Hütters Frankfurter mit Tiefschlaf statt Traumstart: „Es ist nicht verständlich“

Statt einem Traumstart hat Eintracht Frankfurt den Wiederbeginn der deutschen Fußball-Bundesliga nach der Corona-Pause gehörig verschlafen.

Die 1:3-Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach war schon nach weniger als sieben Minuten mit einem 0:2-Rückstand so gut wie gewiss. „Es ist nicht verständlich, warum wir so schläfrig ins Spiel gegangen sind“, ärgerte sich Eintracht-Coach Adi Hütter.

ÖFB-Teamverteidiger Martin Hinteregger machte beim 0:1 nach 36 Sekunden keine gute Figur. „Wir haben die ersten Minuten ein bisschen verschlafen. Wenn man so schnell 0:2 hinten liegt, wird es natürlich schwer. Wenn du so ins Spiel kommst, ist natürlich ein Knick da“, schilderte der Kärntner.

Die Geisterspiel-Atmosphäre könnte auch eine gewisse Rolle gespielt haben. „Der Druck vom Publikum ist einfach nicht da. Es fühlt sich für jeden ein bisschen an wie ein Trainingsspiel“, erläuterte Hinteregger, der in der Schlussphase bei einer Topchance von Jonas Hofmann sensationell rettete.

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Bobic reagiert mit Sarkasmus

Sportvorstand Fredi Bobic reagierte mit einem Schuss Sarkasmus auf den Fehlstart der Hessen, bei denen auch Stefan Ilsanker in der Startformation stand: „Es war der Wahnsinn nach der Corona-Phase: Wir haben den Abstand eingehalten. Ist nur blöd, wenn du das im Strafraum machst.“

Die Frankfurter verloren in der Liga erstmals unter der Führung von Hütter viermal in Folge. „Ich mache mir keine Sorgen, ich mache mir Gedanken“, betonte der Eintracht-Coach. Daran ändere auch die Tatsache nichts, dass im kommenden Spiel bei den Bayern die Trauben noch „um einiges höher“ hängen würden. „Ich habe auch viele Sachen gesehen, die gut sind, aber gegen so eine Klasse-Mannschaft darfst du keine Fehler machen“, so Hütter. Die Eintracht fiel auf Rang 13 zurück, der Vorsprung auf den Relegationsplatz schrumpfte auf fünf Zähler. „Dass es noch eng werden kann, sieht man in der Tabelle“, meinte Goalie Kevin Trapp.

Gladbach voll im Titelkampf

Gladbach mischt hingegen auch dank des zweitschnellsten Tors der Vereinsgeschichte durch Allasane Plea im Titelkampf voll mit, rückte zumindest kurzzeitig bis auf drei Punkte an Leader Bayern heran. „Wir haben drei Punkte drauf gepackt und uns in der Tabelle oben festgesetzt“, stellte Coach Marco Rose nach dem 16. Saisonsieg zufrieden fest und gab für die Saison-Endphase das Motto vor.

„Wir tun gut daran, selbstbewusst aufzutreten und trotzdem demütig zu bleiben.“ Er wolle keine „Plakativziele heraushauen“, betonte der 43-Jährige. Aber: „Wir wollen weiter erfolgreich sein und oben dran bleiben.“ Der Sieg solle dafür Rückenwind geben.

Glasners Wolfsburger mit Last-Minute-Sieg

Auf den hofft auch der VfL Wolfsburg, der den 2:1-Sieg beim FC Augsburg erst in der Nachspielzeit fixierte. „So wie das Spiel heute gelaufen ist, mit dem Siegtreffer in der 91. Minute, dann möchtest du vor deiner Kurve mit den Fans feiern. Das hat halt gefehlt. Das macht es während des Spiels nicht so schön“, gab Coach Oliver Glasner zu Protokoll. Er selbst hatte nach dem 2:1 „vor Freude“ die Coaching-Zone verlassen. „Dann ist mir schnell eingefallen: Ups, wieder zurück und ja nicht jemandem zu nahe kommen. Die Freude war groß. Aber es ist jetzt eben so, dass wir uns sehr disziplinieren müssen“, gab der Ex-LASK-Trainer Einblick.

Sein Team ist nach drei sieglosen Pflichtspielen zurück auf der Erfolgsstraße. Als Belohnung gab es in der Tabelle für Xaver Schlager und Co. den Vorstoß auf Rang sechs.

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(APA)

Artikelbild: Imago