Früherer ÖFB-Teamspieler Gerhard Rodax verstorben

Die österreichische Fußball-Welt trauert um einen ehemaligen Nationalspieler.

Der 20-fache ÖFB-Teamspieler Gerhard Rodax ist im Alter von 57 Jahren nach schwerer Krankheit bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen.

Rodax spielte schon in seiner Jugend für die Admira, bei der er in der Saison 1982/83 den Aufstieg zum Profi schaffte. Für die Niederösterreicher spielte er eine herausragende Saison 1989/90. Der blonde Stürmer wurde mit 35 Treffern Torschützenkönig, wurde zu Österreichs Fußballer des Jahres gewählt und sorgte am 28. März 1990 in Malaga auch international für Schlagzeilen.

Beim 3:2-Erfolg über Spanien nach 0:2-Rückstand traf Rodax zum Endstand, machte damit Atletico Madrid auf sich aufmerksam und wechselte im darauffolgenden Sommer in die spanische Hauptstadt. In seiner ersten Saison erzielte er für Atletico neun Ligatore, kam danach wegen der damals geltenden Ausländerbeschränkung an der Seite der Topstars Paulo Futre und Bernd Schuster nicht mehr regelmäßig zum Einsatz. „Die rot-weiße Familie trauert um Gerhard Rodax. Der Österreicher war in der Saison 1990/91 Mitglied unseres Teams und gewann eine Copa del Rey. Du wirst immer in unseren Herzen sein“, twitterte Atletico am Donnerstag.

Schöttel über Rodax: „Ein liebenswerter Mensch“

Rodax kehrte Ende 1991 nach Österreich zurück und spielte eineinhalb Saisonen (1992 bis Sommer 1993) für Rapid, ehe er 1995/96 seine Karriere bei der Admira ausklingen ließ. In 246 Bundesligaspielen erzielte er für Admira (83) und Rapid (12) insgesamt 95 Tore. Im Nationalteam kam er auf 20 Einsätze und drei Tore, darunter ein WM-Treffer beim 2:1-Erfolg gegen die USA 1990. Schon während seiner Karriere eröffnete er ein Tenniscenter in Traiskirchen, das er bis zuletzt als Geschäftsführer geleitet hat.

„Ich war geschockt, als ich vom Tod von Gerhard Rodax erfahren habe“, sagte ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel in einer ersten Reaktion. „Er war nicht nur ein liebenswerter und gescheiter Mensch, sondern zu der Zeit, als wir miteinander und gegeneinander gespielt haben, sicher auch der schnellste und leichtfüßigste Spieler, den wir in Österreich hatten.“

Schöttel spielte mit Rodax nicht nur eineinhalb Jahre bei Rapid, sondern stand mit ihm zu Spielerzeiten auch im ÖFB-Team auf dem Platz – auch bei dessen legendärem Tor in Malaga, als er in der 89. Minute ein Solo über die rechte Seite abschloss. In genau demselben Stadion besiegte Österreich am Mittwoch, an Rodax‘ Todestag, in einem Testspiel Andorra 1:0. „Ich bin sehr traurig, dass sein Leben nun mit nur 57 Jahren geendet hat“, erklärte Schöttel. „Mein Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden.“

(Red./APA)

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