Foda nach Sieg über Nordirland erleichtert: „Der Sieg war absolut verdient“

Wien (APA) – Die Erleichterung über das 1:0 gegen Nordirland stand Österreichs Fußball-Teamchef Franco Foda ins Gesicht geschrieben. Bei einem Punkteverlust am Freitag im Happel-Stadion wäre die Chance auf den Nations-League-Gruppensieg wohl dahin gewesen, so aber kann die ÖFB-Auswahl aus eigener Kraft Platz eins holen, in Liga A aufsteigen und sich die Play-off-Hintertür zu einem EM-2020-Ticket offenhalten.

„Die Ausgangsposition ist jetzt besser als vor dem Spiel, wir haben die Trümpfe in eigener Hand“, meinte Foda und betonte, der Erfolg sei verdient gewesen. „Wir waren schon in der ersten Hälfte gut, haben aber oft den letzten Pass nicht so gut gespielt.“ Nach dem Seitenwechsel stellte der 52-Jährige eine Steigerung fest. „In der zweiten Hälfte hat es die Mannschaft sehr gut gemacht, wir hatten da vor allem am Anfang einige Möglichkeiten.“

Foda: „Sieg war verdient“

Allerdings musste Foda auch zugeben, dass seine Truppe im Finish ins Schwimmen geraten war: „Da hatten wir bei dem Stangentreffer Glück.“ Das ändere jedoch nichts am positiven Gesamteindruck. „Klar können wir besser spielen, aber man sieht schon, dass wir Qualität haben. Das Wichtigste ist, dass wir in gefährliche Situationen reinkommen, und da waren wir in diesem Match sehr oft.“ Daher lautete sein Resümee: „Der Sieg war absolut verdient, auch wenn es eng war.“

Zu verdanken hatte man die drei Punkte vor allem Marko Arnautovic, der mit seinem 20. Tor im 75. Länderspiel den Erfolg fixierte. „Er ist ein außergewöhnlich guter Spieler, hat auch viel nach hinten gearbeitet“, erklärte Foda.

Der Nationaltrainer hatte den West-Ham-Profi trotz angeblicher ÖFB-interner Skepsis wieder als Spielführer auf den Platz geschickt. „Er war ein würdiger Kapitän, das war er schon in Bosnien. Es freut mich besonders, dass er das Tor gemacht hat“, sagte Foda.

Arnautovic-Tor verhindert Janko-Comeback

Arnautovics Treffer in der 71. Minute vereitelte das Nationalteam-Comeback von Marc Janko. Der 35-Jährige war zu diesem Zeitpunkt schon zur Einwechslung bereit, nahm dann aber wieder auf der Bank Platz. „Durch das 1:0 hat es eine andere Situation gegeben, da brauchst du dann andere Spielertypen“, meinte Foda.

Auch wenn Jankos Goalgetter-Qualitäten diesmal nicht benötigt wurden – allein schon seine Nachnominierung sei ein positiver Faktor für die Mannschaft gewesen, beteuerte der Coach. „Es war extrem wichtig, dass er zu uns gekommen ist. Er hat riesigen Spaß gehabt und gut trainiert. Es ist durchaus möglich, dass er am Dienstag gegen Dänemark spielt.“

Nicht dabei sein wird hingegen der an einem Muskelfaserriss laborierende David Alaba, der auf der VIP-Tribüne über den Sieg jubelte. „Ich habe mich darüber sehr gefreut, dass er die Mannschaft unterstützt hat. Man sieht, das Team lebt, da wächst etwas zusammen“, sagte Foda über den aus München angereisten Bayern-Profi.

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Auf Alaba kann Foda wieder im nächsten ÖFB-Lehrgang zählen, wenn es am 15. November im Happel-Stadion gegen Bosnien-Herzegowina und drei Tage später auswärts gegen Nordirland geht. Sollte gegen das Balkan-Team nach dem 0:1 vor einem Monat das direkte Duell gewonnen und danach in Belfast ein Sieg eingefahren werden, ist Österreich Gruppenerster.

Gegen Bosnien erwartet Foda im Prater deutlich mehr Zuschauer als gegen Nordirland, als 22.300 Fans – darunter 2.000 lautstarke Anhänger der Gäste – in die Arena kamen. „Ich gehe davon aus, dass das Stadion voll ist und die Hütte brennt“, vermutete der Teamchef.

Foda: „U21 liegt mir sehr am Herzen“

Zunächst aber steht das Testmatch am Dienstag in Dänemark im Mittelpunkt. Mit welchem Kader Foda nach Herning reist, ist noch offen. Arnautovic und Stefan Lainer machen Knieprobleme zu schaffen, sie könnten das ÖFB-Camp ebenso vorzeitig verlassen wie Maximilian Wöber, Konrad Laimer und Xaver Schlager.

Dieses Trio ist für die U21-Auswahl spielberechtigt, die am Dienstag in St. Pölten einen Erfolg über Russland benötigt, um ins Play-off für die EM 2019 einzuziehen. „Die U21 liegt mir sehr am Herzen. Ich werde alles tun, was von meiner Seite möglich ist, damit sie sich qualifiziert“, versprach Foda.

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Bild: GEPA