sache ist längstens vorbei, deshalb glaube ich, man muss sich um Rapid Sorgen machen. Und wenn der Haus- und Hofschreiber Rainer Bortenschlager, von der periodischen Druckschrift Kronen Zeitung, schon schreibt, dass Rapid existenziell gefährdet ist, dann brennt der Hut.“

…über das Spiel und den WAC: „Der WAC hat von der ersten Sekunde an gewusst, dass mit drei Punkten die Ernte eingefahren wird, Rapid hat sich nicht gehen lassen, der WAC hat von dem einen oder anderen Fehler profitiert. Der WAC ist in Österreich ein Spitzenteam, definitiv. Sie haben eine klare Ausrichtung, ein klares Konzept, das hilft einem Team, wenn man eingefahrene Laufwege hat. Das Konzept wird beim WAC nachhaltig verfolgt. Der WAC ist mit den Aufgaben gewachsen, hat in Europa eine gute Figur abgegeben und in der heimischen Meisterschaft ist man auch besser geworden. Der WAC will Fußball spielen. Mit Feldhofer habe ich den Eindruck, dass die fußballerische Komponente mehr geworden ist.“

…über Dietmar Riegler und Shon Weissman: „Er hat ein sehr genaues Auge für die richtigen Leute. Shon Weissman hat die Nase für Situationen, er weiß wohin der Ball kommen muss. In welchen Momenten er in die Tiefe gehen muss. Er ist ein fußballerischer Torjäger.“

…über Rapid: „Rapid muss man sportlich loben. Fakt ist, Zweiter hinter Salzburg bedeutet einen Riesenerfolg.“

…über Taxi Fountas: „Wenn Rapid die Champions League wahrnehmen will, wird man Fountas brauchen und wenn man Geld braucht, wird man ihn verkaufen.“