VIENNA,AUSTRIA,30.SEP.20 - BASKETBALL - BSL, Basketball Superliga, season opening press conference. Image shows Michael Dittrich (Raiffeisen Flyers Wels). Photo: GEPA pictures/ Philipp Brem

Flyers Wels-Obmann Michael Dittrich würde Ligaaufstockung begrüßen: „Wäre für die Entwicklung des Sports eine große Sache“

via Sky Sport Austria
  • Dittrich weiter: „Unter den Clubs intern gibt es Einigkeit, dass es keinen Absteiger geben soll“
  • Flyers Wels-Coach Sebastian Waser nach dem Sieg: „Ein Statement-Sieg wäre es gewesen, wenn der Gegner komplett gewesen wäre“
  • Timberwolves-Guard Moritz Lanegger zu seinen Karriereplänen: „Hätte gedacht, dass ich meine Karriere im 3×3 beende“
  • Lanegger weiter: „Solange der Herr Wiesmann und Herr Martens beim Verband arbeiten, ist das nichts für mich“

Raiffeisen Flyers Wels – Vienna D.C. Timberwolves 113:84 (55:45)

Sebastian Waser (Head Coach Raiffeisen Flyers Wels):
…nach dem Spiel: „Ergebnistechnisch war das ein guter Start in die Qualifikationsrunde. Es war für uns ein schwieriges Spiel, weil wir nicht wussten, wie der Gegner aussehen wird. Am Ende des Tages haben wir über die Offensive gewonnen.“

…auf die Frage nach einem „Statement“-Sieg oder Pflichtsieg: „Es war eher ein Pflichtsieg. Ein Statement-Sieg wäre es gewesen, wenn der Gegner komplett gewesen wäre. Die Timberwolves waren gut eingestellt und haben das gut gemacht. Wir haben unsere Hausaufgaben ein bisschen besser erledigt.“

…vor dem Spiel über die bisherige Saison: „Wir haben uns ab Woche Fünf damit abgefunden, dass wir wahrscheinlich in der unteren Gruppe sein werden. Nachdem uns Corona das erste Mal nach einem guten Saisonstart erwischt hat, haben wir gewusst, dass wir das nicht kompensieren können. Wir haben uns vor Weihnachten gefangen und dann hat uns vor dem 26. Dezember die zweite Welle erwischt. Dann war klar, dass das nix mehr werden wird. Dass wir zum Schluss noch rankommen, war dem geschuldet, dass die Konkurrenz nicht wirklich punkten konnte. Am Ende des Tages müssen wir das Beste daraus machen. Die Liga ist so spannend wie nie. Jetzt müssen wir über den unteren Weg den Weg in die Play-Offs finden. Das ist unser großes Ziel und dem werden wir alles unterordnen.“

…auf die Frage, ob Wels Favorit in der Qualifikationsgruppe sei: „Das würde ich so nicht sagen. Man sieht es auch am Gegner wie schnell es wieder gehen kann, dass es anders ist. Wenn wir gesund bleiben, spielen wir definitiv um den siebten Platz mit und das ist unser großes Ziel. Die Mannschaft ist fokussiert und das Spiel letzte Woche in Wien war ein Weckruf für uns. Wir müssen Konstanz in unsere Leistung bringen und dann schauen wir, was nach den sechs Spielen rauskommt.“

…über die Corona-Situation: „Wir haben heuer 14 Spiele nicht in kompletter Besetzung gespielt. Das ist für den Coaching Staff ein Wahnsinn, weil du erst am Tag davor weißt, welche Mannschaft du aufbieten kannst. Das kennen wir jetzt aus jeder Sportart. Wir sind leider nicht so tief wie im Fußball oder Eishockey, dass man das leichter kompensieren kann. Vor allem ist es schwierig, wenn es Leistungsträger erwischt. Bei uns hat es drei von fünf Starting-Five-Spielern erwischt. Das muss man erst mal kompensieren können.“

Michael Dittrich (Obmann Raiffeisen Flyers Wels):
…über die Teilnahme an der unteren Gruppe: „Ab Runde Fünf haben wir schon damit gerechnet. Uns hat es früh mit dem Covid-Thema relativ hart erwischt. Uns wurden immer wieder behördlich Spieler entzogen und haben sozusagen in Unterzahl spielen müssen. Es ist fast verrückt, dass wir bis zum Schluss fast eine Chance für die Top-Sechs gehabt hätten. Das bedeutet auch, dass diese Probleme ganz viele Clubs haben.“

…über seine Forderung, dass es Corona-bedingt keinen Absteiger geben sollte: „In der Liga ist noch nichts angekommen. Unter den Clubs intern gibt es Einigkeit, dass es keinen Absteiger geben soll. Die Liga ist dabeigeblieben, dass es einen Absteiger braucht, um für mehr Spannung zu sorgen. Ich bin anderer Meinung.“

