FIFA-Chef Infantino sieht Krise als Chance zur Reform

FIFA-Präsident Gianni Infantino sieht die Coronavirus-Pandemie als Chance, den Fußball der Zukunft zu verändern.

Dabei denkt der Schweizer über eine Verkleinerung des Kalenders nach. „Vielleicht können wird den Fußball reformieren, indem wir einen Schritt zurück machen“, sagte Infantino anlässlich seines 50. Geburtstags am Montag in einem Interview mit der „Gazzetta dello Sport“.

„Weniger Turniere, dafür interessantere“

„Weniger Turniere, dafür interessantere. Vielleicht weniger Teams, dafür größere Ausgeglichenheit. Weniger Spiele, um die Gesundheit der Spieler zu schützen, dafür umkämpftere Partien“, lauteten die Vorschläge des Chefs des Internationalen Fußball-Verbandes (FIFA).

Zuletzt hatte Infantino Pläne für eine neue, größere Club-WM vorangetrieben, an der nun 24 Mannschaften teilnehmen sollen. Weil jüngst aber die kontinentalen Meisterschaften in Europa (EURO 2020) und Südamerika (Copa America 2020) jeweils um ein Jahr auf 2021 verschoben worden waren, kann das Vereinsturnier der FIFA nun nicht zum geplanten Termin stattfinden. Infantino hofft auf eine baldige Neu-Ansetzung seines Herzensprojekts und hat auch einen anderen Spieltermin im nächsten Jahr nicht aufgegeben. „Wir werden bald entscheiden, ob wir die erste Ausgabe 2021, 2022 oder spätestens 2023 haben werden“, kündigte Infantino an.

Zwangspause erst zu Ende, wenn kein Risiko mehr

Zugleich unterstrich der 50-Jährige, dass die Zwangspause im Fußball wegen der Covid-19-Pandemie erst beendet werden soll, wenn es kein Risiko mehr gibt. „Wir sagen ganz klar: Es wird erst wieder gespielt, wenn dies möglich ist, ohne jemanden gesundheitlich zu gefährden.“

Der FIFA-Präsident kündigte außerdem an, wegen der Verzögerungen im Spielbetrieb der nationalen Ligen die Transferfenster und andere Fristen im Sommer zu überprüfen. „Es braucht harte Maßnahmen“, betonte Infantino. „Aber wir haben keine Wahl. Wir müssen alle Opfer bringen.“ Die Wahl, wann Transfers stattfinden können, obliegt den nationalen Verbänden.

(APA)
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