…auf die Frage, ob es Aufsteiger geben soll: „Unbedingt. Es spricht nichts dagegen, wenn Clubs in die erste Liga wollen. Wir sind in Österreich und können uns nicht rühmen, dass wir 20 Clubs haben, die in der ersten Liga spielen können. Wenn es Zwölf geben soll, sollten wir das machen. Das wäre für die Entwicklung des Sports eine große Sache.“

…über Zielsetzungen der Flyers Wels: „Ziele braucht man im Leben. Unser Ziel ist es Siebter zu werden.“

…über Wunschgegner im Play-Off: „Ein bisschen tendiert man hin, dass es ein Derby wird.“

Davor Lamesic (Raiffeisen Flyers Wels):
…über das Spiel: „Wir haben heute sehr eindrucksvoll gespielt, gute Würfe herausgespielt und diese auch sehr hochprozentig getroffen. Wir haben den Ball ordentlich bewegt, was uns in der Saison manchmal gefehlt hat. Wir haben einen verdienten Sieg eingefahren und sind sehr glücklich darüber.“

…über eine Art Aufbautraining während der Saison: „Es ist nicht leicht, vor allem weil es eine durch Corona-geprägte Saison ist, wie in allen anderen Sportarten und allgemein im Leben. Es ist für uns sehr schwer gewesen uns wiederzufinden. Wir haben im unteren Playoff die Möglichkeit uns Selbstvertrauen zu erarbeiten und den ersten Schritt haben wir gemacht.“

…über den weiteren Saisonverlauf: „Unser klares Ziel ist es Erster in der Qualifikationsrunde zu werden. Wir müssen Schritt für Schritt gehen und Selbstvertrauen tanken.“

Hubert Schmidt (Head Coach Vienna D.C. Timberwolves):
…nach der Niederlage: „Solange wir acht Spieler gehabt haben, haben wir gut mitgehalten. In der ersten Hälfte haben wir ein paar defensive Fehler gemacht, die wir eigentlich anders geplant haben. Im Großen und Ganzen war es okay. Solange wir vernünftig rotieren konnten und die Kräfte gepasst haben, war es ein gutes Spiel von uns. Dass wir am Ende körperlich eingehen, da kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“

…über Michael Dittrichs Forderung, dass es keinen Absteiger geben soll: „Prinzipiell wäre es angenehmer, wenn keiner absteigen kann. Für die Liga wäre es nicht gut, wenn ein Standard-Team in die zweite Liga muss, weil das eine ganz andere Welt da unten ist. Ich glaube, dass alle Vereine in die erste Liga gehören. Wir werden sehen, was dabei rauskommt.“

…über Moritz Lanegger: „Er kann extrem wichtig sein, weil er quasi alle Aufgaben am Feld erfüllen kann. Er kann als Teamleader die Mannschaft mitreißen und hat sich gut eingefügt und seine Leaderqualitäten gezeigt. Offensiv hat es ein bisschen gedauert, aber in den letzten Partien haben wir das bekommen, was wir erhofft haben.“

…über die Zielsetzung der Timberwolves: „Das Hauptziel ist in der Liga zu bleiben. Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir um die Play-Offs mitspielen wollen. Intern in der Mannschaft ist das klare Ziel das Play-Off. Wenn wir Achter werden, haben wir beides geschafft. Aber das ist noch ein weiter Weg.“

Moritz Lanegger (Vienna D.C. Timberwolves):
…über das Spiel: „Offensiv können wir nicht unzufrieden sein. 84 Punkte ist gut.
Aber wenn man 113 Punkte in einem Spiel bekommt, ist das um einiges zu viel.“

…über den Ausfall mehrerer Leistungsträger: „Wir sind als Underdog hierhergekommen und haben während des Spiels noch zwei weitere Verletzte dazubekommen. Hoffentlich werden die schnell wieder fit. Alles andere wäre eine Überraschung gewesen. Dass wir jetzt zum Schluss so abgebissen haben, ist nicht zufriedenstellend. Wir werden daraus lernen und den Fokus auf die nächsten Spiele setzen.“

…über sein Team: „Das Team ist ein Wahnsinn, das sind unglaublich nette Burschen. Ich habe sie davor nur ein bisschen gekannt. Es macht Spaß wieder Fünf gegen Fünf zu spielen.“

…über seine Karrierepläne: „Ehrlich gesagt hätte ich meine Karriere ganz wo anders gesehen. Ich hätte gedacht, dass ich meine Karriere im 3×3 beende. Das hat nicht sein wollen, weil der Herr Martens und der Herr Wiesmann andere Pläne haben. Das ist schade, weil ich mir sehr viel aufgebaut habe und auch viel Zeit investiert habe. Nicht nur sportlich, sondern auch außerhalb. Das ist traurig. Solange der Herr Wiesmann und Herr Martens beim Verband arbeiten, ist das nichts für mich. Ich hätte es mir anders vorgestellt. Vor sechs Monaten hätte ich das im Interview anders beantwortet.

…vor dem Spiel: „Die letzten Monate war es für mich besonders schwer bzw. neu nach der Pause. Aber mittlerweile habe ich mich hier gut zurechtgefunden.“